Archer, Reed und Major Hayes infiltrieren eine Kolonie der Xindi-Faultiere, um dort mehr über eine Massenvernichtungswaffe der Xindi zu erfahren, mit der ein Angriff auf die Erde erfolgen soll.
Schlechter Tausch – Großer Preis?
Hand aufs Herz: Eine Folge, die mit einem scheinbar harmlosen Handelsabkommen beginnt, das zu eskalieren droht, hat man in Star Trek nicht erst seit gestern gesehen. Doch was macht Die Ladung (im Original: The Shipment) in der dritten Staffel von Enterprise aus? Überraschend viel! Dabei zündet die Story erst nach und nach, wie ein Phaser, der auf Betäubung eingestellt wurde – aber eben doch trifft.
Captain Jonathan Archer (Scott Bakula) zeigt sich hier von seiner „dunkleren“ Seite, die wir in der Xindi-Handlungsbogenphase häufiger erleben. Die Frage ist: Wann ist er der Idealist, und wann driftet er ins Graubereichige ab? Die Antwort bleibt, wie so oft in dieser Staffel, angenehm ambivalent.
Grumpy Archer und die Moralkeule
Archer findet in dieser Episode heraus, dass eine scheinbar unschuldige Spezies – die Arboreals, ein Subvolk der Xindi – an der Herstellung der Xindi-Superwaffe beteiligt ist. Dabei gerät Gralik (John Cothran Jr.), ein sympathisch-misstrauischer Xindi-Arboreal, ins Zentrum der moralischen Konflikte. Ein bisschen erinnert die Dynamik zwischen den beiden an Kirk und ein moralisches Dilemma, mit der Handschrift von Star Trek: The Next Generation.
Gralik gibt uns eine wichtige Lektion: Nicht jeder Xindi ist ein „Bösewicht“. Ein kluger Kniff, der dem oft düsteren Enterprise-Ton etwas mehr Tiefe verleiht. Aber das Spiel mit „guter Xindi, böser Xindi“ könnte auf Dauer langweilig werden.
Malcolm und die Flachwitze
Neben dem ernsten Grundton gibt es auch Raum für lockeren Humor. Malcolm Reed (Dominic Keating) schießt einmal mehr den Vogel ab mit seinen schnippischen Kommentaren. Dass T’Pol (Jolene Blalock) ihm dabei Paroli bietet, sorgt für einige der besten Wortgefechte. Leider wirken manche Dialoge ein wenig erzwungen und nicht ganz auf dem Niveau von DS9 oder TNG.
Trivia & Funfact
Die Idee, dass Xindi-Spezies biologisch und kulturell so unterschiedlich sind, dass sie eigentlich fünf Rassen umfassen, ist an die Entstehungsgeschichte der Föderation angelehnt. Fünf Gründerwelten, fünf Xindi-Arten? Zufall? Wohl kaum.
Ein kleiner Funfact für die Sammler unter uns: Die Trellium-D-Rohstoffe, die hier vorkommen, sind ein Echo der Trellium-D-Problematik mit T’Pols Abhängigkeit – ein klug eingewobenes Foreshadowing.
FAZIT
Die Ladung ist kein perfektes Stück Star Trek, aber eine wichtige Episode für die Xindi-Arc-Storyline. Sie bietet moralische Fragen, kluge Charakterentwicklung und genug Substanz, um Fans zufrieden zu stellen. Aber: Das Tempo bleibt ein Schwachpunkt, ebenso wie einige Dialoge, die nicht immer zünden.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Vielschichtige Darstellung der Xindi-Arboreals, insbesondere Gralik
- Tieferer moralischer Konflikt, der Archer wirklich herausfordert
- Starke Anknüpfungspunkte für die größere Xindi-Storyline
Negativ
- Einige Dialoge flach, besonders bei Malcolm
- Der Spannungsbogen braucht etwas zu lange, um richtig Fahrt aufzunehmen
- Man vermisst hier meiner Meinung nach die musikalische Untermalung, die Emotionen intensivieren könnte
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