In Letzter Flug der Protostar, Teil II wird Riskantes unternommen.
Mütter unter sich
Die Protostar hat zwar, dank des verstorbenen Adreek, endlich wieder Antimaterie. Doch um das Schiff endgültig erneut funktionsfähig zu machen fehlt ihnen Deuterium. Dass sich zum Glück auf dem Planeten befindet, wo das Schiff gestrandet ist. Um dorthin zu kommen, wird das Raumschiff zu einem Segler ummontiert. Doch nicht alle packen gleichermaßen motiviert an. Vor allem Dal (Brett Gray) ist nicht völlig bei der Sache und eckt des Öfteren an.
Auf der Voyager werden die Schäden von der Begegnung mit Loom langsam beseitigt. Kathryn Janeway (Kate Mulgrew) kann daher aktuell nur wenig tun und beschließt, mehr über Wesley Crusher zu erfahren. Am besten kann da natürlich seine Mutter helfen.
Letzter Flug der Protostar, Teil II kann man mit einem besonderen Gaststar glänzen. Niemand Geringeres als Gates McFadden hat einen kleinen Auftritt, wo sie natürlich Beverly Crusher spricht. Es ist eine schöne Szene, in der man eine Mutter sieht, die ein wenig darüber traurig ist, dass ihr Sohn sie lange nicht besucht hat. Die ihn aber trotzdem immer noch deutlich liebt. Und bezüglich Janeways Besorgnis über ihre Kadetten meint sie, dass diese für sie auch wie Kinder sind.
Aufbau auf einer schlechten Charakterisierung
Es ist eine wunderbare Szene, die das ausspricht, was man schon lange Zeit vermutet hat: Das nämlich die Beziehung zwischen Kathryn und ihren jüngsten Crewmitgliedern der zwischen einer Mutter und ihren Kindern gleichkommt. Wobei das den Zuschauern, die die Voyager-Reihe geguckt haben, durchaus bekannt vorkommen dürfte. Denn in der alten Star Trek-Serie war das Verhältnis zwischen dem Captain und ihrer Mannschaft ähnlich.
Hauptsächlich dreht sich allerdings alles in Letzter Flug der Protostar, Teil II darum, das titelgebende Raumschiff wieder flott zu machen. Was der Auftakt zu einer ganzen Reihe an vergnüglichen Momenten ist. Von denen Dal am meisten profitiert.
Es wurde in der Kritik zu Letzter Flug der Protostar, Teil I angemerkt, dass seine Charakterisierung in dieser Season stellenweise einen Schritt zurückgemacht hat. Was dann in der letzten Folge sehr negativ auffiel. Darauf wird in dieser Episode weiter aufgebaut.
Wie ausgewechselt
Man sieht in Letzter Flug der Protostar, Teil II einen Dal, der sich nur selten etwas sagen lässt, der dabei aber auch lauter dumme Fehler macht. Wie beispielsweise, als er das Segelschiff Protostar beinahe in die Felsen lenkt. Erst bei einem Gespräch mit Chakotay kommt heraus, wieso er sich so verhält. Denn er hat in die Zukunft gesehen und dabei erblickt, wie er eben nicht Captain wird. Was ihn natürlich ziemlich verunsichert hat, denn schließlich ist der Posten des Schiffskommandanten das, worauf er die ganze Zeit hinarbeitet, was sein sehnlichster Wunsch ist.
Dies ist aber auch der Moment, wo Chakotay glänzen kann. Der eigentliche Captain des Raumschiffes wirkt in dieser Folge wie ausgewechselt. Der Gedanken, dass er möglicherweise diese Welt verlassen kann, beflügelt ihn förmlich. Er gibt Befehle, packt aber auch ebenfalls mit an. Er motiviert die Mannschaft und hat die nötigen Ideen. Da kann man verstehen, wieso seine Crew ihm zur Seite gestanden hat und am Ende sogar ihr Leben opferte. Denn er reißt mit. Daran merkt man, dass er von Janeway persönlich gelernt hat.
Doch auch die anderen Charaktere erhalten gute Momente. Gwyn beispielsweise behält in Letzter Flug der Protostar, Teil II die Kontrolle über das Geschehen. Sie ist zentraler Mittelpunkt, die ihre Freunde ebenfalls motiviert und durch kleine Gesten ihnen zeigt, dass sie mit ihnen ist. Wie etwa als Zero versucht, Maj’el zu helfen, die allerdings das nicht möchte. Was die Meduse sichtlich irritiert.
Klischee ick hör dir trapsen
Leider ist das Finale der Folge etwas arg klischeehaft geworden. Wo Chakotay in Not gerät und Dal ihn rettet, und dabei sein wieder gewonnenes Selbstbewusstsein unter Beweis stellen kann. Das wirkt etwas sehr dick aufgetragen.
Trotzdem: Am Ende macht diese Folge jede Menge Spaß.
Infos:
Drehbuch: Alex Hanson & Aaron J. Waltke
Showrunner: Kevin & Dan Hageman
Regie: Sung Shin
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