Mariner trifft in Of Gods and Angles eine Person, die sie an früher erinnert.
Gegenwart trifft Vergangenheit
Die Cerritos bemüht sich um Friedensverhandlungen zwischen zwei verfeindeten Völkern, den Orbs und den Würfeln. Das ist schon an sich eine schwierige Mission, weshalb ein Ensign, die bereits viele andere Schiffen geflogen ist, das letzte ist, was Captain Freeman (Dawnn Lewis) und ihre Crew braucht. Doch zum Glück findet Beckett Mariner (Tawny Newsome) Gefallen an dem Ensign Olly (Saba Homayoon) und will sich um sie kümmern.
Brad Boimler (Jack Quaid) studiert derweil weiterhin das Leben seines alternativen Universums-Ich. Er findet dabei heraus, dass dieser eine Freundschaft mit Dr. T’Anda (Gillian Vigman) hatte. Und da er versucht, seinem anderen Ich in jederlei Hinsicht nachzueifern, will er auch dies erreichen. Was allerdings nicht so ganz einfach ist.
Of Gods and Angles – zum Zeitpunkt der Rezension stand noch nicht fest, ob es noch einen deutschen Episodentitel geben würde – zeigt einmal mehr, wie sehr Beckett Mariner in den letzten Jahren charakterlich gewachsen ist. Das erreicht die Folge, in dem sie sie quasi mit ihrer Vergangenheit zusammenbringt. Derweil im Hintergrund natürlich das übliche Chaos herrscht.
Keine bloße Kopie
Es scheint in der fünften Staffel von Star Trek – Lower Decks zwei zentrale Themen zu geben. Das eine ist, wie die Charaktere, die man liebgewonnen hat, sich im Laufe der fünf Staffeln geändert haben, allen voran Beckett Mariner. Und der andere ist der episodenübergreifende Plot um die Quantenrisse. Wobei Letzterer in dieser Folge nicht weiterentwickelt wird.
Die Figur eines Ensigns, der von allen Schiffen geflogen ist und immer wieder anscheinend bewusst aneckt, erinnert nicht von ungefähr an Beckett Mariner. Denn genau dies war ja ihr Charakter in der Anfangszeit der Serie. Und in dem man in Of Gods and Angles quasi die Gegenwart mit der Vergangenheit zusammentut, zeigt die Reihe auch, wie sehr sie sich geändert hat.
Wobei Olly jetzt keine Kopie der früheren Beckett Mariner ist. Es gibt einige gravierende Unterschiede. So ist sie die Tochter eines der Wesen, die sich in der TOS-Folge Der Tempel des Apoll als griechische Götter ausgaben. Genauer gesagt ist Zeus ihr Erzeuger, was man unschwer an ihrem Lorbeerkranz um ihren Kopf sowie einer gewissen Fähigkeit, die sie später zeigt, erkennen kann.
Kommt bekannt vor
Dementsprechend interessant ist es in „Of Gods and Angles“, wenn man sieht, wie die beiden miteinander agieren. Wie Mariner in ihrer Rolle als Mentorin voll aufgeht, wobei sie ihrem Schützling nicht alles durchgehen lässt. Und wie Olly sich noch sehr zurückhält und viele Details über ihr Leben verheimlicht, auch wenn dies für den Verlauf der diplomatischen Mission der Cerritos wichtig ist.
Der Konflikt zwischen den Sphären und den Würfeln, die ja im Prinzip dieselbe Lebensformart teilen, erinnert sicherlich nicht von ungefähr an den Klassiker Bele jagt Lokai. Es geht um eine Feindschaft, die sich an Oberflächlichkeiten orientiert, nur eben auf „Lower Decks“-typische Art und Weise präsentiert. Es bildet den Hintergrund, vor dem die Ereignisse stattfinden, was ja ebenfalls für „Star Trek“ typisch ist. Und diese Handlung entwickelt sich auch durchaus amüsant und spannend, vor allem als sie beginnt, mit den Hauptplots der Folge zu interagieren.
Von denen der andere die weiteren Bemühungen Brad Boimlers sind, seinem anderen Ich nachzueifern. In dem er dieses Mal versucht, mit Dr. T’Anda Freundschaft zu schließen. Was jedoch in Of Gods and Angles alles andere als glatt verläuft.
Humoristische Erleichterung in einer humoristischen Serie
Dieser Plot dient hauptsächlich dem Comedy Relief. Denn natürlich müssen Dinge schieflaufen, eben weil es Brad Boimler ist, der ja oft genug bewiesen hat, was für ein Tollpatsch er sein kann, ebenso, über wie wenig Selbstbewusstsein er verfügt. All dies wird in dieser Episode dazu genutzt, damit man sich noch mehr amüsieren kann.
Und es gibt erste Bemühungen, den Plot auf die Zielgerade zu bringen. So gesteht Rutherford in Of Gods and Angles, dass er weiß, dass das Tablet von Boimler aus dem anderen Universum stammt. Und Tendi sorgt sich um ihn und später auch Rutherford, dass sie die falschen Schlüsse aus den Ereignissen ziehen.
Leider wird der Plot mit den Quantenrissen nicht weiterentwickelt. Das ist jetzt die zweite Folge hintereinander, wo dies der Fall ist. Und angesichts der Tatsache, dass nur noch vier Episoden überbleiben, wovon zwei vermutlich für das Finale draufgehen, bleibt nicht mehr viel Zeit, hier endlich Fortschritte zu machen, wenn man einen dahingehetzten Plot vermeiden will.
Of Gods and Angles ist eine unterhaltsame und gute Folge.
Info
Drehbuch: Aaron Burdette
Showrunner: Mike McMahan
Regie: Brandon Williams
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