Dr. Beverly Crusher muss dieses Mal nicht als Ärztin aktiv werden. Sondern als Detektivin.
Inhalt
Der Ferengi Wissenschaftler Dr. Reyga (Peter Slutsker) hält sich auf der Enterprise auf, um das von ihm entwickelte Metaphasenschutzschild zu demonstrieren. Dieses macht es einem Schiff möglich bis in die Corona einer Sonne zu fliegen. Bei einem Testflug jedoch kommt Jo’Bril (James Horan), ein Forscher vom Planeten Takaran ums Leben. Kurz darauf stirbt auch Reyga, nachdem er scheinbar Selbstmord begannen hat. Dr. Crusher (Gates McFadden) glaubt dies jedoch nicht und stellt eigene Nachforschungen an in deren Verlauf sie sich selbst in Gefahr begibt…
Rezension
Das besondere an Verdächtigungen ist das es sich in erster Linie gar nicht um eine Science-Fiction, sondern vor allem um eine Krimigeschichte handelt. Dr. Crusher betätigt sich hier als Amateurdetektivin und setzt sich dabei auch über mehrere Dienstvorschriften hinweg. Sie erzählt die Geschichte ihrer Ermittlungen Guinan, nachdem Captain Picard sie vom Dienst suspendiert hat. Das praktisch die ganze Episode eine einzige Rückblende ist, ist ein interessanter dramaturgischer Kniff, den man in dieser Form bei Star Trek noch nie gesehen hat und auch stark zu Spannung beiträgt.
Als Zuschauer verfolgt man gebannt mit wohin Beverlys Nachforschungen führen und fragt wer der anwesenden Forscher, die von ihr verdächtigt werden wohl der Mörder von Dr. Reyga ist. Deren Charaktere sind interessant geschrieben, man erinnert sich fast an eine klassische Detektivgeschichte von Agatha Christie erinnert, in der jeder der Mörder sein könnte und die Auflösung dan recht überraschend ausfällt. Der Mensch Dr. Christopher und seine vulkanische Frau fallen recht schnell aus dem Raster, da sei kein Motiv haben, der Klingonin Kurag hingegen scheint schon eher zuzutrauen einen Mord begannen zu haben, da sie selbst für eine Vertreterin ihrer Spezies recht aufbrausend und gewaltbereit ist. Doch die Identität des wahren Täters ist am Ende dann doch eine echte Überraschung, die so nur bei Star Trek möglich ist.
Ein besonderes Wort muss zu dem Mordopfer Dr. Reyga verloren werden. Dieser ist für ein für einen Ferengi absolut untypischer Charakter, und dass nicht nur weil er nicht annähernd so lächerlich erscheint wie all die anderen Ferengi, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Serie zu sehen waren. Vor allem scheint es ihn bei der Entwicklung des metaphasischen Schildes gar nicht vor allem um die Erlangung von Profit zu gehen. Er ist hingegen ein waschechter Wissenschaftler, der der Raumfahrt mit seiner Erfindung einen echten Dienst erweisen möchte.
Ein wenig unverständlich mutet an, warum Worf als Chef der Sicherheit so schnell davon überzeugt ist, dass Reyga tatsächlich Selbstmord begannen hat und nichts tut, um Beverly zu unterstützen. Das gilt auch für die anderen Crewmitglieder, keiner steht wirklich konsequent auf ihrer Seite und versucht ihr bei ihrer Suche nach der Wahrheit zu helfen. Das positive daran ist freilich, dass wir es dadurch hier mit einer der eher seltenen Episoden zu tun haben, in denen Dr. Crusher wirklich im Zentrum der Handlung steht auch wenn die Umstände, die dazu führen eben doch eher konstruiert und wenig glaubwürdig sind. Der Spannung tut dies zum Glück nur wenig Abbruch, weswegen die Folge bis zum Schluss unterhaltsam bleibt.
Die Effekte können sich insgesamt auch sehen lassen, die Einstellungen, in denen das Shuttle in die Sonnencorona einfliegt sind recht eindrucksvoll gemacht. Und auch der Moment, in dem Beverly Jo’Bril mit dem Phaser buchstäblich ein Loch in den Bauch brennt ist herrlich bizarr – und erinnert auch ein wenig an den Film Der Tod steht ihr gut, in dem Goldie Hawn ein ähnliches Schicksal ereilt.
Verdächtigungen ist eine ansehnliche, wenn auch nicht übermäßig temporeiche Folge mit interessanten Charakterzeichnungen und einem ungewöhnlichen Storyaufbau.
Info
Suspicions – Verdächtigungen
Staffel 6 – Episode 22
Buch: Joe Menosky & Naren Shankar
Regie: Cliff Bole
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Seit Anfang 2011 publiziert er regelmäßig Artikel für das Phantasika Magazine (ehemals Corona Magazine) und im Jahr 2015 hat er seinen ersten eigenen Science-Fiction Roman Das erste Kind beim Verlag „In Farbe und Bunt“ veröffentlicht, dem 2021 die Fortsetzung Das erste Kind – Destiny folgte.
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