Roland Emmerich ist einer der Deutschen, die auch international berühmt sind.

Roland Emmerich
Foto: Georges Biard

Ein Krieg verändert den Lebensplan

Geboren wurde der Regisseur, Produzent und Drehbuchautor am 10. November 1954 in Stuttgart. Er wuchs in Sindelfingen auf. Als Jugendlicher unternahm er umfangreiche Reisen in Europa und Nordamerika, die von seinem Vater, dem reichen Gründer einer Firma, die Gartenmaschinen herstellte, finanziert wurden.

1977 ging er auf die Hochschule für Fernsehen und Film in München. Ursprünglich wollte er Produktionsdesigner werden, doch nach dem er Star Wars im Kino sah, beschloss er, Filmregisseur zu werden. 1981 machte er seinen Abschluss. Allerdings wurde seine Abschlussprüfung kein Kurzfilm. Stattdessen drehte er den SciFi-Film Das Arche Noah-Prinzip, der 1984 die 34. Internationalen Filmfestspiele von Berlin eröffnete.

Sein offizielles Filmdebüt waren 1979 entweder die Kurzfilme Franzmann oder Wilde Witwe. Bei ersterem Film schrieb er auch das Drehbuch.

Hollywood ruft

1985 gründete er gemeinsam mit seiner Schwester Ute Emmerich die Centropolis Film Productions (Heute bekannt als Centropolis Entertainment). Danach drehte den Horrorfilm Joey, der sein erster großer Kinofilm war. Es folgten Hollywood Monster (1987) und der SciFi-Film Moon 44, bei dem er nicht nur Regie führte, sondern auch Produzent war und die Story lieferte, auf der der Leindwandstreifen basierte.

1990 rief Hollywood und Roland Emmerich antwortete. Der Produzent Mario Kassar hatte ihn eingeladen, um den Film Isobar zu drehen. Doch aus diversen Gründen zerschlug sich dieses Projekt.

Stattdessen setzte er sich 1992 auf den Regiestuhl in dem Actionfilm Universal Soldier. Der Film war ein voller Erfolg, der diverse Fortsetzungen produzierte, an denen Roland Emmerich allerdings nicht beteiligt war. Auch sein nächstes Regiewerk wurde ein Überraschungshit. Stargate kam 1994 in die Kinos und war die Basis für ein langlebiges Medienfranchise. Und als dann 1996 Independence Day auf der Kinoleinwand projiziert wurde, war endgültig klar, dass der Name Roland Emmerich ein Synonym für Erfolg war, auch wenn sein Godzilla-Film 1998 als Misserfolg galt. Immerhin wurde darauf basierend eine Zeichentrick-Serie produziert, bei der er Executive Producer war. Dies war eine der wenigen Gelegenheiten, wo er an einer TV-Produktion beteiligt war.

Zurück zur Unabhängigkeit

Anfang des neuen Jahrtausends drehte Roland Emmerich seinen allersten Nicht-SciFi-Film. Der Patriot hieß dieser und hatte Mel Gibson als Hauptdarsteller. Doch es bleib bei diesem Ausflug, denn bereits mit seinem nächsten Werk The Day After Tomorrow (2004) kehrte er ins Phantastische zurück. Er führte hierbei nicht nur Regie, sondern produzierte auch und schrieb das Drehbuch. Ähnlich war es 2009 bei dem Streifen 2012, mit dem Unterschied, dass er hier „nur“ Executive Producer war.

Im letzten Jahrzehnt konzentrierte sich Roland Emmerich vor allem auf Action- oder Historienfilme. Eine der Ausnahmen war 2011 die Schweizerisch-Deutsche Postapokalypse Hell, bei der er der Executive Producer war. 2016 kehrte er zu Independence Day zurück, mit Independence Day: Resurgence, wo er erneut Regie führte, Produzent war und das Drehbuch verfasste. Sein letzter Film stammt aus dem Jahr 2019 und war der Kriegsfilm Midway, wo er auf dem Regiestuhl saß und für die Produktion verantwortlich war.

Roland Emmerichs Film sind nicht unumstritten. Fast alle wurden von Kritikern verrissen und dafür kritisiert, zu sehr auf visuelle Aspekte und klischeehafte Dialoge zu setzen. Seine Antwort darauf war, dass er ein Filmemacher und kein Wissenschaftler ist.

Politisch aktiv

Auch von der LGBT-Gesellschaft hat er wiederholt Kritik erhalten. Unter anderem dafür, dass Independence Day: Resurgence zwar ein homosexuelles Paar hatte, doch dieses für den heterosexuellen Helden geopfert wurde.

Etwas ironisch daran ist, dass Roland Emmerich selber homosexuell ist und sich für die Rechte der LGBT-Gemeinschaft einsetzt. Auch dem Rassismus hat den Kampf angesagt. Seit 2017 ist er mit Omar De Soto verheiratet.

I’m making movies for the masses.

Roland Emmerich im Web

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Götz Piesbergen
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