Die Enterprise erholt sich langsam von dem Angriff der Xindi. Die Xindi selber sind sich bezüglich dem Angriff auf die Erde inzwischen nicht mehr einig …
Der Preis der Rettung
Mit Beschädigungen gönnt Enterprise der Crew keine Atempause – im Gegenteil. Die Folge knüpft direkt an die Ereignisse von Azati Prime an und zeigt ein Schiff, das am Abgrund steht – physisch wie moralisch. Zerfetzt, erschöpft und mit einem Captain, der schwer traumatisiert wurde, stellt sich die Frage: Was ist man bereit zu tun, um zu überleben? Und wo endete Star Trek’s moralischer Kompass?
Reparieren oder kapitulieren?
Die Enterprise hat schwer gelitten. Der Angriff der Xindi hat das Schiff massiv beschädigt, mehrere Crewmitglieder sind tot, das Warp-Antriebssystem liegt in Trümmern. Hoffnung? Fehlanzeige. Doch Captain Archer (Scott Bakula), zurück aus der Gefangenschaft, ist entschlossener denn je – vielleicht zu entschlossen.
Als man auf ein freundliches illyrisches Schiff trifft, das genau die Warp-Spule besitzt, die man braucht, scheint eine Lösung in Sicht – doch sie wollen sie nicht verkaufen. Also bleibt nur noch eine Option: Stehlen.
Archer steht vor der schwersten Entscheidung seiner Karriere. Und trifft sie.
Trivia: Die Illyrianer feiern hier ihren ersten Star Trek -Auftritt – später wird in Star Trek: Strange New Worlds enthüllt, dass Una Chin-Riley alias Number One eine Illyrianerin ist. Diese Folge wird dadurch retroaktiv noch eindrucksvoller!
Der Captain bricht – und wächst
Was folgt, ist eine moralische Grenzüberschreitung: Archer überfällt das andere Schiff, nimmt ihre Warp-Spule mit Gewalt und lässt sie im All zurück, Wochen von ihrer Heimat entfernt – ohne Antrieb. Für einen Star Trek-Captain eine harte Nummer. Doch genau das macht diese Folge so stark: Enterprise bricht bewusst mit dem Idealismus der Vorgängerserien.
Scott Bakula liefert eine seiner besten Performances ab: ein innerlich zerrissener Captain, der weiß, was er tut – und es trotzdem tun muss. Sein Gespräch mit Phlox (John Billingsley) ist der emotionale Kern der Folge: Er sucht keine Rechtfertigung, nur Verständnis.
Funfact: Ursprünglich war geplant, dass Trip Tucker die Entscheidung trifft – doch man erkannte, dass es nur durch Archer diese Wucht bekommen würde. Eine kluge Änderung.
Was wir daraus lernen können
Die Folge zeigt, dass in extremen Situationen auch die Helden der Föderation moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen müssen. Kein strahlendes Vorbild – sondern ein realistisches Bild davon, was es bedeutet, in einer existenziellen Krise zu überleben.
Beschädigungen erinnern daran, dass Moral nicht immer einfach ist – und dass Idealismus allein nicht genügt, wenn das Überleben auf dem Spiel steht. Eine Botschaft, die auch in unserer Welt relevant bleibt, wenn ethische Prinzipien gegen pragmatische Notwendigkeiten stehen.
Fazit
Beschädigungen ist düster, kompromisslos und krass. Die Folge zeigt, was passiert, wenn Ideale auf die Realität treffen – und sie verliert dabei nie den Kern von Star Trek: Die Frage, was richtig und falsch ist. Ein mutiger, kraftvoller Schritt in der Serie.
Infos
Folge: Beschädigungen
Originaltitel: Damage
Drehbuch: Phyllis Strong
Regie: James L. Conway
Showrunner: Brannon Braga & Rick Berman
Produktionsnummer: 069
Erstausstrahlung USA: 21. April 2004 (UPN)
Erstausstrahlung Deutschland: 30. Oktober 2004 (Sat.1)
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Intensive, moralisch komplexe Handlung
- Großartige Darstellung von Scott Bakula
- Konsequente Weiterführung des Handlungsbogens
- Tiefe Einblicke in die psychische Belastung der Crew
Negativ
- Wenig Lichtblicke – sehr düstere Atmosphäre
- Manch Zuschauer mögen Archer’s Entscheidung zu hart empfinden
- Die Illyrianer bleiben etwas blass als Nebenfiguren
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