Als ein kleiner Junge versucht, mit seiner Trauer zu fertigzuwerden, nimmt er sich ausgerechnet Data als Vorbild.

Inhalt:

Die Enterprise ist auf der Suche nach dem Forschungsschiff Vico, welches in einem sogenannten Schwarzen Schwarm verloren gegangen ist. Als man das schwer beschädigte Schiff schließlich entdeckt, findet sich an Bord nur ein einziger Überlebender, der Junge Timothy (Joshua Harris). Zu der getöteten Besatzung der Vico gehörten auch seine beiden Eltern, sodass er nun ein Vollwaise ist. Timothy versucht, die Trauer über seinen Verlust zu kompensieren, indem er beginnt, Data (Brent Spiner) nachzuahmen …

Rezension:

Diese erneute Regiearbeit von Patrick Stewart lebt einmal mehr vom Zusammenspiel von Data und einem Kind, etwas ähnliches sahen wir ja bereits in der Folge Brieffreunde der zweiten Staffel.

Auch hier bekommt Data es wieder mit einem Kind zu tun, dessen vertraute Welt verschwunden ist. Da er ja selbst im Grunde in vielerlei Hinsicht wie ein Kind ist, ist es wirklich rührend zu sehen, wie es dem Androiden gelingt, Timothy dabei zu helfen mit seiner schweren Situation umzugehen.

Als der Junge anfängt, sich selbst wie ein emotionsloser Androide zu verhalten, ermuntert Counselor Troi Data dazu, ihn zu unterstützen auf diese Art seine Trauer zu verarbeiten. Dabei nähern sich er und Data immer weiter an und werden zu Freunden. Psychologisch interessant ist dabei, dass Timothy ausgerechnet zum einzigen Crewmitglied, welches keine Gefühle hat, Vertrauen gewinnt.

Letztendlich ist Data es so auch, der Timothy dazu bringt, ehrlich zu sein und zuzugeben, dass die Vico keineswegs, so wie zunächst von ihm behauptet, von fremden Aliens angegriffen wurde. Am Ende ist sogar Timothy, der entscheidend dazu beiträgt, dass die Enterprise nicht das gleiche Schicksal erleidet wie die Vico.

Man muss die Folge leider dafür kritisieren, dass die Handlung schon recht dünn ist, Spannung wird vor allem durch das vermeintliche Mysterium um die Angreifer, von denen Timothy berichtet, aufgebaut. Es ist vor allem Patrick Stewarts einfühlsamer Regie geschuldet, dass die Freundschaft zwischen den Jungen und Data zumindest halbwegs interessant für den Zuschauer ist, aber inhaltlich wirklich Neues wird hier nicht geboten.

Etwas unglaubwürdig ist zudem, dass Timothy wirklich der einzige Überlebender von der Vico ist. Man muss sich schon fragen, warum sonst keiner von der Crew die Katastrophe überlebte und sei es schwer verletzt. Aber dann hätte die Folge natürlich an emotionaler Kraft verloren.

Doch so richtig aufregend wird die Episode eben erst kurz vor Schluss, als sich die Enterprise sich langsam durch den schwarzen Schwarm tastet und beinahe von den Gravitationsanomalien zerfetzt wird.

Alles im allen ist Der einzige Überlebende also eine zwar emotional recht berührende, aber nur bedingt spannende und schon gar nicht originelle Folge ohne große Highlights.

Info

Hero Worship – Der einzige Überlebende
Staffel 5 – Episode 11

Story: Hilary J. Bader
Buch: Joe Menosky
Regie: Patrick Stewart

 


Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

 

Sven Wedekin

Kommentar verfassen