Dal und seine Freunde beschäftigt Das Imposter-Syndrom.
Typischer Übergang
Die Infinity soll zerstört werden, sehr zum Entsetzen von Dal (Brett Gray) und seinen Freunden. Denn sie wollen das Raumschiff „ausleihen“, um Captain Chacotay zu retten. Ihnen bleibt also nur wenig Zeit, um eine Idee zu kriegen, wie sie erfolgreich sein können.
Doch dann hat Dal einen Gedanken. Rok (Rylee Alazraqui) und Jankom (Jason Mantzoukas) sollen Hologramme von ihnen allen erstellen, die an Bord der Voyager-A zurückbleiben, derweil die realen Ex-Protostar-Crewmitglieder die Infinity „ausleihen“ können. Allerdings zeigt sich sehr schnell, dass die Brikar und der Tellarit ein wenig zu erfolgreich waren und schon sehr bald unklar ist, wer jetzt real und wer Hologramm ist.
Nachdem ich beim letzten Das Beobachterparadoxon für den Handlungsfortschritt lobte, müsste ich Das Imposter-Syndrom im Vergleich eigentlich kritisieren. Denn es handelt sich hier um eine typische Übergangsfolge, wo Dinge für die kommende Handlung vorbereitet werden. Dementsprechend geschieht hier nicht wirklich viel. Und das, was hier passiert, lässt sich größtenteils vorhersagen.
Wenn man die Figuren kennt
Doch was bei anderen Serien zu massiver Kritik und Punktabzügen geführt hätte, sorgt hier eher dafür, dass man sich erneut prächtig unterhalten fühlt. Klar, der Handlungsfortschritt mag minimal sein. Aber das, was hier passiert, reicht trotzdem aus, dass man sich am Ende der Folge zufrieden zurücklehnt und sich auf die nächste Episode freut.
Das liegt vor allem an den Charakterisierungen. Man merkt Das Imposter-Syndrom an, dass die verantwortlichen Skriptschreiber mittlerweile die Figuren gut kennen. So dass sie den minimalen Handlungsfortschritt gleichzeitig dazu nutzen, um diese Charaktere glänzen zu lassen. Und das Schöne ist, dass man nicht das Gefühl hat, dass der Zuschauer hierbei verarscht wird. Im Gegenteil: Durch die auch beim Seher entstehende Verwirrung, wer jetzt real ist und wer nicht, kann man umso mehr die jeweiligen Personendarstellungen genießen.
Denn der ganze Plan beruht ja auf einer spontanen Idee von Dal, der die Feinarbeit Rok und Jankom überlässt. Und es ist auch die einfühlsame Rok, die am Ende für die Auflösung der Verwirrung sorgt. Derweil Jankom deutlich darunter leidet, dass er nicht weiß, ob er real ist oder nicht. Während Gwyn ihre Kenntnisse von Murfs Sprache immer wieder testet und sich stellenweise nicht sicher ist, was dieser sagt.
Auch Vulkanier können empfinden
Jede Figur kriegt in Das Imposter-Syndrom einen Moment, wo sie glänzen kann, wo sie zeigen kann, was sie ausmacht und wieso sie man so lieb gewonnen hat. Derweil gleichzeitig auch die Nebenfiguren ihre Momente erhalten. Sei es der Holodoc, der sich doch sehr leicht hinters Licht führen lässt. Oder Maj’el, die der ehemaligen Protostar-Crew in einem kritischen Moment überraschend zur Hilfe eilt.
Das ist auch die größte Überraschung in dieser Folge: Dass nämlich die Vulkanierin, nachdem sie noch in Das Beobachterparadoxon die Kadetten links liegen ließ, und stattdessen lieber eine Einladung ihrer Red Squadron annahm, sich für sie einsetzt. Oder sollte man nicht besser sagen, dass sie sich für Zero einsetzt?
Denn auch das ist in Das Imposter-Syndrom eine interessante Entwicklung. Es wurde bereits in den letzten Folgen angedeutet, dass die Meduse Zero etwas für Maj’el zu empfinden scheint. Doch bislang schien dies eine eher einseitige Sache. Bis eben zu dieser Episode, wo die Vulkanierin der Protostar-Crew überraschend zur Hilfe eilt und sich dabei auch auf Zero als Grund bezieht.
Wunderbar verwirrend
Die Folge ist ein wunderschönes Verwirrspiel, wer jetzt echt und wer real ist, mit einer überraschenden Auflösung. Und einem Ende, dass noch größeres Chaos verspricht. Auf diese Weise sorgt die Star Trek – Prodigy, dass man weiterhin der Serie treu bleibt und es kaum erwarten kann, wie es weitergehen wird.
Definitiv eine grandiose Episode.
Infos:
Drehbuch: Jennifer Muro
Showrunner: Kevin & Dan Hageman
Regie: Sung Shin
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