In Von Brüdern und anderen Herausforderungen lernt man eine andere Seite der klingonischen Kultur kennen.
Etwas völlig anderes
Ma’ah (Jon Curry), der einst der Föderation im Kampf gegen die Truppen von Nick Locarno half, ist inzwischen ein einfacher Farmer auf Q’Onos. Dabei ignoriert er die Versuche von Beckett Mariner (Tawny Newsome), ihn zu kontaktieren, bis sie eines Tages einfach mit Brad Boimler (Jack Quaid) auftaucht. Und als sie von seiner Lage hören, beschließen sie ihm zu helfen.
Auf der Cerritos ist Doktor Migleemo (Paul F. Tompkins) in heller Aufregung. Denn er empfängt zwei Gelehrte seiner Spezies, die einst für seine Rasse den Warp Antrieb entwickelten. Es handelt sich dabei um zwei Gourmets, denn in seiner Spezies ist die Suche nach Nahrung der Hauptantrieb für die Weiterentwicklung. Nur, dass die beiden Gelehrten sich von dem Nahrungsangebot, dass der gute Doktor für sie auftischt, alles andere als begeistert zeigen.
Star Trek – Lower Decks war und ist immer für Überraschungen gut. So auch in Von Brüdern und anderen Herausforderungen. Denn statt, dass man in dieser Episode den normalen Vorspann hat, wird hier gleich ein komplett anderes Intro eingebaut, mit einer komplett anderen Musik.
Wiederbegegnung mit einem alten Bekannten
Dabei macht dieses Intro klar, um wen es in dieser Folge geht. Nicht etwa um unsere geliebten Unterdeckler. Sondern um den Klingonen Ma’ah, den man das erste Mal in wej Duj kennenlernte. Er war ebenfalls ein Unterdeckler, eher in einem Duell die Kapitänswürde gewann, die er dann durch eine Meuterei sein Schiff verlor.
Es ist schön zu sehen, dass Star Trek – Lower Decks die Figur in Von Brüdern und anderen Herausforderungen wieder auftauchen lässt. Und dabei überrascht die Folge von Anfang an. Denn dieser Ma’ah ist kein Schiffskommandant mehr, sondern ein Farmer, der unter anderem für seine Familie Blutwein ausliefert.
Er selbst scheint diese Position nicht sonderlich glücklich auszuüben. Doch wie er in diese Lage gekommen ist, dass offenbart die Episode erst nach und nach. Dabei erhält man wieder ein gutes Bild von der klingonischen Gesellschaft und ihren Riten und Angewohnheiten. Natürlich auf die typisch Lower Decksche Art und Weise, garniert mit jeder Menge Augenzwinkern und Humor.
Eine dreimdimensionale Darstellung
Aber es ist für diese Serie bezeichnend, dass sie einen Nebencharakter wie Ma’ah wieder auftreten lässt und er dabei genauso gereift und weiterentwickelt wirkt, wie die Hauptfiguren der Reihe. Es ist diese Dreidimensionalität seiner Darstellung, die Von Brüdern und anderen Herausforderungen so exzellent macht. Das und die eben auch die Darstellung einer Seite der klingonischen Gesellschaft, die zuvor nie dargestellt wurden.
Die Tatsache, dass Mariner und Boimler in diesem Plot nur Nebenfiguren, stört dabei nicht. Denn auch, wenn der Fokus auf Ma’ah und dem Versuch liegt, ihn wieder zu einem Kapitän zu machen, werden die beiden ebenfalls weiterentwickelt. Hierbei zeigt sich, dass es dieses Mal der sonst so hasenfüßige Boimler, der sich mit Verve in die Gefahr stürzt. Der dadurch im Grunde genommen Dinge verschlimmbessert, wie etwa, als er und die anderen dein Spießrutenlauf durch die Schmerzensstäbe machen und er vorher dafür sorgt, dass sie aufs Maximum gestellt wurden.
Es ist eine interessante Entwicklung, die man bei ihm verfolgt. Dass er anscheinend versucht, seinem ich aus dem anderen Universum nachzueifern, was man auch daran erkennen kann, dass er sich in Von Brüdern und anderen Herausforderungen einen Oberlippenbart stehen lässt. Er ist also auf dem besten Weg, sich einen Vollbart, ähnlich seinem selbstbewussten ich, wachsen zu lassen. Doch ob dies ausreichen wird, damit er selber eigenen Mut entwickelt…? Darf bezweifelt werden.
Guter Comedy Relief
Übrigens bleibt über weite Teile der Folge unklar, was Mariner und Boimler von Ma’ah wollen. Erst gegen Ende wird dies erklärt und es greift in die übergreifende Handlung dieser Staffel. Die noch dazu einen kleinen, aber wichtigen Fortschritt macht. Mal sehen, was in der nächsten Folge dazu noch kommen wird.
Der Plot um Migleemo und die „Gelehrten“ ist in „Von Brüdern und anderen Herausforderungen“ hingegen pure Comedy. Die Versuche, wie der Counselor gemeinsam mit Tendi und Rutherford versucht, denen leckeres Essen aufzutischen und diese es jedes Mal als eklig ablehnen ist ein Angriff auf die Lachmuskeln. Die Figuren entwickeln sich hier nicht viel weiter, müssen sie aber auch nicht. Es ist guter Comedy Relief und der kann ebenso gerne einmal sein.
Am Ende ist dies wieder beste Star Trek – Lower Decks-Unterhaltung.
Info
Drehbuch: Diana Tay
Showrunner: Mike McMahan
Regie: Megan Lloyd
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