Wesley Snipes ist ein Actionstar, der vor allem für die Blade-Trilogie bekannt ist.
Das unberechenbare Leben
Weiße Jungs bringen’s nicht, Demolition Man, Blade … Es gab in den 1990er und 2000er Jahren keinen Weg an Wesley Snipes vorbei. Er war ein großer Star, der in jeder Rolle durch eine enorme Coolness und enormen körperlichen Einsatz glänzte.
Er kam am 31. Juli 1962 in Orlando, Florida, zur Welt. Seine Mutter Marian war Tutorin, sein Vater Wesley Rudolph Snipes Flugzeugingenieur. Die Familie wohnte in der Bronx, New York, wo der spätere Filmstar auf die High School of Performing Arts ging. Doch ehe er an dieser renommierten Filmakademie seinen Abschluss machen konnte, zog seine Mutter mit ihm zurück nach Florida.
Es schien so, als ob jegliche Berufspläne von Wesley Snipes damit geplatzt waren. Doch er gründete mit zwei Freunden und zwei Drama-Class-Lehrern eine Bus-n-Truck-Theaterkompanie mit dem Namen Struttin Street Stuff. Dies, gemeinsam mit anderen Projekten, führte schließlich dazu, dass er während eines Wettbewerbs von einem Agenten entdeckt wurde.
Wenn die Musik zum Durchbruch führt
Das führte dazu, dass er im Alter von 23 Jahren seine Schauspielkarriere anfangen konnte. Eine seiner ersten Rollen hatte er 1984 in der Komödie American Wildcats, wo die Hauptrolle von Goldie Hawn übernommen wurde. 1987 sollte dann das Jahr sein, in dem er langsam durchbrechen konnte. Zu verdanken hatte er dies vor allem zwei Personen: Michael Jackson und Spike Lee.
Es war in dem legendären Musikvideo zu Michael Jacksons Bad, wo Wesley Snipes auftrat und wo er die Aufmerksamkeit des berühmten Regisseurs Spike Lee erregte. Doch, anstatt wie geplant, in dessen Komödie Do the Right Thing aufzutreten, spielte der Schauspieler in David S. Wards Die Indianer von Cleveland eine große Rolle. Der Film wurde ein Erfolg und war der Startschuss für eine lange Reihe von erfolgreichen Kinofilmen, in denen der Darsteller zu sehen war.
Allerdings trat er ebenfalls im Fernsehen auf, als er 1990 Teil der kurzlebigen Abenteuerserie H.E.L.P. – Das Rettungsteam im Einsatz wurde. In demselben Jahr kam es dann auch endlich zur Zusammenarbeit mit Spike Lee, als er in dessen Musikfilm Mo‘ Better Blues eine der Hauptrollen übernahm. Und die Sportkomödie Weiße Jungs bringen’s nicht sollte seine Karriere ein für alle Mal zementieren. Übrigens verbindet Snipes bis heute eine feste Freundschaft mit seinem Co-Darsteller Woody Harrelson.
Die Initialzündung
1993 bewies Wesley Snipes, dass er auch als ein Antagonist begeistern konnte. Denn seine Darstellung als leicht verrückter Simon Phoenix, der der Gegenspieler von Sylvester Stallones John Spartan in Demolition Man war, ist unvergesslich. Seine Vielfältigkeit konnte er in Too Wong Foo, Thanks for Everything! Julie Newmar beweisen, wo er sowie Patrick Swayze und John Leguizamo Dragqueens darstellten.
Es war 1996, als er neben seiner Schauspielkarriere anfing, auch als Produzent zu arbeiten. Das war zunächst in der Dokumentation John Henrik Clarke: A Great and Mighty Walk, wo er Executive Producer war. Richtig als Producer arbeitete er zwei Jahre später, als er den Actionfilm The Big Hit mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle produzierte.
1998 war schließlich auch das Jahr, wo Wesley Snipes Weltruhm erlangte. Es war die Comicverfilmung Blade, die auf der gleichnamigen Marvel-Comicfigur beruhte und die ihn so berühmt machte. Und die heute als Initialzündung für den langanhaltenden Erfolg der Superheldenverfilmungen gilt. Zeitgleich produzierte er fürs Fernsehen den SciFi-Film Future Sports mit Dean Cain in der Hauptrolle, wo er ebenfalls mitwirkte. Für diesen Fernsehfilm gilt: Am besten ignorieren, weil der so schlecht ist.
Ein Karriereknick aus Steuergründen
2002 drehte er die Fortsetzung zu Blade, Blade II. Er war, wie beim Vorgänger, einer der Produzenten und zudem der Fight Coordinator des Films. Dieser Kinofilm war erfolgreicher als der erste Teil, auch wenn er qualitativ nicht an diesen heranreichen konnte. 2004 kam schließlich mit Blade: Trinity der Abschluss der Reihe heraus, der in vielerlei Hinsicht enttäuschte.
Es war auch der Zeitpunkt, wo der Stern von Wesley Snipes an Strahlkraft verlor. Er hatte zwar immer noch Rollen, doch die waren längst nicht mehr so prominent wie vorher. 2006 spielte er beispielsweise in dem Direct-To-Video-Film The Detonator – Brennender Stahl die Hauptrolle und war 2011 in dem ebenfalls vergessenswerten Actionfilm Game of Death der Hauptdarsteller.
Sein Karriereknick mag unter anderem daran gelegen haben, dass Wesley Snipes 2006 wegen Steuerbetrugs angeklagt worden war. Er wurde 2008 deswegen verurteilt, legte allerdings Berufung ein. Der Prozess zog sich durch alle Instanzen, ehe im Dezember 2010 endgültig entschieden und der Schauspieler bestraft wurde. Er ging deshalb von 2010 bis 2013 ins Gefängnis und verbüßte den Rest seiner Strafe 2013 im Hausarrest.
Es geht wieder aufwärts
Sein Auftritt in The Expendables 3 aus dem Jahr 2014 war ein Schritt zur Besserung. Ursprünglich hätte er bereits im ersten Teil der von Sylvester Stallone geschriebenen Actionfilm-Serie auftreten sollen, doch dazu war es nicht gekommen. 2015 war er wieder im Fernsehen zu sehen, als er in der kurzlebigen Fernsehserie The Player Bestandteil des Maincasts war. Und 2017 arbeitete er mit Eddie Murphy in dessen Komödie Dolemite is My Name zusammen, was sich auch 2021 in Der Prinz aus Zamunda 2 wiederholte. Und demnächst wird er in der Marvel Zeichentrickserie Marvel’s Moon Girl and Devil Dinosaur zu hören sein, da er dort eine Figur spricht.
Wesley Snipes hat, seitdem er 12 Jahre alt war, Martial Arts trainiert. Er ist in mehreren Kampfkünsten bewandert und hat unter anderem einen schwarzen Gürtel des 5ten Grades in Shokatan Karate. Er war von 1985 bis 1990 mit April Dubois verheiratet und ist seit 2003 mit der Malerin Naykung Park liiert. Mit seiner ersten Ehefrau hat er einen Sohn, derweil er mit seiner zweiten vier Kinder hat.
Der Schauspieler war früher Christ, ist dann aber 1978 zum Islam konvertiert, wobei er diese Religion 1988 wieder verlassen hat. Er hat mit dem Entertainer A. D. Snipes einen Halbbruder, mit dem er in den späten 1990er Jahren eine Sicherheitsfirma mit dem Namen Royal Guard of Amen-Ra gründete.
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