Am besten ist von Michael Sheard der Filmtod einer Figur in Erinnerung geblieben.
Wenn der Doktor ruft
Michael Sheard war bei vielen seiner Schauspielkollegen:innen sehr beliebt, auch wenn er häufig die Rolle eines Schurken übernahm. Geboren wurde er als Michael Lawson Perkins am 18. Juni 1938 in Aberdeen, Schottland. Er lernte das Schauspielhandwerk an der Royal Academy of Dramatic Art in London und nahm für seinen Künstlernamen den Mädchennamen seiner Mutter an. Während seines Wehrdienstes war er bei der Royal Air Force tätig.
Seine Schauspielkarriere fing 1962 an, als er in der britischen Fernsehserie Suspense in einer Folge auftrat. Drei Jahre darauf konnte er das erste Mal eine wiederkehrende Figur darstellen, als man ihn in The Likely Lads in zwei Episoden als Nesbit sehen konnte. Und ein Jahr später trat er als Shaw in der Miniserie Ransom for a Pretty Girl auf.
1966 war auch das Jahr, in dem er das erste Mal in einer Fernsehserie auftrat, die er in den folgenden Jahren immer wieder besuchen sollte. Denn Michael Sheard spielte in der dritten Staffel von Doctor Who mit, also zur Zeit des ersten Doktors, dargestellt von William Hartnell. Es war zwar nur ein Auftritt in einer Folge, doch es sollten in den kommenden Jahrzehnten noch viele weitere folgen.
Die Darstellung des absolut Bösen!
Zwischen 1965 und 1967 spielte er in der Serie Dr. Finlay’s in vier verschiedenen Episoden jeweils unterschiedliche Charaktere. Und von 1966 bis 1969 wirkte er in Softly Softly fünfmal in drei verschiedenen Rollen mit. Seine komödiantische Seite konnte er 1969 unter Beweis stellen, als er für vier Folgen in Dear Mother … Love Albert als Albert Pringle auftrat.
Im Jahr 1971 kehrte Michael Sheard zu Doctor Who zurück. Denn in dem Mehrteiler The Mind of Evil, zur Zeit des dritten Doktors, dargestellt von Jon Pertwee, spielte er Dr. Summer. Und 1973 stellte er das erste Mal einen Nazischergen dar. Genauer gesagt war er in der Folge The Death of Adolf Hitler, in der Serie ITV Saturday Night Theater Heinrich Himmler. Es sollte nicht der einzige Auftritt bleiben, bei dem er einen der führenden Köpfe der Nazis darstellte.
1973 spielte er für sechs Episoden in der Comedy-Reihe Nichts als Ärger im Depot mit. Auch hatte er zwischen 1963 und 1974 insgesamt 13 Auftritte in der Krimiserie Dixon of Dock Green, wobei er da jeweils verschiedene Figuren darstellte. 1974 war er Teil des Maincasts der SciFi-Serie Cloud Burst, wo er in allen zehn Folgen auftrat. 1975 war er in der Miniserie Five Red Herrings Inspector MacPherson.
Und immer wieder der Doktor
1975 war Michael Sheard erneut bei Doctor Who zu sehen. In Pyramids of Mars, einem Serial mit dem vierten Doktor, dargestellt von Tom Baker, war er Laurence Scarman. Doch ebenso trat er in diesem Jahr in einer anderen britschen SciFi-Serie auf: In Mondbasis Alpha 1 hatte er einen Gastauftritt als Dr. Darwing King.
1976 schauspielerte er in Rogue Male zum ersten Mal Adolf Hitler. Das war auch das Jahr, in dem er in der Serie Cedar Tree für zwei Folgen als Dr. Edelmann auftrat. Zwischen 1968 und 1977 stellte er in Task Force Police in insgesamt fünf Episoden jeweils unterschiedliche Charaktere dar. 1977 traf er übrigens erneut auf Tom Baker, das war in dem Doctor Who-Serial The Invisible Enemy, wo er Lowe darstellte.
Zwischen 1973 und 1978 war Michael Sheard auch in sieben Episoden von The Crown Court zu sehen, wo er zunächst Sergeant Goss und danach Dr. Anderson darstellte. 1978 stellte er in der SciFi-Serie The Tomorrow People erneut Hitler dar. Und in der 1979er Verfilmung von Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues war er Pauls Vater.
Und immer wieder die Nazis!
1980 stand dann die nächste britische Kult-SciFi-Serie auf seinem Programm. Denn er konnte in einer Folge von Blake’s 7 auftreten. In diesem Jahr hatte er ebenfalls zwei Auftritte in der Horror-Anthologie Armchair Thriller. Und es war auch das Jahr mit seiner wohl bekanntesten Rolle. Denn in Star Wars – Das Imperium schlägt zurück war er Admiral Ozzel, der von Darth Vader mit der Macht wegen seinen Fehlern erwürgt wurde. Dieser Filmtod war übrigens der Lieblingstod von George Lucas.
1981 war dann das Jahr, in dem er in dem Fernsehfilm Der Bunker erneut einen Nazi-Obersten darstellte. Es war dieses Mal Heinrich Himmler. Ebenso tauchte in Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes als Uboot-Kapitän auf, wobei er für diese Rolle nicht in den Credits gelistet wurde. Von 1981 bis 1982 war Michael Sheard Teil des Maincasts der Serie Maggie, wo er in 17 von 18 Folgen auftauchte.
1982 schaute er wieder bei Doctor Who vorbei. Dieses Mal war es die fünfte Inkarnation, dargestellt von Peter Davison. In dem Serial Castrovalva tauchte er in den Teilen drei und vier als Mergrave auf. Ein Jahr später war er in der Mystery-Miniserie The Dark Side of the Sun und der Drama-Miniserie The Outsider zu sehen. Von 1983 bis 1984 wirkte er in der britischen Comedy Auf Wiedersehen, Pet mit, in der er Herrn Grunwald darstellte.
Ein letztes Mal der Böse sein
1985 wirkte Michael Sheard in der Miniserie The Invisible Man mit, wo er Reverend Edward Bunting schauspielerte. 1985 war er in Das dreckige Dutzend Teil 2 erneut Adolf Hitler und in der Dramaserie Space – Ein Mann greift nach den Sternen wieder Heinrich Himmler. 1988 geschah dann sein letzter Auftritt in der Doctor Who-Serie. In dem Abenteuer des siebenten Doktor, Sylvester McCoy, war er der Headmaster in dem Rememberance of the Daleks-Serial. Von 1985 bis 1989 war er Teil des Maincasts der Fernsehserie Grange Hill. In 92 Folgen war er Mr. Bronson, was die längste Zeit war, in der er jemals in einer Serie auftrat.
1989 spielte er erneut Adolf Hitler. Das war in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug und er wurde dafür nicht in den Credits aufgeführt. 1992 stellte er in der Comedy `Allo `Allo Josef Göbbels dar, genauer gesagt ein Körperdouble von diesem. In der Dokuserie Secret History war er 2003 zum letzten Mal Adolf Hitler. Zu seinen finalen Projekten zählte 2006 das Fan-Video Order of the Sith: Downfall, wo er den Erzähler gab, und der Horrorfilm Shadows in the Woods, wo er Michael Benson darstellte.
Michael Sheard verstarb am 31. August 2005 in seinem Haus auf der Isle of Wight. Er war zum Zeitpunkt seines Todes 67 Jahre alt und seit 1961 mit seiner Frau Rosalind Moir verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter.
Michael Sheard im Web
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