Mit Im Sturm der Magie fängt ein neuer Handlungsabschnitt für Kate Daniels an.
Neue Abenteuer für Kate Daniels
Ruhe und ein normales Leben für sich und ihren Sohn – das strebten Kate und Curran an, als sie nach mehreren Jahren aus Atlanta weg- und nach Wilmington hingezogen sind. Sie wollen unter dem Radar bleiben, keinen Ärger machen und haben. Aber letzten Endes läuft das Leben nie so ab, wie man es plant.
Denn eines Tages kommt Conlan mit einem Jungen nach Hause, dessen Schwester entführt wurde. Daraufhin macht sich Kate auf, nach dem entführten Kind zu suchen, während ihr Mann zurückbleibt, um ihr Zuhause für eine Belagerung zu wappnen. Womit der Plan, keine Aufmerksamkeit zu erregen, sich verabschiedet hat, ehe er überhaupt richtig zum Zuge kommen konnte.
Mit Stunde der Macht endete die Stadt der Finsternis-Reihe. Alles schien ruhig und friedlich zu sein. Doch konnten Ilona Andrews nicht komplett von Kate Daniels und ihrem Universum loslassen: Seit dem Ende der Romane erschienen noch diverse weitere Erzählungen aus dem Universum, in denen andere Figuren im Mittelpunkt des Geschehens standen, wie beispielsweise Hugh D’Ambray in Iron Covenant oder Roman in Sanctuary. Doch auch Kate selbst sollte wieder Abenteuer erleben, die die Autoren als The Wilmington Years bezeichneten.
Das alte Leben ist nie allzu weit entfernt
Im Sturm der Magie ist der erste Teil dieser neuen Serie oder der Serienfortführung, je nach Sichtweise. Und Ilona Andrews(*) halten sich nicht erst gar nicht großartig mit irgendwelchen Präludien auf. Man kriegt zwar noch mit, wie Kate Besuch von der Direktorin der Schule erhält, auf die ihr Sohn gehen soll, doch danach geht die eigentliche Action schon los.
Es ist dabei interessant zu sehen, wie mühelos Kate wieder in ihr altes Leben schlüpft. Wie sie, als sie von dem entführten Kind hört, von jetzt auf gleich in ihre alten Arbeitsklamotten schlüpft, sich wieder ihr Schwert auf dem Rücken schnallt, sich von Mann und Sohn freundlich verabschiedet und sich dann daran macht, das zu tun, was sie schon immer am besten konnte: anderen Leuten auf die Nerven zu gehen und die Bösen zu töten.
Das Buch liest sich dabei wie eine Art Vorbereitung für kommende Romane. Denn natürlich führt eins zum anderen und schon bald erfährt Kate, dass noch weitere Kinder entführt worden sind. Weshalb sie sich aufmacht, diese zu finden und die Entführer zur Strecke zu legen.
Eine Checkliste wird abgearbeitet
Mit Vorbereitung für kommende Bücher ist gemeint, dass diese Reise, die Ilona Andrews ihre Protagonistin unternehmen lassen, um zum eigentlichen Drahtzieher hinter den Entführungen zu kommen. Denn man erfährt, dass sowohl der Orden als auch das Volk vor Ort Niederlassungen haben. Und deren Leiter werden ebenso ausführlich vorgestellt. Genauso, wie man erfährt, dass sich auch einige Gestaltwandler in der Gegend herumtreiben. Darunter einige, die Kate von früher her als Gemahlin von Curran kennen.
Zum Glück begehen Ilona Andrews nicht den Fehler, einfach nur bekannte Castmitglieder wiederzuverwenden. Die Organisationen mögen dieselben sein, doch die jeweiligen Vertreter sind völlig andere, mit völlig anderen Motivationen. Hier wird durchaus Handlungspotential für die Zukunft aufgebaut.
Und doch ist genau dies das, was man dem Roman vorwerfen muss. Dass Ilona Andrews zu sehr Sachen vorbereiten und dabei vergessen, eine organische Story zu schreiben. Vieles liest sich zu sehr wie eine Checkliste, die abgearbeitet wird. Es wird vieles eingeführt, was dann vermutlich in späteren Geschichten erst zur vollen Bedeutung gelangen wird. Und die Art und Weise, wie Kate durch die Gegend reist, um ständig neue Orte kennenzulernen, verstärkt diesen Eindruck.
Es bleibt weiterhin spannend
Wobei sich Im Sturm der Magie dennoch immer noch spannend liest. Weil zum Beispiel die Charakterisierungen stimmen. Man sieht Currans Vertrauen in seine Frau, während er gemeinsam mit seinem Sohn eine Belagerung übersteht. Man lernt einen Conlan kennen, der sich für sein junges Alter schon sehr erwachsen verhält. Und dem man anmerkt, dass er das Beste seiner beiden Eltern in sich vereint.
Und weil zum Beispiel die Kampfszenen wie üblich exzellent sind. Wie etwa, als Kate auf einem Boot einen Fluss überquert und sich dann gegen Kraken wehren muss. Oder als sie gegen den wahren Drahtzieher antreten muss.
Am Ende ist es einfach wie üblich so, dass selbst, wenn Ilona Andrews einen nicht so guten Roman schreiben, man immer noch gut unterhalten wird.
Info
Autor: Ilona Andrews
Titel: Im Sturm der Magie
Serie: The Wilmington Years 1
Originaltitel: MAGIC TIDES
Übersetzer: Andreas Heckmann
Verlag: Egmonty Lyx
Erschienen: 12/2023
Einband: eBook
Seiten: 196
ISBN: 978-3-7363-2204-2
Sonstige Informationen: Produktseite
(*Ilona Andrews ist das Pseudonym des Schriftsteller-Ehepaares Ilona und Andrew Gordon.)
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