1995 erschien das allerste Catan von Klaus Teuber im Kosmos Verlag. Etliche Preise hat es gewonnen, unzählige Varianten, Erweiterungen, Umsetzungen und Übersetzungen hat es in seinen über 20 Jahren Lebensdauer erfahren. Naheliegend, dass 2012 sogar ein Star Trek Catan erschienen ist.
Das Spielprinzip
Wer schon einmal Catan gespielt hat, der weiß, auf was er sich hier einlässt. Das Prinzip wurde komplett übernommen und auf Star Trek angepasst. Einzige neue Idee sind die Charakterkarten, dazu später mehr. (Ihr könnt den Rest dieses Abschnittes überspringen und bei „Die Anpassung auf Star Trek“ weiterlesen. )
Für alle, die Catan nicht kennen, erkläre ich das Spielprinzip vom Grundspiel. Drei bis vier Spieler besiedeln Catan und konkurrieren dabei um die Rohstoffe der Insel und die besten Bauplätze für Siedlungen. Die Insel sieht dabei nie gleich aus, denn das Spielbrett besteht aus vielen sechseckigen Karten, die zufällig zusammengelegt werden. Der Reihe nach bauen die Spieler nun Siedlungen und Straßen auf das Spielfeld. Um weitere bauen zu können, benötigen sie Rohstoffe, diese werden mit zwei 6er-Würfeln (W6) ausgewürfelt. Auf jedem Feld liegt ein Zahlenchip, wird diese Zahl gewürfelt, bekommen alle Spieler mit einer angrenzenden Siedlung Rohstoffe von der Art des Feldes.
Ein Spiel ist also nie wie das andere – das Spielfeld wird zufällig aufgebaut, die Zahlen zufällig darauf verteilt und dann erst werden die ersten Siedlungen errichtet. An Rohstoffegelangt man wie erwähnt durch das Würfeln, oder durch Handel. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit des „Diebstahls“. Entweder durch Ereigniskarten oder durch die Räuber. Diese sind ein strategisches Element und kommen auf den Plan, wenn eine 7 gewürfelt wird. Der Spieler, der sie gewürfelt hat, darf nun die Räuberfigur versetzen und blockiert damit den Rohstoffgewinn von diesem Feld.
Damit es sich auch wirklich lohnt, darf man auch noch bei einer der angrenzenden Siedlungen stehlen gehen, man zieht dem Spieler also eine Rohstoffkarteaus der Hand. Gewonnen hat, wer zuerst 10 Siegpunkte erreicht. Punkte gibt es für Siedlungen (einen) und für Städte (zwei), in den Ereigniskarten verstecken sich welche und fürdie längste Handelsstraße gibt es auch nochmal zwei Punkte, ebenso wie für die größte Rittermacht.
Die Anpassung auf Star Trek
Wie ich schon erwähnte, die Unterschiede im Prinzip halten sich in Grenzen. Die Rohstoffe sind nun eben nicht mehr Holz und Erz, sondern Dilithium und Sauerstoff. Die Spieler bauen keine Siedlungen mehr sondern Außenposten, die zu Sternenbasen und nicht zu Städten erweitert werden. Anstelle von Straßen haben wir Raumschiffe und die Räuber sind nun Klingonen. Da dies offenbar nicht genug war, entschloss man sich, die Mini-Erweiterung „Helfer von Catan“direkt einzubinden. Diese Erweiterung brachte Helferkarten ins Spiel, von denen jeder Spieler zu Beginn des Spieles eine auswählt, und sie dann nach Benutzung austauschen kann. Die Karten gewähren interessante Zusatzeigenschaften, wie „Wenn du in einem Zug keine Rohstoffe bekommst, such dir einen aus“. Die Helfer sind hier natürlich Crewmitglieder der Enterprise, wie Spock, Kirk und Uhura.
Und natürlich besiedeln wir keine Gebiete auf einer bisher unbekannten Insel, wir kolonisieren den Föderationsraum. Die Rohstoffelder sind hier Planeten. Es gibt mit „Federation Space“ sogar eine Erweiterung , die aber bislang nicht auf Deutsch erschienen ist.
Fazit zu Star Trek Catan
Für Trekkies, die noch kein Catan haben, ist dieses Spiel absolut empfehlenswert. Nicht ohne Grund hat Catan seit Jahrzehnten eine hohe Fangemeinschaft. Die Partien sind selten gleich, sogar wenn immer die gleichen Spieler spielen. Wie jedes Brettspiel sollte man aber den Zufallsfaktor „Würfel“ nicht unterschätzen.
Für Trekkies, die bereits ein Catan haben, lohnt sich eine Anschaffung, wenn man gerne einfach alles hat, auf dem Star Trek steht. Eine Ausgabe von circa 40 Euro rechtfertigt sich eben nicht durch die optische Anpassung an Star Trek.
Info
Autor: Klaus Teuber
Verlag: Kosmos
System: Brettspiel
Spieler: 3-4
Jahr: 2012
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