Taika Waititi konnte einigen Franchises seine persönliche Note aufdrücken.

Das heutige Geburtstagskind ist mittlerweile ein ausgesprochener „Big Name“ im Film- und TV-Geschäft weit über seine Mitarbeit an der Star-Wars-Saga hinaus (die – bisher! – ohnehin lediglich aus kleineren Aktivitäten besteht): Taika Waititi, um den es geht und der heute 45 Jahre alt wird, ist mittlerweile auch außerhalb seiner Heimat Neuseeland ein ausgesprochener Starregisseur. Ferner ist er auch Drehbuchautor und wurde bei der Oscar-Verleihung 2020 mit einer der begehrten Trophäen ausgezeichnet. Doch auch als Schauspieler, Komiker, Maler und Stimmkünstler trat das quirlige Multitalent bereits hervor.

Wir Star-Wars-Fans kennen ihn bisher als die Stimme des (später umprogrammierten) heldenhaften Kopfgeldjäger-Kampfdroiden IG-11 aus The Mandalorian, der schließlich für das geheimnisvolle „Kind“ der Rasse Yodas sein mechanisches Leben opfert. Auch als Regisseur inszenierte Waititi eine Episode der ersten Live-Action-Serie aus dem Star-Wars-Universum. Waititis ganz große Star-Wars-Karriere steht jedoch erst noch bevor: Wie kürzlich bekanntgegeben wurde, wird Waititi sowohl die Regie als auch einen Teil des Drehbuchs für einen noch titellosen neuen Star-Wars-Kinofilm übernehmen, der zu einem noch nicht bekannten Starttermin in den 2020er-Jahren veröffentlicht werden soll.

Hansdampf in allen Gassen

Taika David Waititi, der in der Vergangenheit hier und da auch den Namen „Taika Cohen“ (so lautet der Mädchenname seiner Mutter) verwendete, wurde am 16. August 1975 in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington geboren. Hier verbrachte er einen Teil seiner Kindheit und Jugend und besuchte auch zehn Jahre lang das dortige Onslow College. Den anderen Teil seines Lebens verbrachte er im Raukokore-Gebiet der neuseeländischen Nordinsel: Sein Vater, von Beruf Maler, ist nämlich dem Volk der Maori zugehörig, genaugenommen dem Stamm der Te Whanau-a-Apanui. Seine Mutter, eine Lehrerin russischer Abstammung, ist eine sogenannte Pakeha – so nennen die Maori europäische Siedler.

In jungen Jahren hatte Taika zunächst Schauspieler werden wollen und studierte dieses Fach an der Victoria University Of Wellington. Dort schloss er sich der fünfköpfigen Comedy-Truppe So You’re A Man an, mit der er erfolgreich durch Neuseeland und auch Australien tourte. Nach seinem Abschluss im Jahr 1996 bildete er zusammen mit dem Schauspieler und Musiker Jermaine Clement das ebenfalls höchst erfolgreiche Comedy-Duo The Humorbeasts, das 1999 mit dem Billy T Award den wichtigsten Comedy-Preis Neuseelands erhielt.

Zur etwa gleichen Zeit war Taika Waititi erstmals in kleineren Rollen in neuseeländischen Filmen und Fernsehserien zu sehen, darunter Scarfies 1999), Snakeskin (2001) und The Strip (2002). Während seiner Zeit als Darsteller entdeckte er jedoch zunehmend seine Leidenschaft für das Regiefach und begann, sich entsprechend weiterzubilden.

Von 2002 bis 2005 inszenierte er fünf vorwiegend auf Festivals gezeigte Kurzfilme, für die er samt und sonders auch die Drehbücher schrieb: John & Pogo (2002), Two Cars, One Night (2004), Heinous Crime (2004 – hat nichts mit den Verbrechen eines deutschen Schlagersängers zu tun, Anm. d. Verf.), What We Do In The Shadows: Interviews With Some Vampires (2005) und Tama Tu (2005). 2007 folgte Waititis erster echter Kinofilm als Regisseur: Die nerdige Beziehungskomödie Eagle vs Shark – Liebe auf Neuseeländisch, in dem Waititis damalige Beziehungspartnerin Loren Horsley sowie sein Comedy-Duo-Partner Jermaine Clement die Hauptrollen spielten, wurde ein ansehnlicher Erfolg in Neuseeland und auch darüber hinaus.

