Restauration markiert ein Ende und einen Anfang innerhalb der New Frontier-Reihe.
Totgesagte leben länger
Endlich hat es Elizabeth Shelby geschafft. Sie ist Captain ihres eigenen Schiffes, der U.S.S. Exeter. Nun kann sie beweisen, was für ein guter Kommandant sie sein kann. Nur um dann festzustellen, dass der Kommandostil des verstorbenen Mackenzie Calhoun auf sie abgefärbt hat. Denn als eine fremde Welt von einer Plage heimgesucht wird, ist sie nur allzu geneigt, die oberste Direktive über Bord zu werfen, um zu helfen.
Derweil hat der ehemalige Captain der Excalibur eigene Probleme. Er hat überlebt, ist jedoch auf einer fremden Welt gestrandet und sieht keine Möglichkeit, wieder von ihr runterzukommen. Er freundet sich mit der Witwe Rheela an und wird für deren Sohn Moke zu einer Art Ersatzvater. Doch damit wird er für gewisse Personen zu einem Dorn im Auge, die ihn deshalb unbedingt loswerden wollen.
Seit der Zerstörung der Excalibur in Finstere Verbündete hat der Leser gedacht, dass Mackenzie Calhoun, der Kommandant des Schiffes, heldenhaft mit seinem Raumschiff untergegangen ist, um seine Crew zu retten. Mit Restauration wissen wir, dass er überlebt hat. Eine Erkenntnis, die dem Lesevergnügen des Romans keinen Abbruch tut. Was vor allem auch daran liegt, dass Autor Peter David eine Bestleistung abliefert und eine sehr unterhaltsame Geschichte geschrieben hat.
Ein ungewöhnliches Vorbild
Das Buch wird von den beiden Handlungssträngen dominiert, wobei in der Mitte des Bandes die Abenteuer von Robin und Morgan Lefler sowie Si Cwan und Kalinda aus den vorherigen Romanen zu Ende gebracht werden. Leicht hätte man diese Erlebnisse als Füllmaterial abtun können, wenn Autor Peter David diese Plots nicht so super verfasst hätte. Man wird von dem Geschilderten mitgerissen und ist wie gefesselt.
Denn natürlich schreibt der Schriftsteller in Restauration wieder erstklassige Action, die zwar stellenweise übertrieben wirkt. Aber es passt einfach zu dem Autor. Dabei nutzt er diese Szenen auch, um zu zeigen, wie sehr sich manche Figuren weiterentwickelt haben.
Das trifft vor allem auf Elizabeth Shelby zu. In den früheren Romanen der Reihe war sie die Stimme der Vernunft, die oft, wenn auch vergeblich, versuchte, Mackenzie Calhoun zur Räson zu bringen. Jetzt, wo sie ihr eigenes Schiff kommandiert, ändert sich ihr Kommandostil. Man könnte erwarten, dass sie einen bedächtigen Captain abgibt, ähnlich wie Jean-Luc Picard. Doch das Gegenteil ist der Fall: Sie entpuppt sich als genauso wild, wie ihr letzter ehemaliger Kommandant, sehr zum Leidwesen ihres ersten Offiziers Alexandra Garbeck.
Wie ein Western
Interessant ist auch der Plot um Calhouns Erlebnisse auf der fremden Welt. Hier verwendet Autor Peter David viele Elemente eines klassischen Westerns. Hier die einsame Frau, die Unterstützung in Form eines einzelnen Rächers kriegt. Dort ein Großindustrieller, der große Interessen an Rheela hat. Handlungsort ist natürlich ein trockener, staubiger Ort.
Und wie in einem Western eskaliert auch in Restauration die Lage. Dabei sieht man, wie der einstige Captain der Excalibur in der Situation aufblüht. Für ihn ist dies der ideale Ort, um wieder zu dem Krieger zu werden, der er einst war. Wobei Peter David auch wiederholt das Bemühen von Mackenzie betont, wie er versucht, einen Weg von der Welt runter zu finden.
Dabei stimmt vor allem die Chemie zwischen dem ehemaligen Captain der Excalibur und dem kleinen Moke. Hier lernt man eine völlig andere Seite von Calhoun kennen. Denn er scheint in dem Jungen den Sohn zu sehen, dessen Aufwachsen er jetzt miterleben kann.
Lustig und spannend zugleich
Wie üblich hat Peter David eine lustige und spannende Geschichte zugleich geschrieben. Dieses Mal passt der Humor auch zur Story, da er nicht im Vordergrund steht. Stattdessen erweitert er das Leseerlebnis.
Restauration endet mit einem Neuanfang für die New Frontier-Reihe. Dabei ist das Buch das Beste der Serie.
Bewertung 15/15
Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 9: Excalibur – Restauration
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: Excalibur – Restoration
Übersetzer: Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 420
ISBN: 978-3-86425-180-1
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