Eine Rettungsoperation führt dazu, dass die Enterprise-Crew sich nochmal mit dem Tod Tasha Yars beschäftigen muss.
Inhalt:
Die Enterprise begibt sich zum Planeten Turkana IV, einer fehlgeschlagenen Föderationskolonie, auf der nun Krieg zwischen zwei Fraktionen herrscht, der Allianz und der Koalition. Ein Rettungsshuttle des havarierten Frachters Arcos ist auf dem Planeten notgelandet und die Crew der Enterprise soll deren Besatzung retten. Hilfe bekommt sie dabei von Ishara (Beth Toussaint), der Schwester der getöteten Tasha Yar, die auf Turkana IV auf der Seite der Koalition kämpft. Doch diese verfolgt insgeheim ihre eigenen Pläne …
Rezension:
In Die Rettungsoperation wird die Enterprise-Crew mit ihren Gefühlen hinsichtlich des viel zu frühen und tragischen Todes von Tasha Yar konfrontiert. Selbst über zwei Jahre danach scheint jeder auf dem Schiff die Sicherheitsoffizierin noch immer zu vermissen. Als sie ihre jüngere Schwester, von deren Existenz keiner von ihnen bis dahin etwas ahnte kennenlernen, projizieren sie alle ihre alte Kameradin in sie hinein.
Dies gilt speziell für Data, der ein ganz besonders enges Verhältnis zu Tasha hatte. Man sollte annehmen, dass der emotionslose Androide eigentlich gar nicht zu echten Gefühlen zu einem Menschen fähig ist, was er hier ja auch selbst sagt. Doch wie kaum eine andere Folge lässt Die Rettungsoperation den Zuschauer im Unklaren darüber, ob dies auch wirklich der Fall ist. Data vermisst Tasha, das ist ganz offensichtlich, weil er sie als Kameradin und auch als Freundin schätzte, weswegen er Ishara auch mehr oder weniger sofort vertraut.
Dasselbe gilt auch für den Rest der Crew, sogar für Captain Picard. Keiner von ihnen zweifelt ernsthaft an Isharas Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft.
Leider muss man die Episode gerade deswegen kritisieren, denn es erscheint nicht wirklich glaubwürdig, dass niemand auch nur die Möglichkeit in Erwägung zieht, dass Ishara vielleicht ein doppeltes Spiel treiben könnte, den letztlich wissen sie ja alle, dass sie eben kein Zwilling von Tasha ist. Die beiden Frauen haben komplett unterschiedliche Lebenswege hinter sich, Ishara hat ihr ganzes Leben ausschließlich im Krieg verbracht, sie kennt gar nichts anderes als den Kampf gegen ihre Feinde von der Allianz. Somit wirkt es fragwürdig, dass jeder ihr so sehr vertraut, vor allem Counselor Troi hätte eigentlich spüren müssen, dass sie unehrlich ist, denn in anderen Episoden wurde ja bereits gezeigt, dass sie dazu fähig ist zu fühlen, wenn jemand lügt.
Aber die Folge wäre natürlich arg kurz gewesen, wenn Isharas wahren Absichten bereits zu Beginn klar geworden wären. Letztlich dreht sich hier alles um die Frage, wie die Crew mit der Ausnahmesituation umgeht, mit einer Tragödie aus der Vergangenheit fertig zu werden. Es ist wirklich berührend zu sehen, wie sehr sie alle Tasha noch immer zu vermissen scheinen, was angesichts der Umstände ihres Todes ja auch durchaus verständlich ist. Obwohl der Tod ein ständiger Begleiter der Reisen der Enterprise durch die Galaxie ist, ist es für die Crew eben nicht so ohne Weiteres wegzustecken, denn gerade die Brückencrew wird ja in gewisser Weise als eine große Familie dargestellt, in der sich jeder um jeden sorgt.
Gerade dieses Konzept der gegenseitigen bedingungslosen Fürsorge ist Ishara völlig fremd. Zwischenzeitlich scheint es fast so als ob sie ehrliches Gefallen an einem Leben auf der Enterprise findet, was sich aber am Schluss ebenfalls als falsch herausstellt.
Loben muss man, neben den exzellenten Spiel der Darsteller, das Design der unterirdischen Gänge in der Kolonie. Diese wirken sehr bedrückend, wodurch man als Zuschauer ein intensives Gefühl dafür bekommt, wie hart das Leben auf Turkana IV für die dortigen Kolonisten sein muss. So hinterlässt Die Rettungsoperation auch in optischer Hinsicht einen positiven Gesamteindruck.
Info
Legacy– Die Rettungsoperation
Staffel 4 – Episode 06
Buch: Joe Menosky
Regie: Robert Scheerer
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Seit Anfang 2011 publiziert er regelmäßig Artikel für das Phantasika Magazine (ehemals Corona Magazine) und im Jahr 2015 hat er seinen ersten eigenen Science-Fiction Roman Das erste Kind beim Verlag „In Farbe und Bunt“ veröffentlicht, dem 2021 die Fortsetzung Das erste Kind – Destiny folgte.
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