Die Zeitdilitation sorgt unfreiwillig dafür, dass eine Mission länger gedauert, als geplant.

Dieses Mal als Gast dabei …

Nachdem eine lilafarbene D-Enterprise durch einen Quantenriss in das Star Trek-Universum gelangt ist, wird die Cerritos erneut aktiv. Denn auch wenn das fremde Schiff wieder zurück in sein Heimatuniversum gelangt ist, hat es etwas auf einer abgelegenen Welt hinterlassen. Und das soll eingesammelt werden.

Für die Mission werden Beckett Mariner (Tawny Newsome), T’Lyn (Gabrielle Ruiz) und D’Vana Tendi (Noël Wells) ausgewählt. Der Planet ist bewohnt, wenn auch von Bewohnern, die technologisch eher primitiv leben, weshalb hier die Oberste Direkte greift und das Trio undercover agieren muss. Doch nachdem sie auf die Welt transportiert wurden, kommt es zu einem Unglück, und während auf der Cerritos Sekunden vergehen, vergehen für sie Tage. Wodurch die Mission natürlich länger dauert, als geplant.

Data mal anders und doch gleich

Star Trek – Lower Decks war schon immer gut darin, namenhafte Star Trek-Schauspieler als Gäste aufzufahren. Jonathan Frakes und Marina Sirtis durften am Ende der ersten Staffel ihre Rollen als William Riker und Deanna Troi wieder aufnehmen. Oder man denke an Nana Visitor und Armin Shimerman, die in Diplomatie mal anders auftraten.

In Die Zeitdilitation ist es jetzt Brent Spiner, der seine Rolle als Data wieder aufnehmen darf. Wenn auch nicht als der Data, den man liebgewonnen hat, sondern den aus einem anderen Universum, was allerdings an seiner Charakterisierung und Darstellung nichts ändert. Noch immer ist er ein scharfsinniger Beobachter, der aber auch mitunter etwas naiv daherkommt.

Zwar dreht sich die Folge um ihn, beziehungsweise ist er der Auslöser für die Handlung. Doch Lower Decks nimmt das eher als Anlass dafür, dass wieder seine Charaktere wachsen und im Mittelpunkt stehen. In diesem Fall sind es Beckett Mariner, D’Vana Tendi und T’Lynn.

Wobei von diesem Trio vor allem die letzten beiden die Handlung bestimmen. Denn Captain Freeman möchte in der Folge den Posten des Wissenschaftsoffiziers besetzen und beide sind darauf erpicht und möchten sich auf dieser Mission beweisen. Was allerdings durch die titelgebende Zeitdilitation schwierig wird.

Kaum ist man aus dem Knast raus, darf man schon wieder rein

Zeitdilitation bedeutet, dass auf der Welt die Zeit schneller vergeht als auf der Cerritos. Das Damentrio ist also auf einer fremden Welt gestrandet und versucht, sich zu integrieren und nicht aufzufallen. Was allerdings nicht bei allen gleichermaßen gut klappt.

D’Vana Tendi steigert sich im Laufe der Folge immer mehr in eine Art Wahn hinein, indem sie versucht, eine Möglichkeit zu erschaffen, mit der sie zurückkommen. T’Lyn hingegen erschafft ein Unternehmen, mit dem sie Schönheitsprodukte, erschaffen aus den vor Ort vorhandenen Möglichkeiten und Ressourcen, verkauft. Und Beckett Mariner?

Beckett Mariner dient in Die Zeitdilitation als weiterer Comedy Relief. In ihrem Bemühen, sich zu integrieren, schafft sie es immer wieder, im Gefängnis zu stranden. So ist sie gerade frisch entlassen, als sie ein Feuer sieht, das sie sofort löscht. Nur zu dumm, dass das eine für die Bevölkerung wichtige Flamme ist. Weshalb sie wieder in den Knast zurückwandert.

Comedy Relief, der etwas zeigt

Gleichzeitig werden die Damen jedoch von einem besonders misstrauischem Planetenbewohner beobachtet, der ständig darauf wartet, dass sie einen Fehler machen, mit dem er beweisen kann, dass sie Außerweltliche, Dämonen, sind. Doch wie es bei Lower Decks üblich ist, ist er zwar ein Ärgernis, der ständig für Wirbel sorgt, aber gleichzeitig wird er ebenso als Quelle von Humor genommen, eben weil er ständig scheitert, sogar dann, wenn er meint, endlich Erfolg haben zu können.

Braid Boimler und Eugen Rutherford kommen natürlich ebenfalls in dieser Folge vor. Sie sind die Quelle für die Zeitdilitation, weil sie Getränke auf die Transporterkonsole verschütten und dann im Laufe der Episode verzweifelt versuchen, diese davon zu befreien. Was natürlich herrlichster Comedy Relief ist, auch wenn hier gleichzeitig gezeigt wird, dass sie, dadurch, dass sie den anderen Vorbildern nacheifern, gleichzeitig von ihrer persönlichen Entwicklung auf der Stelle treten.

Auch wenn der Plot um die Quantenrisse nicht weiterentwickelt wird, zeigt Die Zeitdiliation wunderbar, was Lower Decks eben ausmacht: Es sind die Charaktere. Die Charaktere und die Tatsache, dass man sich der reichhaltigen Geschichte von Star Trek als Steinbruch für Ideen und Gags bedient. Derweil man gleichzeitig aber auch mit dem Franchise respektvoll umgeht, was man ebenso an Brent Spiners gelungenen Gastauftritt als Data sieht. Definitiv eine der besten Folgen dieser Serie.

Info

Drehbuch: Andrew Mueth
Showrunner: Mike McMahan
Regie: Megan Lloyd


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Götz Piesbergen

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