Unter den Zwillingsmonden warten auf Saru und Michael Burnham einige Gefahren.

Eine letzte gemeinsame Mission

Der letzte Tag von Saru (Doug Jones) auf der Discovery ist angebrochen. Doch anstatt es ruhig angehen zu lassen, hilft er Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) bei der Suche nach Mol und L’ak, bzw. weiteren Hinweisen darauf, wo sich das Erbe der Progenitoren verstecken könnte. Dabei führt die Spur von Letzterem zu einer abgelegenen Welt, auf der eine untergegangene Spezies ihre Toten bestattet hat.

Der Captain und ihr erster Offizier landen auf der Planetenoberfläche, stets darauf achtend, ob sie auf Hinweise auf die beiden Kriminellen stoßen. Stattdessen aktivieren sie aus Versehen ein Verteidigungssystem, das ihnen an den Kragen will. Und während sie versuchen, diesem System auszuweichen, versuchen Tilly (Mary Wiseman) und Adira (Blu del Barrio) eine Möglichkeit zu finden, es wieder zu deaktivieren, was alles andere als einfach ist. Gleichzeitig nimmt Cleveland Booker (David Ajala) Kontakt mit den flüchtigen Ganoven auf, um herauszufinden, was sie vorhaben.

Unter den Zwillingsmonden ist jetzt also Sarus letzte Mission als Erster Offizier der Discovery. Danach wird er Botschafter der Föderation sein. Wobei aktuell unklar ist, ob er damit aus der Serie rausgeschrieben wird oder ob er, wie Tilly, unter irgendwelchen fadenscheinigen Gründen sich immer wieder an Bord des Schiffes befinden wird. Immerhin wird die Frage, wer ihm nachfolgen wird, am Ende geklärt und nicht lange vor sich her geschoben.

 

Das erste Stück der Schnitzeljagd

Dabei führt die Episode das staffelübergreifende Thema weiter fort, nämlich dass die Crew der Discovery dieses Mal nicht auf eine epische Bedrohung reagieren muss. Sondern sie stattdessen sich auf eine Art galaktische Schnitzeljagd begeben, bei der man jede Folge ein anderes Puzzlestück kriegt. Es wird dabei enthüllt, dass es fünf von diesen Elementen gibt, wobei in dieser Episode gleich das Allererste erhalten wird. Woraus man entnehmen kann, worum es in mindestens vier der kommenden Folgen gehen wird.

Und wenn man von dem ausgehen darf, was in Unter den Zwillingsmonden geschieht, dann dürfte dies vielversprechend werden. Denn in dieser Folge kommt ein wenig Indiana Jones-Feeling auf, als Saru und Michael Burnham sich mit antiken Fallen auseinandersetzen müssen. Was gleichzeitig auch sehr spaßig inszeniert wird.

Dabei umweht ein bißchen Melancholie das – vorerst – letzte gemeinsame Abenteuer von Captain Michael Burnham und ihrem ersten Offizier, Captain Saru. Man merkt, dass die beiden sich im Laufe der Jahre gegenseitig kennen und schätzen gelernt haben und dass sie vieles miteinander durchgemacht haben. Dementsprechend ist die Mission ebenso eine Gelegenheit, um zu zeigen, wie gut sie sich gegenseitig ergänzen und von ihren jeweiligen Stärken und Schwächen wissen. Was sich auch durch Sarus Empfehlung an Michael Burnham zeigt, jemanden als seinen Nachfolger zu wählen, der ihr, einer Naturgewalt, trotzen kann.

Ein vielversprechender Nachfolger

Gleichzeitig wird in Unter den Zwillingsmonden auch Commander Rayner nicht vergessen. Dessen Vorgehensweise aus der letzten Folge zu Beginn Gegenstand einer Verhandlung ist, wo darüber debattiert wird, wie es mit ihm weitergehen soll. Dabei wird klar, dass er jemand ist, der in einer anderen Zeit aufgewachsen ist, der überall Bedrohungen sieht und sich dementsprechend aggressiv verhält. Doch wird diese negative Darstellung dann später aufgebrochen, als er sich in das Unternehmen einschaltet und Tilly und Adira einen wichtigen Hinweis darauf gibt, wie sie der Außenmission helfen können. Sein Tonfall mag dabei aggressiv sein, doch beweist er gleichzeitig auch einiges an Intelligenz und Fingerspitzengefühl. Kurz: Dies ist die Episode, in der man ihn zu schätzen lernen wird.

Doch auch Mol und La’ak werden nicht vergessen. Sie greifen nicht direkt in die Handlung ein, sondern liefern sich stattdessen ein Gespräch mit Cleveland Booker. Ein sehr erhellendes sogar, bei dem nochmal klar wird, dass man es hier mit einem intelligenten und aggressiv vorgehenden Duo zu tun hat, die genau wissen, was sie tun.

Sehr schön ist auch die Wahl von Michael Burnham, wer Sarus Nachfolger wird. Es ist eine gute, die viel Handlungspotential bietet. Vor allem ebenfalls deshalb, weil die ausgewählte Person jetzt nicht ihrem Charme erliegt, wie so viele andere. Im Gegenteil: Er dürfte für viel frischen Wind an Bord der Discovery sorgen, was nur gut ist.

Grund zum Stirnrunzeln

Wenn man an Unter den Zwillingsmonden etwas bemängeln muss, dann ist es unter anderem, dass kein glaubwürdiger Grund dafür genannt wird, wieso Tilly noch an Bord des Schiffes ist. Bei Saru weiß man es ja, weil es sein letzter Tag ist. Doch sie selbst soll ja angeblich an der Sternenflottenakademie tätig sein, worüber sie ja im Gespräch mit Adira redet. Ansonsten trägt sie allerdings nicht wirklich viel zur Handlung bei. Im Gegenteil: Man hat das Gefühl, dass das, was sie macht, auch von jeder x-beliebigen anderen Person hätte übernommen werden können.

Auch das Commander Rayner sich einfach so in die Diskussion an Bord der Discovery einklinken kann, sorgt für Stirnrunzeln. Von technologischer Sicht her mag das Sinn ergeben. Aber handlungstechnisch wird dies an den Haaren herbeigezogen und hat einfach nur den Sinn, dass er dann für diesen Teil des Plots anwesend ist, um ihn weiterzubringen.

Unter den Zwillingsmonden ist eine gute und spaßige Folge, mit einem vielversprechenden Ende. Mal schauen, was danach kommen wird.

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