Grüntöne sind das vorherrschende Farbschema dieser Episode.
Zeugnis ablegen
Auf Grund von D’Vana Tendis (Noël Wells) unorionischem Vorgehen, herrscht jetzt zwischen ihrer Familie und den blauen Orionern Krieg. Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, sollen die Parteien in einem Wettstreit gegeneinander antreten. Doch findet D’Vana heraus, dass ihre Schwester D’Erika (Ariel Winter) schwanger ist, was sie verschweigt. Weshalb ihre Prioritäten sich von jetzt an darum drehen, dass ihrem künftigen Enkelkind und seiner Mutter nichts zustößt.
Parallel dazu führt die Cerritos das neuste Mitglied der Föderation, Targalus IX, in die postkapitalistische Gesellschaft ein. Auf der ganzen Welt wird dies gefeiert. Nur einige wenige finden den Bedeutungsverlust von Geld und Vermögen nicht gut und planen eine Gegenreaktion. Die natürlich auch Boimler (Jack Quaid) und Mariner (Tawny Newsome) auf den Plan ruft.
Grüntöne ist eine Episode, bei der man gut beobachten kann, wie die Charaktere sich im Laufe der Jahre verändert haben. Und wie die Ereignisse von Dos Cerritos ebenfalls dafür sorgen, dass die Figuren sich weiterentwickeln. Es ist ein Zeugnis, wie sehr einem die Charaktere ans Herz gewachsen sind. Und wie sehr man sie vermissen wird.
Ein fester Bestandteil
Die Folge wird von drei Plots bestimmt. Neben den bereits oben erwähnten Handlungen, gibt es noch eine dritte. In der T’Lynn Rutherford bittet, ihr bei den Vorbereitungen für die Chefwissenschaftlerprüfung zu helfen, in dem er ihr zeigt, wie man ein Shuttle repariert. Doch der Ingenieur kümmert sich lieber erstmal um eine Tür, woraufhin die Vulkanierin Dinge selber in die Hand nimmt.
Was jetzt danach klingt, als ob die Figuren ihre Egos über die Bedürfnisse anderer stellen, entpuppt sich sehr schnell als eines von vielen Kleinods in Grüntöne. Denn beide haben gute Gründe, wieso so merkwürdig agieren. Gründe, die vor allem Ende der Folge ausgesprochen werden. Und es zeigt sich, dass beide offen für die Argumente der anderen Seite sind.
Doch am meisten zeigt dieser Plot, wie sehr T’Lynn mittlerweile fester Teil des Casts ist. Kaum zu glauben, dass sie erst in der letzten Staffel hinzugestoßen ist. Und inzwischen will man sie nicht mehr missen.
Lebewohl, Kapitalismus
Die Handlung auf Targalus IX hingegen zeigt in Grüntöne vordergründig, wie eine Gesellschaft mit den Möglichkeiten der Föderation umgeht. Dass eben nicht alle damit einverstanden sind, vor allem diejenigen, die am meisten von der kapitalistischen Gesellschaftsstruktur profitiert haben. Und zu welchen Mitteln sie bereit sind zu greifen, um ihre Ziele durchzusetzen.
Doch hauptsächlich dreht sich dieser Plot um Becket Mariner und Brad Boimler, wie sie mit den Ereignissen von Dos Cerritos fertig werden. Man sieht, wie Mariner freundlicher und aufgeschlossener agiert. Wie sie auch Boimler dazu bringt, lockerer zu handeln und gegenüber seinen Ensigns nicht so streng zu sein. Während dieser anhand des Pads, dass er aus dem anderen Universum mitgebracht hat, versucht sein anderes, selbstbewussteres ich nachzuahmen. Wobei sich anhand von Details zeigt, dass es nicht ausreicht, sich einen Bart wachsen zu lassen, wenn man immer noch Angst vor Konsequenzen hat.
Es ist in Grüntöne schön, wie sehr die beiden sich ergänzen. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr sie zu Beginn der Reihe noch antagonistisch zueinanderstanden. Jetzt sind beide gegenüber den Ideen und Vorschlägen des jeweils anderen offen und setzen diese auch um. Was man wunderbar bei der Befreiungsaktion der Ensigns sieht, die unter Boimler gedient haben. Wobei diese überraschenderweise die Bointer, die Hinweise, die jener immer ungefragt gibt, sogar umgesetzt haben. Bleibt zu hoffen, dass er daraus, anstatt aus dem Pad als Grundlage zum persönlichen Wachstum nutzt.
Einfach nur grandios!
Doch es ist vor allem der Orioner-Plot, der so grandios ist. Weil Lower Decks das zur Gelegenheit nimmt, um dieses Volk etwas näher darzustellen. So ist der Grund, wieso D’Vana und ihre Familie vor Gericht stehen ausgerechnet ihr Verhalten in Dos Cerritos, wo sie einen Konflikt ohne Tote löste und damit „unpiratisch“, wie es hier so schön heißt. Weshalb zu einem Wettstreit zwischen ihrer Familie und den betroffenen blauen Orionern kommt.
Und wer D’Vana kennt, der weiß, dass sie sehr empathisch ist und öfters mal gerne übers Ziel hinausschießt. So auch hier, als sie erfährt, dass ihre Schwester schwanger ist und dies verheimlicht. Zu sehen, was sie ständig unternimmt, um ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen und dabei sogar eine „Meuterei“ anzettelt, ist ein steter Quell des Humors in dieser Folge.
Die auch noch dadurch besticht, wie elegant alle drei Handlungsfäden am Ende zusammenlaufen. Es ist ein befriedigendes Finale einer grandiosen Folge, bei der alle Figuren gezeigt haben, wie sehr sie gewachsen sind. Hoffen wir, dass das Niveau weiterhin beibehalten wird.
Info
Drehbuch: Keith Foglesong
Showrunner: Mike McMahan
Regie: Bob Suarez
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