Die Zeitschleife, Teil II ist Ende und Anfang zugleich.
Wortwörtlich eine Schleife
Asencia mag besiegt worden sein. Doch die Gefahr für das Universum ist immer noch nicht vorbei. Denn die Loom drohen in Massen über jenes herzustürzen. Die einzige Möglichkeit, das Unheil aufzuhalten, besteht darin, dass die Protostar in die Vergangenheit geschickt wird.
Dass das natürlich einfacher als gesagt ist, liegt auf der Hand. Denn irgendwie muss ja verhindert werden, dass, wenn das Schiff in der Vergangenheit strandet, sich Leute an Bord befinden. Doch zum Glück reist die Voyager mit. Und am Ende scheint die Zukunft für die Protostar-Crew offen zu stehen, oder?
Man darf den Begriff Schleife in Die Zeitschleife, Teil II durchaus wortwörtlich nehmen. Denn ein Teil dieser Folge ist die Serie nicht nur damit beschäftigt, die Ereignisse der zweiten Season abzuschließen. Sondern ebenso einen großen Bogen zurück zum Beginn von Star Trek – Prodigy zu schlagen.
Ein Ende und ein Anfang zu gleich
Man merkt der Folge an, dass die Macher hier versucht haben, eine Episode zu produzieren, die Ende und Anfang gleichermaßen ist. Ersteres durch den eben erwähnten Bogen zurück zum Beginn der Reihe. Letzteres durch das, was darauf kommt.
Denn in der zweiten Hälfte von Die Zeitschleife, Teil II wird die Serie von den Ereignissen von Die Kinder des Mars eingeholt, der Short Treks-Folge, die damals ja das Prequel zu Star Trek – Picard-Reihe bildete. Es ist interessant zu sehen, wie die Konsequenzen davon sich auch auf die Kadetten auswirken. Aber ebenso, wie Admiral Janeway dies nutzt, um die eigentliche Mission der Sternenflotte doch noch irgendwie weiterzuführen.
Wenn man beide Hälften der Episode miteinander vergleicht, dann ist der zweite Teil minimal stärker als der erste. Der Erste ist noch mit „Aufräumarbeiten“ beschäftigt. Die Loom tauchen nochmal auf, sind eine gewisse Gefahr und anschließend muss ja auch noch die titelgebende Zeitschleife geschlossen werden.
Feels Good
Diese Hälfte ist mit einigen „Feelgood“-Momenten gespickt. Wie etwa, als man erfährt, wie Holo-Janeway gerettet wird. Oder als man mitkriegt, dass Gwyn nicht mehr Gefahr läuft, in ihre ursprüngliche Zeit zurückgeschleudert zu werden, und dabei ums Leben kommen könnte. Wobei dies in Die Zeitschleife, Teil II allerdings ebenfalls ein Schwachpunkt der Folge ist.
Das Problem daran ist, dass man das Gefühl hat, dass dieses Plotelement eher so nebenbei aufgelöst wird. Dafür, wie viel Bohei ursprünglich darum gemacht, ist dann das doch eher enttäuschend. Es mag temporallogisch alles Hand und Fuß haben, so wie es begründet wird. Aber man hätte sich gerne ein wenig mehr Fokus darauf gewünscht.
Die zweite Hälfte von Die Zeitschleife, Teil II bietet zunächst Aufbruchsstimmung. Die Kadetten sind zurück an der Akademie, wo sie, auf Grund ihrer Erfahrungen berühmte Personen sind. Janeway zieht sich in den Vorruhestand zurück und Chakotay ist ihr Nachfolger als Kommandant der Voyager.
Aufbruch ins Unbekannte
Ehe dann alles durch die oben genannte Short Treks-Folge auf den Kopf gestellt wird und Janeway aus ihrem Ruhestand wieder zurückgeholt wird. Dabei ist es sehr schön, dass sie anschließend bei der Sitzung der Admiräle im Prinzip dasselbe argumentiert, wie einst Picard. Nur, dass sie nicht, wie dieser versucht, mit Rücktritt zu drohen, sondern Teil der Sternenflotte bleibt.
Und es am Ende sogar so drehen kann, dass die Crew der Protostar wieder ein neues Schiff kriegen. Und dabei sogar im Rang befördert werden. Wobei es in den letzten Minuten von Die Zeitschleife, Teil II zu einer folgenschweren Entscheidung kommt, die jedoch in der zweiten Season bereits schon angedeutet wurde.
Am Ende ist es vor allem eine interessante und ungewöhnliche Entscheidung, die aber gut begründet wird. Und mit den Bildern einer Protostar-Crew, die dieses Mal die Uniformen der Sternenflotte tragen und ins Unbekannte aufbrechen endet die Folge. Die neue Mission sorgt gleichzeitig dafür, dass so auch ein gewisses Handlungspotential für eine dritte Season vorhanden ist.
Am Ende von Die Zeitschleife, Teil II ist man dann doch zufrieden. Es ist kein rundes Finale, aber es ist ein schönes. Eines, dass man sowohl als einen Abschluss unter einer großartigen Serie verstehen kann. Allerdings auch eines, dass die Tür für eine Rückkehr einen Spalt offen lässt. Und als Fan hofft man natürlich, dass Netflix dazu sich entschließt, der Reihe eine dritte Season zu gönnen. Sie hätte es verdient.
Infos:
Drehbuch: Kevin & Dan Hageman & Aaron J. Waltke
Showrunner: Kevin & Dan Hageman
Regie: Ruolin Li
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