Eine Mutter kommt ums Leben und hinterlässt einen kleinen Sohn. Doch was, wenn sie zurückkehrt? Ist sie dann noch dieselbe?

Inhalt

Bei einer Außenmission unter dem Kommando von Worf (Michael Dorn) kommt das Crewmitglied Lt. Marla Aster (Susan Powell) ums Leben. Sie hinterlässt ihren kleinen Sohn Jeremy (Gabriel Damon), der nun eine Weise ist. Die gesamte Crew der Enterprise, allen voran Worf, kümmert sich rührend um den Jungen, um ihm über den Verlust hinwegzuhelfen. Doch plötzlich taucht Lt. Aster lebendig wieder auf dem Schiff auf und will ihren Sohn mit auf dem Planeten nehmen, auf dem sie starb…

Rezension

Diese Folge setzt sich auf eine recht ungewöhnliche Weise mit den Themen Tot und Verlust auseinander. Es ist ja fast schon normal, dass immer mal wieder Crewmitglieder der Enterprise ums Leben kommen. Doch abgesehen von Tasha Yar handelte es sich dabei bis zu diesem Zeitpunkt immer nur um namenlose Statisten, zu denen wir Zuschauer keine besondere emotionale Verbindung haben, man denke in diesen Zusammenhang nur an die zahllosen Redshirts, die in der Originalserie in schöner Regelmäßigkeit ihr Leben lassen mussten. Doch in Mutterliebe wird erstmals erforscht, was für eine Wirkung der Tot eines Mitgliedes der Crew auf die restliche Besatzung hat. Wir sehen, dass jeder von ihnen in irgendeiner Weise vom Tot Marla Asters betroffen ist. Worf macht sich deswegen besonders schwere Vorwürfe und fühlt sich verpflichtet zum künftigen Stiefvater ihres Sohnes Jeremy zu werden. Seine Idee mit ihm ein klingonisches Ritual zu vollziehen, um ihn so zu einem Teil seiner eigenen Familie werden zu lassen stößt bei Counselor Troi zunächst auf Skepsis. Doch so richtig kompliziert werden die Dinge als die körperlosen Aliens Lt. Asters Gestalt annehmen, um ihrerseits in Zukunft für Jeremy zu sorgen. Von diesen Moment an verwandelt sich die Episode gewissermaßen in ein Familiendrama, bei dem zwei Parteien sich um das Wohl eines traumatisieren Kindes streiten und beide glauben genau zu wissen, was das beste für ihn ist.

Leider kann die Folge auf emotionaler Ebene nicht so ganz überzeugen, da die Inszenierung teilweise doch recht fad und spannungslos ist. Und auch das Schauspiel des kleinen Jeremy weiß nur teilweise zu überzeugen. Auch das Konzept von körperlosen Außerirdischen, die die Gestalt von Crewmitgliedern annehmen ist ja alles andere als neu. Aus diesen Gründen ist Mutterliebe eine eher langatmige Folge, die nicht wirklich im Gedächtnis bleibt, vor allem da sie zur sehr an eine Art Seifenoper erinnert.

Bemerkenswert ist der Schluss, in dem Wesley gesteht wie wütend er früher auf Captain Picard war, da er ihm eine Mitschuld am Tot seines Vaters gab. Vielleicht wäre es gut für die Episode gewesen, wenn Wes anstelle von Worf mehr im Mittelpunkt der Handlung gestanden wäre. Es hätte so gezeigt werden können wie Wesley Jeremy hilft mit der Situation seine Mutter ganz plötzlich und unerwartet verloren zu haben hinweghilft. Dadurch hätte Wesleys Charakter auch mehr Tiefe bekommen.

So bleibt Mutterliebe alles im allen eine eher dröge Folge, die nicht gerade zu den Highlights der dritten Staffel gehört.

Info

The Bondin– Mutterliebe
Staffel 3 – Episode 05

Buch: Ronald D. Moore
Regie: Winrich Kolbe

 


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Sven Wedekin

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