Das Rennen sorgt für viele Veränderungen.

(K)eine Rückkehr zu alten Verhältnissen

Dal (Brett Gray) und seine Freunde sind mit der Infinity unterwegs, um Captain Chacotay und die Protostar abzufangen und so die Zeitlinie wieder in Ordnung zu bringen. Doch auf dem Weg zum Ziel reisen sie durch einen Transwarp-Tunnel der Borg, wo sie von einer Drohne abgefangen werden. Diese zwingt sie aus dem Transwarp und zu einer Bruchlandung auf einer nahen Welt. Dort erwartet sie ein verrückter Kazon, der sie dazu bringt, ein gefährliches Rennen zu fliegen.

An Bord der Voyager-A fällt zunächst niemandem auf, dass Dal und seine Freunde durch Hologramme ersetzt wurden. Jedenfalls niemandem außer Maj’el (Michaela Dietz). Doch als sie nachforschen will, geschieht Merkwürdiges.

Vorab könnte man meinen, dass Das Rennen wieder eine Rückkehr zu alten Verhältnissen ist. Dal und seine Freunde cruisen mit einem Schiff durchs All, wollen ein Ziel erreichen und lernen dabei immer mehr über die jeweiligen Besonderheiten der Föderation und der Sternenflotte. Doch weit gefehlt: Von Anfang wird klar gemacht, dass dieses Mal Dinge anders sind.

Figurenfortschritt

Das fängt schon damit an, dass Dal wieder den Captain geben will, doch alle anderen ihm direkt widersprechen und ihn verbessern. Besonders Rok-Tahk, die Brikar, meint, dass er kein Kommandant sei, sondern ein Kadett der Sternenflotte und dass er sein Logbuch besser mit persönliches Logbuch anfängt. Und der so kritisierte?

Der Dal, den man in Das Rennen kennenlernt, ist zwar wieder der alte Großkotz, der meint, sich auf jeden Fall profilieren zu müssen, doch wirkt es dieses Mal nicht ganz so extrem. Vor allem auch, als er am Ende der Episode eine überraschende Entscheidung trifft, mit der er indirekt das Kommando an eine geeignetere Person übergibt. Das zeigt, dass er lernfähig ist, jedenfalls lernfähiger als noch in der ersten Staffel, wo es ja stellenweise lange brauchte, bis er Sachen einsah.

Apropos „Erste Season“: Es gibt in dieser Folge gleich zwei Rückgriffe auf diese. Zum einen erinnert sich die Ex-Protostar-Besatzung an ihre Begegnung mit den Borgs in Schlafende Borg soll man nicht wecken. Und zum anderen wird auch wieder erwähnt, dass einige von ihnen zu Beginn der Serie von einem Kazon dem Diviner übergeben worden waren. Was natürlich unschöne Erinnerungen wachruft.

Erinnerungen an ganz früher

Stellenweise hat man in Das Rennen das Gefühl, dass sich beim Schreiben des Drehbuchs an der TOS-Serie orientiert wurde. Denn es gibt hier einen durchgedrehten Computer, der die ihm vorgegebenen Richtlinien weit auslegt und somit die Leben anderer gefährdet. Allerdings wird er in diesem Fall nicht durch Worte besiegt, sondern durch ein großes Opfer eines Mitglieds der ehemaligen Protostar-Crew.

Das titelgebende Rennen ist übrigens grandios inszeniert, weil hier die Charakterisierungen stimmen. Dal ist derjenige, der um fast jeden Preis gewinnen will, derweil Gwyn auch zielstrebig agiert, aber längst nicht so rücksichtslos wie ihr Freund. Rok-Tak und Jankom bleibt dabei die Funktion derjenigen, die von den ganzen Ereignissen etwas überfordert sind und lieber woanders wären, aber nicht in einer der engen Rennkapseln.

Spannend sind auch die Ereignisse an Bord der Voyager-A. Dass das merkwürdige Verhalten der Hologramme kaum jemandem auffällt? Geschenkt. Hier darf man nicht zu sehr nachdenken.

Was ist hier los?

Wichtiger ist jedoch das, was am Ende von Das Rennen geschieht. Als Maj’el mitbekommt, dass etwas nicht stimmt und deswegen mit der Holo-Gwynn reden will; die dann allerdings quasi zwischen zwei Augenblicken von geisterhaften Tentakeln angegriffen und dadurch ausgeschaltet wird. Es ist offensichtlich, dass diese außerhalb der Zeit agieren. Aber es ist unbekannt, zu wem sie gehören. Und ob sie in einem Zusammenhang mit dem mysteriösen Unbekannten stehen, der mit Murf geredet hat.

Es ist wieder eine spannende und exzellente Folge.

Infos:

Drehbuch: Erin McNamara
Showrunner: Kevin & Dan Hageman
Regie: Sung Shin & Sean Bishop

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Götz Piesbergen

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