Die Nacht der Magie ist der Auftakt zu Ilona Andrews Stadt der Finsternis-Reihe.

Die erste Begegnung

Kate Daniels ist eine Söldnerin, sogar eine ziemlich gute. Doch ihr Leben ändert sich, als ihr Mentor umgebracht wird. Erschüttert von dem Vorkommen will sie herausfinden, wer der Mörder war. Sie erhält Zugriff auf das Büro des Ermordeten und wird auch die Ermittlerin in seinem letzten Fall.

Im Laufe der Ermittlungen lernt sie viele unterschiedliche Personen kennen. Sie kommt mit dem Volk, den Lenkern der Vampire, in Berührung. Und trifft auf Curran, den unumstrittenen Anführer des Rudels, der Verbindung der Werwesen der Stadt. Schon bald zeigt sich, dass sie auf Verbündete angewiesen ist, wenn sie überleben möchte.

Die Nacht der Magie war meine erste Begegnung mit Kate Daniels und Ilona Andrews. Seit damals bin ich ein großer Fan von beiden geworden, sowohl der Figur als auch der „Autorin“, die mich mit jedem ihrer Werke immer wieder aufs Neue begeistern kann. Etwas, was ich seitdem nicht bereut habe.

Ein besonderes Setting

Was die Stadt der Finsternis-Reihe so Besonders macht, ist das Setting. Die Geschichte findet auf einer anderen Erde statt. Einer, in der die Magie, nachdem sie jahrtausendelang geschlummert hat, mit Wucht zurückgekommen ist. Und seitdem in Wellen immer wieder über die Erde hereinbricht, so dass während ihrer Hochphase die Technik nicht funktioniert.

Das ist dann in Die Nacht der Magie auch die Erklärung für die Existenz nicht nur der Magie, sondern ebenso von vielen übernatürlichen Wesen und anderen Kreaturen, die dieses Genre auszeichnen. Wobei dieses Mal die Vampire hirnlose Wesen sind, die von speziell ausgebildeten Menschen ferngesteuert werden.

Eine faszinierende Welt. Und gleichzeitig eine äußerst brutale. Ilona Andrews scheut sich nicht davor zu schildern, wie ihre Heldin Kate Daniels und auch andere Wesen nicht vor Gewalt zurückschrecken. Ausführlich wird beschrieben, wie durch den Einsatz von Schwertern, Klauen oder anderer Möglichkeiten Wunden gerissen, Leute umgebracht werden und Blut vergossen wird.

Ein Mysterium

Dabei wird in Die Nacht der Magie auch ein gewisses Mysterium aufgebaut. Denn Kate Daniels ist penibel darauf bedacht, dass sie kein Blut zurücklässt, sie verbrennt es immer wieder. Ebenso besitzt sie eine starke Affinität zu den Machtworten, Worte einer uralten magischen Sprache, mit der sich einiges ausrichten lässt.

Ilona Andrews verwendet viel Zeit darauf, die Welt von Stadt der Finsternis aufzubauen. Immer wieder baut sie neue Elemente ein, deutet vergangene Ereignisse an und schafft so Verbindungen unter den Figuren. Dabei wird die Geschichte die ganze Zeit aus der Perspektive von Kate Daniels erzählt, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat.

Von Vorteil ist, dass man sie dadurch am besten kennenlernt. Man lernt eine Frau mit Ecken und Kanten kennen, die in Die Nacht der Magie eine Einzelgängerin ist und das auch gerne bleiben möchte. Die sich mit dem Herrn der Bestien streitet und sich nicht von ihm einschüchtern lässt. Und die gleichzeitig ebenfalls ein Herz für die Schwachen hat.

Der falsche Fokus

Von Nachteil ist, dass durch die Fokussierung auf Kate Daniels der eigentliche Plot in den Hintergrund gerät. Die Ermittlungen im Mordfall an ihrem Mentor werden zwar vorangetrieben, aber längst nicht so flott und mit Priorität, wie man es sich wünschen würde.

Allgemein wirkt der Mordfall in Die Nacht der Magie eher nebensächlich abgehandelt. Wer der Täter ist und was seine Motive sind, wird erst im Finale enthüllt, ohne dass das großartig vorbereitet wurde. Zu sehr hat sich Ilona Andrews verzettelt und auf Nebensächlichkeiten konzentriert. Wobei diese stellenweise auch nicht wirklich weiter entwickelt werden.

Trotzdem ist dies ein guter Auftakt, der Bock macht auf mehr.

Info

Autor: Ilona Andrews
Titel: Die Nacht der Magie
Serie: Stadt der Finsternis 01
Originaltitel: Magic Bites
Übersetzer: Jochen Schwarzer
Verlag: Egmonty Lyx
Erschienen: 03/2009
Einband: Broschiert
Seiten: 301
ISBN: 978-3-8025-8214-1
Sonstige Informationen: Produktseite

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Götz Piesbergen
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