Im Jahr 2004 wird einem Mann namens Loomis von einem Xindi-Reptil Geld im Austausch für einen Menschen versprochen. Er greift eine Prostituierte auf, die er aus der Blutbank kennt, bei der er arbeitet, setzt sie unter Drogen und bringt sie in ein Lagerhaus, in dem bereits einige andere Menschen auf Betten liegen …
Zeitreisen, Autos und Fast Food
Wenn es eine Sache gibt, die Star Trek immer wieder liebt, dann sind es Zeitreisen. In Carpenter Street bekommt die Crew der Enterprise NX-01 eine Zeitreise, die anders ist als der übliche Futurismus der Serie – eine Reise ins Amerika des frühen 21. Jahrhunderts. Klingt wie ein Szenario, das man schon oft gesehen hat? Mag sein, aber der Mix aus Krimi, Zeitreisedrama und dunklem Humor macht die Folge einzigartig.
Mit Captain Archer (Scott Bakula) und T’Pol (Jolene Blalock) im Duo kommt hier eine ungleiche Dynamik zum Tragen, die das Herzstück dieser recht düsteren Episode bildet.
Willkommen in Detroit
Die Story: Der rätselhafte Daniels (Matt Winston), der Zeitagent aus der Zukunft, schickt Archer und T’Pol ins Jahr 2004 nach Detroit. Dort stoßen sie auf einen menschlichen Handlanger, Loomis (Leland Orser), der bereit ist, für Geld alles zu tun – sogar eine Gruppe von Xindi-Reptilianern mit menschlichen Proben zu versorgen. Ein düsteres Szenario, das mehr wie eine Mischung aus Akte X und CSI wirkt als wie klassisches Star Trek.
Der Clou: Loomis ist ein richtig schön schleimiger Schurke, der mit seiner gierigen, egoistischen Art direkt aus einem Noir-Thriller stammen könnte. Sein Verhalten ist so überzogen, dass man ihn gleichzeitig hassen und genießen kann. Die Szenen, in denen Archer ihm mit rauem Charme die Stirn bietet, gehören zu den Highlights der Episode.
Trivia:
Der Titel der Folge, Carpenter Street, ist nicht nur ein Verweis auf die Straße in Detroit, sondern ein subtiler Gruß an John Carpenter, den Kultregisseur hinter düsteren Filmen wie Die Klapperschlange und Das Ding.
T’Pol im Fast-Food-Wahnsinn
T’Pol bietet in dieser Folge einige der besten trockenen Sprüche der Staffel. Ihre Verachtung für das Essen und die Gesellschaft des frühen 21. Jahrhunderts – inklusive eines Besuchs in einem Fast-Food-Laden – bringt dringend benötigten Humor in die düstere Story. Besonders die Szene, in der sie entsetzt auf die Inhaltsstoffe eines Burgers reagiert, ist Comedy-Gold.
Funfact:
Der Fast-Food-Laden wurde extra für die Episode gebaut und erinnert visuell an den kultigen Mülleimer aus Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart.
Die Xindi und der „kleine Plan“
Die Xindi-Reptilianer sind in dieser Episode eher Beiwerk als Hauptakteure, aber ihre Präsenz treibt die größere Geschichte der Staffel voran. Der Plot, dass sie Menschen entführen, um an einer biologischen Waffe zu arbeiten, verleiht der Folge Tiefe – auch wenn sie manchmal wie ein Nebenstrang zur eigentlichen Handlung wirkt.
Der Einsatz eines Zeitreiseelements macht die Episode spannend, wirft aber Fragen auf: Warum ausgerechnet Detroit? Warum das Jahr 2004? Manche dieser Punkte bleiben unerklärt, was Hardcore-Fans möglicherweise irritiert.
Fazit
Carpenter Street ist keine klassische Star Trek-Episode, sondern ein Experiment, das Krimi, Zeitreisen und subtile Gesellschaftskritik verbindet. Trotz einiger Schwächen in der Logik bleibt die Folge unterhaltsam, spannend und überraschend humorvoll.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Spannender Mix aus Krimi und Zeitreise
- Loomis ist ein wunderbar schleimiger Schurke, perfekt gespielt von Leland Orser
- T’Pols trockene Sprüche und ihre Interaktion mit Archer bringen Leichtigkeit
- Schöner Bezug zur größeren Xindi-Storyline
Negativ
- Einige Logikfragen rund um die Zeitreise bleiben offen
- Die Xindi-Reptilianer wirken blass und wenig bedrohlich
- Wenig Beteiligung der restlichen Crew – Hoshi, Trip und Co. fehlen komplett
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