Lwaxana Troi ist auf der Suche nach der wahren Liebe.

Inhalt:

Die Enterprise bekommt einmal mehr Besuch von Troi’s Mutter Lwaxana (Majel Barrett-Roddenberry). Sie soll, zusammen mit einigen antadianischen Delegierten, an einer wichtigen diplomatischen Konferenz teilnehmen. Ausgerechnet jetzt macht sie jedoch die sogenannte Phase durch, eine Periode im Leben der weiblichen Betazoiden, in der deren Libido um ein vielfaches gesteigert ist. Lwaxana versucht mit allen Mitteln Captain Picard (Patrick Stewart) zu verführen, der Zuflucht vor ihr in einem Dixion Hill Programm auf dem Holodeck nimmt…

Rezension:

Andere Sterne, andere Sitten ist eine waschechte Komödie und gehört zweifellos zu den unterhaltsamsten Episoden mit Lwaxana Troi. Ihr Interesse an Captain Picard nimmt hier ganz neue Dimensionen an. So hartnäckig wie nie zuvor versucht sie ihn näherzukommen, was ihrer Tochter gewohnt peinlich ist. Picards Bemühungen sich ihrer Avancen zu erwehren sind teilweise wirklich urkomisch, man denke nur an die Szene, in der Lwaxana ihn zu einem romantischen Dinner in ihren Quartier einlädt und Picard sich rettet, indem er Data dazu holt, um ihnen beiden einen sehr detaillierten Vortrag über astronomische Phänomene zu halten. Ebenfalls amüsant sind die Dialoge zwischen Deanna und ihrer Mutter, in der sie erfolglos versucht sie dazu zu bringen sich im Umgang mit den männlichen Teil der Crew zurückzuhalten.

Bei einer betont humorvollen Folge wie dieser ist die eigentliche Handlung nur Beiwerk und dient nur als Vorwand für die zahlreichen witzigen Situationen. Spannung sucht man hier daher eher vergeblich, was der Folge jedoch nicht schadet. Natürlich lässt sich nicht bestreiten, dass jene Episoden, bei denen Star Trek versucht witzig zu sein nicht gerade zu den Höhepunkten des Franchises gehören. Andere Sterne, andere Sitten stellt hier zwar keine Ausnahme dar, trotzdem kann man festhalten, dass sie zu den besseren Komödien der Serie gehört.

Leider wissen wir nicht in welchen Punkten sich die ursprüngliche Fassung des Drehbuches von der gefilmten Version unterscheidet. Laut Auskunft von Autor Tracy Torme gab es nämlich vor allem in den Holodeckszenen da erhebliche Unterschiede. Aber man sieht auch hier wie sehr der sonst doch eher kühl wirkende Captain in seiner Rolle als Dixon Hill aufgeht. Doch leider ist er selbst in dieser Rolle nicht vor der liebestollen Lwaxana sicher. Und auch für die Betazoidin gibt es kein Happy-End, als sie sich unglücklich in das Hologramm des Barkeepers Rex verliebt. Die Überraschung am Ende der Folge, dass die beiden Antadianer in Wahrheit Attentäter sind sollte der Geschichte wohl noch eine gewisse dramatische Note geben, doch verpufft diese Enthüllung doch recht schnell und wirkt daher eher unnötig. Interessant ist jedoch das einer der beiden von niemand geringen als Mick Fleetwood gespielt wird, den Mitgründer der weltberühmten Rockband „Fleetwood Mac“, wobei er unter seiner Vollmaske jedoch nicht zu erkennen ist. Außerdem gibt es einen Kurzauftritt von Robert O‘ Reilly als Gangster zu bewundern, der später in seiner Paraderolle als klingonischer Kanzler Gowron berühmt wird.

Visuell hat die Folge nicht besonders viel zu bieten, es gibt keine besonders erinnerungswürdigen Spezial-Effekte zu sehen, einzig die Kulissen im Dixon Hill Szenario wissen zu gefallen da sie die Atmosphäre der Folge perfekt unterstreichen.

Andere Sterne, andere Sitten ist somit eine inhaltlich eher dünne, dafür aber umso witzigere Episode, die eine schöne Auflockerung zwischen all den ernsten Folgen der Staffel bietet.

Info

Manhunt– Andere Sterne, andere Sitten
Staffel 2– Episode 19

Buch: Tracy Torme
Regie: Rob Bowman


Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

 

Sven Wedekin

Kommentar verfassen