Ensign Janos steht im Mittelpunkt von Star Trek – New Frontier 13: Stein und Amboss.
Ein Mord ist geschehen
Lieutenant Commander Gleau ist tot. Sein Körper ist förmlich zerfetzt, was den Kreis der Verdächtigen drastisch reduziert. Zak Kebron nimmt sich des Falls an und stößt bald auf eine Spur, die mit der Vergangenheit seines Captains in Verbindung steht.
Mackenzie Calhoun ist frisch auf der Sternenflottenakademie. Und eckt mit seiner speziellen Art und Weise überall an. Er verliebt sich in Elizabeth Shelby und geht auf die ersten geheimen Missionen. Wo er auf einen Wissenschaftler stößt, der es mit der Ethik nicht so genau nimmt und versucht, Tieren menschliche Intelligenz zu geben. Darunter auch einem Mugato…
Stein und Amboss ist ein umfangreicher Roman, der 407 Seiten lang ist. Der Umfang ist dabei dadurch gerechtfertigt, als dass Peter David im Prinzip zwei Handlungsebenen parallel schreibt. Die eine geschieht in der Gegenwart und beschreibt, wie die Ermittlungen im Fall Gleau vorankommen. Die andere hingegen ist eine Vergangenheitshandlung und widmet sich den Erlebnissen von Mackenzie Calhoun an der Sternenflottenakademie.
Viele interessante Sachen
In der Gegenwartsebene lässt sich Peter David nicht zu viel Zeit, um zu enthüllen, dass Ensign Janos der Schuldige an dem Mord an Lieutenant Commander Gleau ist. Doch wie es dazu kam, was sein Motiv war, das ist gerade das spannende an diesem Roman. Denn der Autor schafft es problemlos, dass man trotz der grausamen Tat Sympathie für den Übeltäter empfindet.
Janos ist nun kein Hauptcharakter. Er hatte nur selten Auftritte. Doch die, die er hatte, blieben einem im Kopf hängen. Man hatte ihn als jemanden in Erinnerung, der respektvoll und trotzdem selbstbewusst auftrat. Jetzt erfährt man in Stein und Amboss, dass die genetischen Veränderungen, denen er seine Intelligenz verdankt, an Wirkung verlieren und er immer mehr und mehr zu dem wilden Tier wird, dass er ja im Prinzip auch ist. Die Szenen, wo dies exemplarisch geschieht, werden mit brutaler Offenheit geschrieben. Der Autor macht klar, dass es für den Ensign keinen Weg zurückgibt und dass es wohl keine Wunderheilung geben wird. Eine traurige Erkenntnis.
Doch Peter David versüßt dies mit zahlreichen anderen Charaktermomenten. Etwa wenn man erfährt, dass M’Ress und Janos zusammen waren. Oder das Zak Kebron eine Vorliebe für terranische Hardboiled Romane hat, die er sich als Vorbild für seine Ermittlungen nimmt. Was allerdings nicht immer passt, wie der Autor mit dem so für ihn typischen Humor klar macht.
Ein Fremdkörper, der keiner ist
Auch was Lieutenant Commander Gleau angeht, gibt es weitere Erkenntnisse. Und die sind interessant und schon fast skandalös. Ohne zu viel zu verraten erfährt man über ihn und seine Spezies ein paar sehr spannende Dinge, was in Stein und Amboss weitreichende Konsequenzen hat.
Dabei wirkt in diesem Roman die Vergangenheitsebene wie ein Fremdkörper. Sie ist zwar, wie man es von Peter David, nicht anders kennt, gut geschrieben. Trotzdem fragt man sich lange Zeit, wo und wie die Verbindungspunkte zur Haupthandlung bestehen. Erst am Ende wird das klar gemacht. Für den Roman geschieht dies leider zu spät, wodurch der Gesamteindruck leidet.
Stein und Amboss ist ein guter Roman, aber eben gleichzeitig keine Spitzenklasse. Dennoch kann ich ihn allen ans Herz legen.
Bewertung 12/15
Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 013: Stein und Ambosss
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: Stone and Anvil
Übersetzer: Helga Parmiter
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 06/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 407
ISBN: 978-3-86425-777-3
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