Die neue nächste Generation steht am Start.
Ein Ende, das wehtut
Nachdem Boimler (Jack Quaid) die Info von seinem Transporterklon über den Dimensionsriss im Universum erhalten hat, dreht er erstmal durch. Ehe er dann gemeinsam mit Beckett Mariner (Tawny Newsome) zu Captain Freeman (Dawnn Lewis) geht. Die daraufhin die Föderation um Rat fragt und dann den Auftrag erhält, den Riss zu schließen. Was allerdings alles andere als einfach ist.
Denn der Riss befindet sich im klingonischen Reich. Und eine Flotte an klingonischen Kriegsschiffen, unter dem Kommando von Relga (Roxana Ortega) ist nur allzu sehr daran interessiert, einen Krieg gegen die Sternenflotte vom Zaun zu brechen. Natürlich erst, nachdem die Kommandantin Rache an den Brüdern Ma’ah (Jon Curry) und Malor (Sam Witwer) genommen hat, die ihren Bruder getötet haben.
Mit Die neue nächste Generation endet jetzt die dritte Star Trek-Serie der Moderne. Doch anders als bei Discovery mit Das Leben an sich oder Picard mit Die letzte Generation ist es dieses Mal anders gelagert. Bei den anderen Reihen konnte man das Ende akzeptieren. Dieses Mal tut es allerdings enorm in der Seele weh.
Es ist tatsächlich vorbei
Denn Lower Decks war nicht irgendeine Star Trek-Serie. Es war die Reihe, die, neben Strange New Worlds, am treckigsten in der Moderne war. Und doch wiederum völlig eigenständig war. Die Star Trek liebte. Und gleichzeitig sich jedoch nicht davor zurückscheute das Franchise mit seinen Tropen durch den Kakao zu ziehen. Es war eine der besten, wenn nicht gar die beste Reihe des Nu Trek.
Dass sie jetzt mit Die neue nächste Generation endet, will man zu Beginn nicht wahrhaben. Nur, um dann am Ende mit Tränen in den Augen zu realisieren, dass es vorbei ist. Aber es ist immerhin auf eine Art und Weise vorbei, die nochmal zeigt, wieso die Reihe so gelungen ist. Die Spaß und Spannung miteinander gelungen verbindet. Und dabei gleichzeitig zeigt, wie sehr die Figuren im Laufe der Zeit gewachsen sind, sich verändert haben.
Denn dies ist das große Thema dieser Episode. Dass man sieht, wie die Charaktere gewachsen sind, wie sie gelernt haben. Und auch in dieser Folge lernen.
Jede Menge Überraschungen
Die zunächst ein extrem hohes Handlungstempo anschlägt. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Zunächst kriegt man mit, wie der große Dimensionsriss entsteht. Dann, wie die Klingonin Relga das ausnutzen will und Jagd auf die Brüder Ma’ah und Malar macht. Und anschließend, wie diese Asyl auf der Cerritos suchen, die derweil den Auftrag erhält, den Riss zu schließen. Der eine Besonderheit hat: Eine Schrödingerisches Feld, in dem das Aussehen der Cerritos sich beständig ändert, wenn es ihr nicht gelingt, ein bestimmtes Abwehrfeld zu errichten.
Das ist nur die grobe Zusammenfassung von jeder Menge herrlichstes Chaos, dass man in dieser Episode sieht. Dabei gibt es auch noch jede Menge Einzelplots. Rutherford ist zunehmen unzufrieden mit der Cerritos, weil sich sein kybernetisches Implantat nicht mit dem Schiff verbinden lässt. Mariner versucht, allen zu versichern, dass sie nicht schuld daran ist, dass einer der klingonischen Brüder abhandengekommen ist. Tendi und T’Lynn versuchen zusammenzuarbeiten und Boimler muss eine Entscheidung treffen, wie es jetzt mit ihm und seinem Tablet aus dem anderen Universum weitergeht.
Es gibt Überraschungen. Jede Menge davon. Man ist überrascht, dass Captain Freeman den Aussagen von Boimler und Mariner Glauben schenkt, obwohl diese eigentlich unwahrscheinlich klingen. Man ist überrascht, wenn Rutherford am Ende eine drastische Veränderung an sich durchführt. Wo in den letzten Minuten angedeutet wird, dass dies zu einer nicht ganz so unerwarteten Entwicklung in seiner Beziehung zu D’Vana Tendi führen könnte. Und man ist überrascht, als sich auch am Ende die Zusammensetzung der Brückencrew der Cerritos verändert.
Wenn die gesamte Crew glänzt
Auch Rückgriffe auf frühere Episoden von Lower Decks gibt es. Von Brüdern und anderen Herausforderungen ist ebenso wichtig für diese Folge, wie ebenfalls Die Spalt-Mission, oder Sternenbasis 80?!. Und doch drängen diese sich nicht in den Vordergrund, sondern lassen den Hauptfiguren die nötige Luft zum Atmen.
Denn diese stehen im Vordergrund. Diese dominieren die Handlung. Die gesamte Crew der Cerritos kann hier glänzen, mit einigen wunderbaren Überraschungen. Wobei gleichzeitig ebenso bewiesen wird, wie sehr die Figuren gewachsen sind. Eine Captain Freeman der ersten Season hätte den Beteuerungen ihrer Tochter keinen Glauben geschenkt. Auch, dass Mariner und Boimler so gut zusammenarbeiten, wäre in den früheren Staffeln nicht so möglich gewesen. Es zeigt, wie gut die Charaktere sich im Laufe der Jahre organisch weiterentwickelt haben.
Die neue nächste Generation ist eine Feier von fünf Jahren Lower Decks. Man wird lachen, man wird weinen. Und am Ende trauert man mit einem lachenden weinenden Auge, weil diese so geniale Serie vorbei ist. Es ist ein Wahnsinnsfinale, eines dass die ganze Faszination präsentiert, die diese Reihe bislang so ausgestrahlt hat. Wie gerne würde man sich, angesichts des neuen Status Quos am Ende der Folge, auf eine weitere Season freuen. Aber dank den Chefs von Paramount soll dem nicht so sein. Was verdammt schade ist.
Info
Drehbuch: Mike McMahan
Showrunner: Mike McMahan
Regie: Megan Lloyd
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