Die jungen Greise zeigt einmal mehr die Unterschiede zwischen Dr. Pulaski und Dr. Crusher.

Inhalt

Die Enterprise empfängt einen Notruf des Föderationsschiffs Lantree. Doch die Hilfe kommt zu spät, denn die gesamte Crew ist an Altersschwäche gestorben, obwohl keiner von ihnen viel älter als dreißig war. Die Enterprise begibt sich daraufhin zum letzten bekannten Stopp der Lantree, der Forschungsstation Darwin. Dort führt man Experimente an Kindern durch, um ihnen übermenschliche Fähigkeiten zu verleihen. Dr. Pulaski (Diana Muldaur) vermutet einen Zusammenhang zwischen des Experimenten und der Tragödie auf der Lantree und begibt sich in Lebensgefahr um das Geheimnis zu lüften…

Rezension

Die jungen Greise ist eine dieser Folgen, die sich wieder einmal mit den Gefahren von genetischer Manipulation am Menschen beschäftigt. In ihrem Ehrgeiz Menschen zu züchten, die niemals krank werden können überschreiten die Forscher der Station Darwin sämtliche ethischen Grenzen und verlieren die Kontrolle über ihre eigenen Schöpfungen. Der Verlauf der Handlung nimmt gewisse Anleihen an der TOS Episode Wie schnell die Zeit vergeht, in der Kirk, Spock und McCoy in Folge einer Infektion ebenfalls beginnen rapide zu altern. In Die jungen Greise trifft es nur Dr. Pulaski, die das Risiko selbst krank zu werden auf sich nimmt um den künstlich erschaffenen Kindern zu helfen. Und ebenso wie in der klassischen Episode wird auch hier der Transporter benutzt, um den Effekt umzukehren. Die oft etwas bärbeißig erscheinende Pulaski wird hier im Grunde zum ersten Mal von ihrer wirklich menschlichen Seite gezeigt. Die Rettung der Kinder ist ihr so wichtig, dass sie buchstäblich alles dafür aufs Spiel setzt. Sie springt sogar über ihren Schatten und vertraut sich Data an, mit dem sie ja bis dahin immer ein etwas angespanntes Verhältnis hatte – einer der Gründe warum sie bei den Fans nie so beliebt war wie Dr. Crusher. Hier jedoch wird klar, dass sie wirklich für ihren Beruf brennt und ihr das Schicksal ihrer Patienten am Herzen liegt, wodurch sie erstmals wie eine weibliche Version von Dr. McCoy erscheint.

Interessant ist in diesen Zusammenhang auch ihre Chemie mit Captain Picard, die beiden wirken hier teilweise beinahe schon wie ein altes Ehepaar. Völlig zu recht weist Troi sie ja auch daraufhin, dass sie und Picard sich ähnlicher sind als sie es sich beide jemals eingestehen würden. Und der Captain legt bei seinen Bemühungen eine Rettung für den Doktor zu finden eine ebensolche Leidenschaft an den Tag wie sie ihrerseits für die Kinder. Am Ende bekommt die Episode auch noch einen leicht tragischen Aspekt, wenn wir erfahren, dass die Kinder für den Rest ihres Lebens in Quarantäne bleiben müssen, da sie eine Gefahr für ihre Mitmenschen darstellen. Die Folge kritisiert hier ganz eindeutig die schlimmen Konsequenzen, welche es mit sich bringen, wenn Wissenschaftler Gott spielen und leichtfertig mit der genetischen Struktur ihrer menschlichen Versuchskaninchen herumspielen. Wie auch Forschende in der Realität glaubten die Genetiker von der Darwin Station, dass der Zweck die Mittel heiligt und bringen dadurch Verderben über die unschuldigen Opfer eines unreflektierten Fortschrittswahns, der die Optimierung des Menschen zum Ziel hat.

Das Alters Make-up von Dr. Pulaski weiß leider nur bedingt zu überzeugen. Es ist schon sonderbar, dass es den Visagisten von TNG immer wieder gelingt die menschlichen Schauspieler in die exotischsten außerirdischen Kreaturen zu verwandeln, aber sichtlich Schwierigkeiten haben sie wirklich überzeugend auf Alt zu schminken. Der Fairness halber muss man aber dazusagen, dass dies auch wirklich die Königsklasse der Make-up Kunst darstellt und selbst für Profis nur schwer zu realisieren ist.

Info

Unnatural Selection– Die jungen Greise
Staffel 2 – Episode 07

Buch: John Mason und Michael Gray
Regie: Paul Lynch

 


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Sven Wedekin

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