Der ehemalige Kinderstar Sacha Dhawan etabliert sich als vielseitiger Schauspieler.

Vom Kinderstar zum etablierten Schauspieler

Der britische Schauspieler Sacha Dhawan wurde am 1.5.1984 in Bramhall in der Nähe von Manchester geboren und wuchs dort auf. Seine Eltern stammen aus Jalandhar, im Bundesstaat Punjab in Indien. Sie waren es, die ihre Kinder ermuntert haben, auf Familienfesten die Verwandtschaft zu unterhalten und Sacha Dhawan legte als Kind gerne mal Michael-Jackson-Imitationen aufs Parkett. Da er einen solchen Spaß am Tanzen hatte, meldete seine Mutter ihn bei der örtlichen Tanzschule zum Stepptanz an. Sein Tanzlehrer attestierte ihm allerdings zwei linke Füße, empfahl ihm den Wechsel zur Schauspielerei und stellte den Kontakt zu einer Kinderagentur her, über welche er im Alter von 12 Jahren die Hauptrolle in der britischen Kinderserie Out of Sight (1997 – 1998) erhielt. 

Nach seinem Fernsehdebüt wurde er zum Kinderstar in diversen Kinderserien, studierte an der Leine-Johnson Theatre School in Manchester und spielte seither nahezu ununterbrochen in Fernsehserien, Kinofilmen und Theaterstücken mit. 2005 verkörperte er die Rolle des Akhtar im Theaterstück The History Boys von Alan Bennett, welches 2006 in der Originalbesetzung in die Kinos kam. Die Clique einer Privatschule, die sich auf ihre Aufnahme an einer Elite-Universität vorbereitet, bestand unter anderem aus Dominic Cooper (Preacher), James Corden (Comedian und Entertainer), Russel Tovey (Being human, britisches Original) oder Samuel Anderson (Danny Pink in Doctor Who). 

Marvel-Bösewicht und Doctor-Who-Antagonist

Von 2010 bis 2011 spielte Sacha Dhawan eine Hauptrolle in der amerikanischen Serie Outsourced, die allerdings nach nur einer Staffel abgesetzt wurde. Im weiteren Verlauf seiner Karriere ist er zum Beispiel als Pilot in After Earth (2013) neben Will Smith zu sehen, 2017 in der Sherlock-Folge Die sechs Thatchers neben Benedict Cumberbatch und Martin Freeman oder 2017 als Davos in Marvel’s Iron Fist. Hier spielt er Danny Rands besten Freund, der sich im Verlauf der Serie gegen ihn wendet.

2013 hatte er einen ersten Berührungspunkt mit der britischen Sci-Fi-Serie Doctor Who. Im Fernsehfilm Ein Abenteuer in Raum und Zeit, der zum 50. Jubiläum produziert wurde und die Entstehungsgeschichte der Kulturserie zeigt, spielt er den Regisseur der ersten Doctor-Who-Staffel, Waris Hussein. 2020 übernahm er eine der bekanntesten Rollen der Serie. Neben Jodie Whittaker als 13. Inkarnation des Zeitreisenden Timelords, genannt der Doctor, spielt er die aktuelle Verkörperung des Masters, welcher der älteste Freund und größte Feind des Doctors und ein narzisstisches, größenwahnsinniges Genie ist.

Aktuell ist er im satirischen Drama The Great über Katharina die Große, mit Elle Fanning und Nicholas Hoult, zu sehen. Hier spielt er Orlo, der Katharina in ihrem Streben nach dem Thron unterstützt.

Sacha Dhawan

Der Weg aus der Angst

Unsicherheit und Angst waren lange Jahre Wegbegleiter von Sacha Dhawan in Bezug auf seine Schauspielkarriere. Er machte sich selbst den Druck, die britisch-südasiatische Community repräsentieren zu müssen und im Falle einer schlechten Performance diese zu enttäuschen. Er sagte: „Das Traurigste in diesem Geschäft ist, dass niemand weiß, wenn man so etwas wie Angstzustände hat, weil man am Set immer dieses Selbstbewusstsein haben muss. Niemand wird wissen, dass du in deinem Wohnwagen gesessen hast und dein Mittagessen nicht gegessen hast, weil du versucht hast, zu schlafen, weil du die Angst ausschalten wolltest. Der Herzschmerz, den ich vor einer Szene durchmachte – die Sorge, dass ich nicht liefern würde – war traumatisch.“ Dazu kommt, dass bei ihm 2006 die Autoimmunerkrankung Morbus Crohn diagnostiziert wurde. Hat man diesen extremen Druck und die physischen Probleme im Hinterkopf, ist die Leistung, die Sasha Dhawan in seinen sehr diversen Rollen abliefert, mehr als beeindruckend. Während des Lockdowns nutzte er die Zeit des beruflichen Stillstands, um mit professioneller Hilfe seine Ängste zu überwinden. Außerdem suchte er aktiv Kontakt zur britisch-indischen Schauspiel Community, um einerseits kreative Projekte zu starten, aber auch, um ins Gespräch zu kommen. Hieraus entstand der Kurzfilm Yash Gill’s Power Half Hour, geschrieben von Nickesh Shukla, unter der Regie von Milli Bhatia, zum Thema psychische Gesundheit .

Er legt sehr großen Wert darauf, nicht als der „Standard Inder“ gecastet zu werden, sondern unabhängig von seinem ethnischen Hintergrund eine große Variabilität an Charakteren zu verkörpern, und das gelingt ihm durchwegs. 

People are catching on to diversity and colour-blind casting. For me, it meant turning down certain work and making a stand.

Sacha Dhawan im Web


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Stefanie Maus
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