Neben der Mitarbeit an TV-Serien inszenierte Waititi seinen zweiten Kinofilm Boy, der 2010 herauskam und in dem er auch selbst die tragende Nebenrolle als vorbestrafter Vater eines Heranwachsenden spielte. Die Coming-Of-Age-Dramedy wurde einer der erfolgreichsten neuseeländischen Filme überhaupt und bescherte Waititi den endgültigen Durchbruch als Regisseur. Als Darsteller sah man ihn 2011 im leider gefloppten DC-Superheldenfilm Green Lantern, wo er die Rolle des Thomas Kalmaku spielte. Es folgten weitere (erfolgreichere) Filme, bei denen Taika Waititi sowohl als Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller fungierte, darunter die Horrorkomödie 5 Zimmer Küche Sarg (2014), in dem er erneut mit Jermaine Clement zusammen eine 2-Mann-Vampir-WG spielte, sowie die Abenteuerkomödie Wo die wilden Menschen jagen (2016) mit Australiens Filmstar Sam Neill (Jurassic Park) in der Hauptrolle. Auch dieser Film wurde ein Supererfolg in Neuseeland – und öffnete Waititi die Tore zu Hollywood.

Taika Waititi

Regie bei Donnergott & Co.

Hier engagierte man den mittlerweile äußerst renommierten Regisseur für den dritten Teil der Thor-Kinofilmreihe aus dem Marvel Cinematic Universe, Thor: Tag der Entscheidung, in dem er auch als reales Vorbild für das Alien Korg fungierte. Im Gegensatz zu den beiden mitunter recht bierernst daherkommenden ersten Filmen der Reihe enthielt Waititis Teil 3 trotz eines nicht unbeträchtlichen Maßes an Brutalität auch jede Menge sowohl augenzwinkernden als auch recht brachialen Humor.
Waititis bisher letzter Film ist die Satire Jojo Rabbit, in der sich ein 10-jähriger Hitler-Junge eine gütige Version des Diktators als imaginären Freund erträumt. Der Film wurde in mehreren Kategorien für den Oscar nominiert, letztlich erhielt Taika Waititi die begehrte Trophäe für das „Beste Drehbuch“.

Die Zukunft von Star Wars

Taika Waititis nächstes Regie-Projekt dürfte der eingangs angesprochene neue Star-Wars-Film werden, über den, wie ebenfalls schon erwähnt, bisher noch nichts bekannt ist, auch nicht, ob es sich dabei um den angekündigten Start einer neuen, von der Skywalker-Saga losgelösten Trilogie oder ein eigenständiges Abenteuer handeln wird. Fest steht lediglich, dass Waititi das Drehbuch zusammen mit seiner Autorenkollegin Krysty Wilson-Cairns schreiben wird, die bisher Scripts zur aufwändigen Horror-Fantasy-Fernsehserie Penny Dreadful (2016) sowie dem Ersten Weltkriegs-Drama 1917 beigetragen hat.

Happy Birthday!

Zu Taika Waititis heutigen Gratulanten gehören sicherlich seine beiden Töchter Te Kainga o Te Hinekahu (geboren 2012) sowie Matewa Kiritapu (geboren 2015) aus seiner 2018 geschiedenen Ehe mit der Filmproduzentin Chelsea Winstantley. Auch wir von Warp-Core.de wünschen heute: May The Force Be With You!

I’ve loved comics since I was a kid, collected them, I’ve always dreamed of being involved in comics.

Taika Waititi im Web

Bildquelle: Gage Skidmore, CC BY-SA 3.0, Link

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Thorsten Walch

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