Das Duell der Schatten enthüllt viele Details über einige Personen.

Angekommen

Kate Daniels hätte es nie für möglich gehalten, dass sie eines Tages inmitten einer Verschwörung landet. Aber als sie auf offener Straße auf ihren früheren Söldnerkollegen, den Werpanther Jim, trifft, erscheint ihr die Situation merkwürdig. Es wird versucht, sie von einem Leichnam abzulenken, was nur bedingt funktioniert.

Später findet sie heraus, dass der Herr der Bestien, der Anführer des Rudels, der Werlöwe Curran, der Auffassung ist, dass Jim ihn hintergeht. Doch die Wahrheit ist komplexer. Und schon bald befindet sie sich inmitten eines wahnwitzigen Plans, bei dessen Gelingen viele ihrer Freunde ums Leben kommen könnten.

Mit dem dritten Teil der Stadt der Finsternis-Reihe hat man das Gefühl, das Ilona Andrews mittlerweile angekommen sind. Duell der Schatten baut natürlich auf den Vorgängerbänden auf, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass neue Aspekte in die Story kommen. Ebenso, wie hier Rätsel geklärt werden.

Eine weitreichende Enthüllung

Die vielleicht weitreichendste Enthüllung ist die, wieso Kate Daniels ständig dafür sorgt, dass kein Blut von ihr zurückbleibt. Denn es wird in diesem Roman enthüllt, dass sie die Tochter eines äußerst mächtigen Wesens ist, dass sie vermutlich lieber gestern als heute tot sehen würde. Womit auf einen Schlag klar wird, weshalb Kate in der Lage ist, Vampire zu spüren und vermutlich ebenfalls zu kontrollieren. Aber auch, wieso sie Machtwörter lernen kann, ohne ums Leben zu kommen, bzw. wieso ihre Macht ständig stärker wird. Langfristig gesehen dürften es Ilona Andrews auf eine Konfrontation zwischen Kate und ihrem Vater Roland hinauslaufen lassen.

Doch bis dahin ist noch Zeit. Viel Zeit. Zeit, die das Autorenehepaar, das hinter dem Namen steckt, damit verbringt, vor allem die Charaktere auszubauen. Denn Duell der Schatten ist ein Buch, dass einem klar macht, wie viele Figuren man in den letzten Bänden schon kennenlernen durfte.

So erfährt man, was für ein Werwesen Doctor Doolittle, der Rudelarzt ist. Oder was Jim, der ja für die Sicherheit des Rudels zuständig ist, antreibt. Und was Samians richtiges Aussehen ist. Oder, oder, oder…

Figuren, die einem ans Herz gewachsen sind

In Sachen Charakterisierungen gibt sich Duell der Schatten keine Blöße. Man liest das Buch und merkt, wie sehr einem die Figuren ans Herz gewachsen sind. Unter anderem auch der Werwolf Derek, der in diesem Roman eine dramatische Änderung durchläuft.

Dabei ist der Name des Buches Programm. Denn im Zentrum der Handlung stehen förmliche Duelle, die in den Schatten stattfinden. Die Midnight Games sind eine Art moderner Gladiatorenkampf, in dem unterschiedliche Gruppen ihr Können in Auseinandersetzungen auf Leben und Tod testen. Dementsprechend heftig und brutal geht es hier zu.

Die Stadt der Finsternis-Romane waren noch nie was für zartbesaitete. Aber Duell der Schatten treibt es auf die Spitze. Man liest hier unter anderem, wie ein Kämpfer sprichwörtlich zu Mus geprügelt wird. Oder wie bei einem anderen ein Zauberspruch danebengeht und er entsprechend in zwei gerissen wird.

Der Tod lauert auf (fast) alle

Die Gewalt mag auf dem ersten Blick übertrieben wirken. Doch hat sie ihren Daseinszweck und passt zu dem, was man bislang schon in Stadt der Finsternis erfahren hat: Nämlich, dass die Figuren in einer brutalen Welt leben, in der der Tod quasi um die Ecke lauert. Wobei gewisse Charaktere davon ausgenommen sind.

Denn Kate durchläuft am Ende des Bandes etwas, was man durchaus als „Nah-Tod-Erfahrung“ bezeichnen kann. Wo sie fast ihr Leben opfert, um ein Schwert ihres Vaters, welches er über seine rechte Hand Hugh D’Ambry an die Antagonisten weitergibt, zu vernichten. Es ist ein emotionaler und starker Moment. Auch wenn selbstverständlich klar ist, dass sie das überlebt.

Natürlich verpasst Duell der Schatten nicht die Gelegenheit, auch die Beziehung zwischen Kate und Curran weiterzuentwickeln. Ganz so, wie es im Urban Fantasy-Genre üblich ist, müssen die beiden sich ständig zanken, obwohl jedem klar ist, dass die beiden sich deutlich zueinander zugezogen fühlen. Immerhin scheint das Finale des Buches anzudeuten, dass sie kurz davor stehen, den nächsten Schritt zu machen.

Es ist wieder ein großartiger Roman, der viel Spaß beim Lesen macht.

Info

Autor: Ilona Andrews
Titel: Duell der Schatten
Serie: Stadt der Finsternis 03
Originaltitel: Magic Strikes
Übersetzer: Jochen Schwarzer
Verlag: Egmonty Lyx
Erschienen: 02/2010
Einband: Broschiert
Seiten: 335
ISBN: 978-3-8025-8219-6
Sonstige Informationen: Produktseite

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