Die Crew der Enterprise soll unfreiwillig einen Übergang erleichtern.
Und wieder wird Potential liegen gelassen
Die Enterprise trifft mitten im All auf ein riesiges Schiff, dass es verschluckt. Zunächst geben die Sensoren keine brauchbaren Hinweise darauf, was hier geschieht. Doch als ein Außenteam die Situation näher untersucht, geschehen einige Ereignisse.
Zum einen wird die Atmosphäre an die Bedürfnisse eines Menschen angepasst. Und zum anderen hat „Trip“ Tucker (Connor Trinneer) eine außergewöhnliche Erfahrung, als er von etwas übernommen wird. Es stellt sich heraus, dass die ätherisch erscheinenden Kreaturen körperlose Wesen sind. Sie geben vor, Forscher zu sein. Doch in Wahrheit sind ihre Absichten alles andere als wissenschaftlicher Natur.
Es scheint ein wiederkehrendes Thema der zweiten Enterprise-Staffel zu sein. Dass hier Folgen gezeigt werden, die jede Menge Handlungspotential haben. Das aber dieses Potential nicht wahrnimmt, sondern stattdessen am Ende etwas herauskommt, dass einfach nur frustrierend ist. Das war so in Die Zukunft, das war so in Canamar und ist jetzt in Übergang ebenso.
Ein bekannter Plot
Visuell ist diese Folge beeindruckend. Das Design des Raumschiffes, dass so groß ist, dass es locker die Enterprise aufnehmen kann, ist gelungen. Man kriegt hier wirklich einen „Sense of Wonder“. Der noch dazu durch die Präsenz der körperlosen Aliens verstärkt wird.
Doch dann baut Übergang rapide ab. Denn die Enthüllung, dass die Motive der Wesen nicht wirklich das sind, was sie sagen, kommt ungefähr genauso überraschend, wie, dass der Papst katholisch ist. Man ahnt es schon von dem Augenblick an, wo sie Commander Tucker übernehmen und dann als erstes anfangen, die Vorteile einer physikalischen Präsenz zu genießen.
Das Problem ist einfach, dass diese Art von Plot so oder so ähnlich schon oft in der „Star Trek“-Historie verwendet worden ist. Man denke nur an die TOS-Folgen Geist sucht Körper, Das Spukschloss im All oder Stein und Staub. Alles Episoden, wo es um körperlose Wesen geht, die dann in der einen oder anderen Art sich nach der Körperlichkeit sehnen oder diese bereits haben und daran zu Grunde gehen. So alt ist das Thema, das in der Enterprise-Folge verarbeitet wird, schon.
Schema F lässt grüßen
Und leider schafft es Übergang auch nicht, aus der Thematik etwas Neues zu gewinnen. Im Gegenteil: Die ganze Folge verläuft nach Schema F. Es wird eine Schwachstelle gefunden, es gibt Komplikationen und am Ende ist die Enterprise siegreich. Mit der Konsequenz, dass man sich bereits nach den ersten Minuten der Folge anfängt, zu langweilen.
Immerhin ist dies eine Episode, in der die gesamte Crew Szenen erhält, wo sie glänzen können. Das sieht man beispielsweise daran, dass auch Ensign Mayweather etwas zur Handlung beiträgt, ohne am Steuer der Enterprise zu sitzen. Dabei zeigt sich ein Mal mehr, wie vernachlässigt diese Figur ist. Wie sehr sich die Serie zu sehr auf das Handlungstrio bestehend aus Captain Archer, Commander Tucker und Subcommander T’Pol fokussiert.
Übergang lässt schon allein dadurch viel Potential liegen, als dass es auf die Tatsache, dass die Aliens angeblich Forscher sind, nicht näher drauf eingeht. Es wird nur kurz erwähnt und danach beschäftigt sich die Episode viel zu sehr damit, zu schildern, wie diese Wesen versuchen, die Körper der Enterprise-Crew zu übernehmen. Wofür immerhin eine Motivation gegeben wird, auch wenn die sehr 08/15 ist.
Das ist kein “Star Trek”-Ende!
Doch das größte Manko dieser Folge ist das Ende. Wo die Enterprise das andere Schiff einfach so vernichtet, als es versucht, sie wieder einzufangen. Es wird keinerlei Versuch unternommen, den Wesen zu helfen, sie sind am Ende nur Schurken, die ausgelöscht gehören. Was für Star Trek-Verhältnisse schlicht und ergreifend ein Unding ist. Und leider auf Grund der episodischen Natur der Enterprise-Serie nicht wieder aufgenommen wird.
Übergang ist jetzt die dritte Folge hintereinander, wo Potential für eine spannende Handlung nicht genutzt wird. Schade.
Info
Drehbuch: Rick Berman, Brannon Braga, André Bormanis
Showrunner: Brannon Braga
Regie: David Livingston
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