Sternenbasis 80?! Sorgt für jede Menge Ärger.

Kein Gesamtfortschritt vorhanden

Da der Navigitationscomputer der Cerritos herumspinnt, muss das Schiff auf Impuls gehen. Die nächstgelegene Möglichkeit, einen Ersatz zu organisieren, wäre Sternenbasis 80. Sehr zum Horror von Beckett Mariner (Tawny Newsome), die nur schlechte Erinnerungen an ihre Zeit auf dieser hat.

Kaum angekommen begegnet der Crew einen Basis, die technisch vollkommen überholt ist und deren Besatzung anscheinend aus Exzentrikern besteht. Derweil Captain Freeman (Dawnn Lewis) mit Commander Ransom (Jerry O’Connell) nach dem Chefingenieur der Station suchen, hat der Rest der Mannschaft auf ein Mal andere Probleme. Nach und nach entwickeln einige von ihnen zombieartige Symptome und es ist unklar, woran das liegt.

Sternenbasis 80?! ist jetzt keine Folge, in der der Gesamtplot der aktuellen Season weiterentwickelt wird. Was allerdings nicht heißen soll, dass sie dadurch schlecht ist. Im Gegenteil: Wie schon in den anderen Episoden der Staffel zeigt sich, wie sehr einige Figuren gewachsen sind. Und wie viel sie teilweise noch lernen müssen.

Unschöne Erinnerungen

Was für eine Lower Decks-Folge untypisch ist, ist die Tatsache, dass man es hier nur mit einem einzigen Hauptplot zu tun hat. Die Abenteuer von Captain Freeman und Commander Ransom dienen nur als eine Art Comedy Relief, da die Suche nach dem Chefingenieur der Sternenbasis einer Art Schnitzeljagd gleicht. Die zwar äußerst gelungen komisch inszeniert worden ist. Aber die beteiligten Personen nur bedingt weiterbringt.

Sternenbasis 80?! greift dabei die Tatsache auf, dass dies der Ort ist, an dem Captain Freeman ihre Tochter am Ende der dritten Staffel hin verbannt hat. Und von wo aus diese geflohen ist. Man kann also verstehen, wieso Beckett Mariner alles andere als erfreut darüber ist, dass sie diese jetzt wiedersieht.

Interessant sind dabei allerdings zwei kleine Szenen zu Beginn der Folge. Zum einen die Auftaktszene, wo man sieht, wie Beckett Mariner sich über eine typische Sternenflotteerforschungsmission freut. Wo sie selber auch eingesteht, dass sie das früher nicht gemacht hätte, weil sie zu sehr gegen das System rebelliert hatte. Und kurz darauf ein Mutter-Tochter-Gespräch, wo sich Captain Freeman nochmals bei ihrer Tochter dafür entschuldigt, dass sie sie auf diese Sternenbasis verbannt hatte.

Charakterlicher Wachstum

Das beides sind Szenen in Sternenbasis?!, die zeigen, wie sehr beide Charaktere im Laufe der bisherigen Seasons gewachsen sind. Dass sie sich nicht mehr gegenseitig spinnefeind sind, sondern normal miteinander reden können. Und sich eingestehen, dass sie früher Fehler gemacht haben.

Und doch begeht Beckett Mariner in dieser Episode erneut einen Fehler. Ihre Aversion, ihre Ablehnung gegen alles, was mit der Sternenbasis und deren Crew zu tun hat, wird hier äußerst plakativ gezeigt. Stellenweise grenzt ihr Verhalten schon fast an Paranoia, was sich dann zum Ende der Folge ändert.

Natürlich ist dieses Verhalten in Sternenbasis 80?! alles andere als subtil. Aber es zeigt eben auch sehr schön, dass egal, wie sehr die Figuren sich im Laufe der Zeit geändert haben, sie immer noch viel lernen müssen. In Mariners Fall ist es eben die Tatsache, dass sie ihre Abscheu gegenüber der Station überwinden muss, um mit Commander Kassia Nox zusammenzuarbeiten zu können.

Typisch Star Trek

Diese wird in dieser Episode auch als ein sehr schönes Gegenstück zu Mariner aufgebaut. Man erlebt eine Frau – übrigens eine El Arianerin wie Guinan – die über die Schwächen der Station Bescheid weiß und trotzdem an sie glaubt. Und die dann auch die Ursache für dieses zombieartige Phänomen findet und anschließend Mariner dazu bringt, ihre Fehler einzusehen und mit ihr zusammenzuarbeiten.

Des Rätsels Lösung für das merkwürdige Verhalten der Cerritos-Crew ist dann wieder typisch Star Trek und Lower Decks. Ohne zu viel zu verraten ist es einerseits ein Rückgriff auf ein Ereignis früher Trek-Serien. Und gleichzeitig auch eine Vertretung des typischen Star Trek-Ideals, bei der Kommunikation besser ist, als Gewalt.

Sternenbasis 80?! mag jetzt den großen Seasonplot nicht voran bringen. Aber es präsentiert neben einigen wunderbaren Eastereggs auch, wie sehr gewisse Figuren sich im Laufe der Zeit gewandelt haben. Und dass sie am Ende trotzdem keine Überwesen sind, sondern normale Menschen. Was schon Grund genug ist, wieso diese folge so großartig ist.

Info

Drehbuch: May Darmon
Showrunner: Mike McMahan
Regie: Bob Suarez

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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score
Götz Piesbergen

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