Der Romulanische Krieg geht mit Unter den Schwingen des Raubvogels II weiter.
Es sieht nicht gut aus
Es sieht für die Koalition der Planeten schlecht aus. Die Romulaner konnten Schlacht um Schlacht gewinnen und dabei so manche Welt erobern. Doch der frischgebackene Commodore Jonathan Archer ist nicht bereit, aufzugeben. Ein Zeichen soll gesetzt werden, ein Fanal. Dass das Sternenbündnis immer noch in der Lage ist, sich zu verteidigen, weshalb unter großem Aufwand eine Flotte zusammengestellt wird, um eine eroberte Welt zurückzuerobern.
Parallel dazu geschehen diverse andere Ereignisse. Charles „Trip“ Tucker III ist immer noch undercover im romulanischen Imperium unterwegs und muss erkennen, dass die Romulaner kurz vor einem enormen technologischen Durchbruch stehen. Das muss er verhindern. Und das Imperium selbst verzettelt sich in einen unnötigen Zweifrontenkrieg.
Auch wenn man es bei dem Titel Unter den Schwingen des Raubvogels II vermuten könnte: Dieser Roman ist keine vorgesehene Fortsetzung des ersten Teils. Stattdessen wurde die US-Vorlage hierzulande auf zwei Bücher aufgeteilt. Und dies ist eine Praxis, die nicht gutzuheißen ist.
Bündnistreue?
Immerhin hatte Cross Cult die gute Idee die beiden Romane zeitgleich zu veröffentlichen. Was nicht selbstverständlich ist, wenn man bedenkt, dass beim Lübbe-Verlag in einem solchen Fall gerne mal ein halbes Jahr zwischen den zwei Teilen liegt, die ursprünglich im Grunde genommen ja ein ganzer Band waren. So konnte man hier die Geschichte in einem Rutsch durchlesen, was ihr enorm gut tut.
Die Story von Unter den Schwingen des Raubvogels II ist spannend geschrieben. Autor Michael A. Martin macht deutlich, dass sich dieser Konflikt nicht unbedingt gut für die Koalition entwickelt. Der Druck, unter dem sie und ihre Repräsentanten stehen, ist enorm, da die Romulaner Sieg um Sieg einfahren.
Hinzu kommt außerdem, dass es mit der Bündnistreue innerhalb der Koalition nicht so weit her ist. Nachdem sich bereits die Vulkanier eher passiv verhielten, liest man dieses Mal, wie sich auch die Tellariten und Andorianer zurückziehen, weil sie massive Verluste erleiden und ihre Schiffe von den Romulanern übernommen wurden.
Keine Schuldzuweisungen
Die Argumente, die diese Koalitionsvölker in Unter den Schwingen des Raubvogels II für ihr Verhalten vorbringen wirken einleuchtend. Doch in der Summe fragt man sich, wie aus der Koalition der Vereinten Planeten eine Föderation entstehen konnte. Das ist die treibende Frage dieses Romans.
Michael A. Martin verzichtet dabei auf plakative Schuldzuweisungen. Wie bereits oben geschrieben, werden die Gründe für das Verhalten der jeweiligen Koalitionspartner offengelegt. Doch ob beispielsweise bei den Vulkaniern die strikte Einhaltung einer pazifistischen Philosophie eine kluge Idee ist, darf bezweifelt werden. Das wird auch am Ende des Romans klar gemacht, als der Krieg auf Vulkan einkehrt. Womit alle Neutralität und Zurückhaltung für umsonst waren.
Wie üblich versteht sich Michael A. Martin perfekt darauf, auf die jeweiligen Charaktere in Unter den Schwingen des Raubvogels II einzugehen und ihnen mindestens einen Moment zuzugestehen, wo sie glänzen können. Sei es Trips Unglauben, als er entdeckt, dass die Romulaner ein Warp 7-Schiff bauen oder T’Pols Zerrissenheit zwischen der Enterprise und ihrer Heimat Vulkan. Der Schriftsteller vergisst die Figuren nicht.
Kommt da was?
Gleichzeitig gibt es für Destiny-Fans ein Schmankerl. Der Autor teasert das Schicksal der Columbia an, vollzieht es aber noch nicht. Auch hier wird der Leser auf die Folter gespannt.
Insgesamt ist Unter den Schwingen des Raubvogels II trotz der Zweiteilung der Geschichte ein sehr guter Roman.
Autor: Michael A. Martin
Titel: Star Trek – Enterprise 05: Der Romulanische Krieg – Unter den Schwingen des Raubvogels II
Originaltitel: Star Trek – Enterprise: The Romulan War – Beneath the Raptor’s Wing
Übersetzer: Bernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 08/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 357
ISBN: 978-3-86425-301-0
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