Der gebrochene Spiegel erwartet die Protostar-Crew.

Ab ins Spiegeluniversum

Auf dem Weg zur Voyager aktiviert die Protostar ihren Protowarpantrieb. Doch dabei läuft etwas nicht so wie geplant. Denn kaum angekommen, beamt sich die Crew an Bord des Schiffes. Und muss feststellen, dass dies ein Schiff aus einem Paralleluniversum ist.

Schnell wird klar, dass der Weg zurück nur durch andere Universen führt. Darunter auch dem Spiegeluniversum. Doch dort erwartet die Mannschaft einiges Ungemach, sowie viel Lug und Trug.

Für eine Serie, wie Star Trek – Prodigy, die sich zum Ziel setzt junge Zuschauer anzulocken und dabei eben nicht ausgetretene Storypfade zu betreten, ist eine Spiegeluniversum-Folge ungewöhnlich. Schließlich wurde dieses bereits in vielen verschiedenen Star Trek-Serien als Thema einer Episode verarbeitet. Doch Der gebrochene Spiegel macht das Beste draus.

Vertrauen gewonnen

Denn sie macht dieses andere Universum nicht zum Hauptthema der Folge. Es nimmt zwar von allen Paralleluniversen am meisten Raum ein. Doch ist es am Ende eben nur eins von vielen und nur das letzte Hindernis vor der endgültigen Rückkehr Chakotay zu Admiral Janeway.

Von Anfang macht Der gebrochene Spiegel klar, dass dies eine Folge, die den Hauptplot jetzt nicht wahnsinnig vorwärtstreibt. Vielmehr geht es hier um den Spaß an den Komplikationen, die diese verschiedenen Paralleluniversen verursachen. Und mit dem Kniff, dass das Mittel gegen die Reise durch die unterschiedlichen Universen, sich eben auch an Bord der Voyager selbst befindet, wird ebenso eine Erklärung dafür geliefert, wieso die Handlung sich auf dieses Schiff konzentriert.

Es ist aber auch eine Folge, die klar macht, wie sehr das Vertrauen zwischen Captain Chakotay und den Kadetten in den letzten drei Episoden gewachsen ist. Man sieht, wie gut die jeweiligen Parteien aufeinander hören, wie sie sich gegenseitig ergänzen. Von der Feindseligkeit, die noch in Letzter Flug der Protostar, Teil I zu sehen war, ist nichts mehr zu spüren.

Die Rückkehr eines Schwerenöters

Dass dabei nicht alle Jubel, Trubel und Heiterkeit ist, dafür sorgt schon Gwyn. Die sichtlich darunter leidet, dass sie zwischen den verschiedenen Universen reißt. Und die Diagnose lautet dann ja auch, dass es sie am Ende vernichten könnte, wenn dies so weitergeht. Natürlich kommt es nicht so weit, aber es sorgt in Der gebrochene Spiegel für zusätzliche Drama.

Für Humor sorgt hingegen das Auftreten eines gewissen Okona. Die Protostar-Crew hatte mit ihm ja bereits in Kreuzung zu tun, wo er sich als jemand entpuppte, der zunächst sein eigenes Interesse im Blick hat und erst weit dahinter auch das der anderen. Hier sieht man ihn, wie er in einem Paralleluniversum, wo das Konstrukt erfolgreich war, die Voyager plündert. Ehe er schließlich mehr oder weniger freiwillig dazu überredet wird, die Crew auf die Brücke zu beamen, womit Gwyn geschont werden würde.

Womit das Spiegeluniversum in Der gebrochene Spiegel seine Aufwartung macht. Und hier dreht die Folge erst so richtig auf. Man erlebt mit, wie die üblichen Spiegeluniversumselemente vertreten sind, siehe das rote Licht, die absolute Skrupellosigkeit und Machthungrigkeit der Bewohner dieses Paralleluniversums und die Foltersäulen. Dem gegenüber sieht man, wie die Protostar-Crew mit Chakotay drauf reagiert. Wiederholt zeigt sich dabei, für welche Überraschungen die Mannschaft gut ist, aber ebenso, wie gewieft der Captain vorgeht.

Endlich ein Wiedersehen

Natürlich treten bei solchen Universenbedrohenden Umständen auch die Loom auf. Diese sind die finale Gefahr, das finale Hindernis, ehe die Protostar-Crew mit Captain Chakotay zurück auf die richtige Voyager kann. Wo es dann endlich zum Wiedersehen zwischen Chakotay und Janeway kommt.

Was dann ebenfalls ein wunderbarer Abschluss von der Folge ist. Und auch das Ende einer Story, die im Prinzip schon mit dem Beginn der Star Trek – Prodigy-Serie anfing. Jetzt wird es spannend werden, wie es weitergehen wird. Denn noch sind einige Handlungsstränge offen…

Infos:

Drehbuch: Erin McNamara
Showrunner: Kevin & Dan Hageman
Regie: Ruolin Li

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Götz Piesbergen

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