T’Pol hat ein Stigma.
Eine Krankheit, die sich nicht aufhalten lässt
T’Pol (Jolene Blalock) erhält von Doctor Phlox (John Billingsley) eine schlechte Nachricht. Seine Behandlung ihres potentiell tödlichen pa’nar-Syndroms verliert an Wirksamkeit. Er schlägt vor, dass sie einen vulkanischen Mediziner zu Rate ziehen, was der Sub-Commander nicht möchte. Trotzdem beschließt der Schiffsarzt aktiv zu werden, wobei er dabei ihren Namen nicht erwähnen will. Dennoch stößt er schon bald auf ungeahnten Widerstand.
Unterdessen kommt seine zweite Frau Feezal (Melinda Page Hamilton) an Bord der Enterprise, um bei der Installation eines weiteren Mikroskops zu helfen. Dabei flirtet sie sehr heftig mit Commander Tucker (Connor Trinneer). Der damit seine Probleme hat, weil er mit der auf Denobulan üblichen Polygamie nichts anzufangen weiß.
Stigma greift einen Plot aus der ersten Staffel auf. Denn T’Pol zog sich das pa’nar-Syndrom in der Episode Verschmelzung zu. Dass dieser Subplot hier aufgegriffen und weiterentwickelt wird, ist sehr schön. Das sorgt für mehr Kontinuität innerhalb der Serie. Was man allerdings nicht erwarten darf, ist, dass er hier auch beendet wird. Das passiert nicht.
Wieso keine Gedankenverschmelzung?
Dies ist auch die Folge, wo man erfährt, dass die Gedankenverschmelzung, wie man sie aus früheren und späteren Star Trek-Serien her kannte, zum Zeitpunkt der Star Trek – Enterprise-Reihe verboten ist. Was ein interessanter Aspekt der Vulkanier war, vor allem wenn man bedenkt, mit welcher Selbstverständlichkeit die Vertreter dieser Spezies diese besondere Fähigkeit in den anderen Reihen verwandten.
Stattdessen zeigt Stigma, wie die Vulkanier mit den Leuten umgehen, die eine Gedankenverschmelzung gemacht haben. Sie schneiden diese, ignorieren sie und behandeln sie wie Parias. Auch wenn, wie sich in dieser Folge zeigt, es unter den Vulkaniern welche gibt, die bereits heimlich eine solche Verschmelzung gemacht haben, sich aber nicht trauen, das öffentlich zuzugeben.
Es gehört nicht viel dazu, dieses Pa’nar-Syndrom und die Gedankenverschmelzung mit AIDS und dem HIV-Virus gleichzusetzen. Bzw. wie während der Zeit, wo das Virus wirklich grassierte und viele Menschen daran gestorben sind, mit den Leuten umgegangen wurde, die infiziert worden waren. Auch diese wurden damals ausgegrenzt und herablassend behandelt. Ganz zu schweigen von der Stigmatisierung der Homosexuellen, die am meisten unter der Krankheit litten.
Ganz wie in alten Zeiten, oder?
Im Prinzip hätte „Stigma“ wieder „Star Trek“ at its best sein können, eine Folge, die dem Zuschauer einen Spiegel vorhält und ihn zum Nachdenken bringt. Das Problem ist, dass diese Episode damit deutlich zu spät kommt. So etwas hätte man getrost zur Zeit von The Next Generation oder Deep Space Nine bringen können, als das Thema noch akut war. Aber zum Zeitpunkt, als diese Folge im Fernsehen lief, war die Forschung bereits weiter und hatte die Krankheit schon längst viel von ihrem ersten Schrecken verloren.
Es hilft auch nicht, dass die meisten Vulkanier in dieser Episode wieder in einem nicht sonderlich positiven Licht dargestellt werden. Was ja ein wiederkehrendes Thema in der Star Trek – Enterprise-Serie ist. Es wäre schön, wenn sich bei dieser Darstellung auch endlich mal was tun würde.
Besser sieht es beim B-Plot aus. Tuckers Unbehagen im Bezug auf die Flirtversuche von Feezal sind schon amüsant zu sehen. Der gute Commander wirkt dabei in Stigmata ein wenig steif, was aber angesichts der Sachlage auch verständlich ist.
Mehr Profil ist niemals schlecht
Interessant ist dieser Subplot vor allem deshalb, weil damit die Denobulaner ein wenig mehr Profil erhalten. Die Tatsache, dass sie es mit der ehelichen Treue nicht so genau nehmen, weil sie polygam, also mehrere Ehepartner haben, ist ein interessanter Aspekt. Der aber auch wunderbar zu der Lockerheit von Dr. Phlox passt.
Wäre Stigma ein Jahrzehnt früher herausgekommen, es wäre eine fantastische Folge geworden. Aber so kann man nur sagen: „Nett gemacht“.
Info
Drehbuch: Rick Berman, Brannon Braga
Showrunner: Brannon Braga
Regie: David Livingston
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