Michael J. Fox ist sowohl für seine Schauspielkarriere als auch für seine Erkrankung bekannt.
Ein Mann für junge Rollen
Es fühlt sich immer wie ein Schlag in die Magengrube an, wenn man erfährt, dass berühmte Personen an einer Krankheit erkranken, die irgendwann ihre vielversprechende Karriere beendet. So ist es auch bei Michael J. Fox. Er war lange Zeit ein beliebter und großartiger Darsteller, ehe er an Parkinson erkrankte, der Krankheit, von der auch Muhammed Ali betroffen war.
Der Schauspieler kam als Michael Fox am 9. Juni 1961 in Edmonton, Alberta, Kanada, zur Welt. Sein Vater William Fox war Pilot bei der kanadischen Airforce, derweil seine Mutter Phylis Lohnbuchhalterin und Schauspielerin war. Bedingt durch den Beruf des Vaters zog die Familie, die irgendwann neben Michael auch vier weitere Kinder umfasste, oft um, ehe sie sich, in Burnaby, einem Vorort von Vancouver, endgültig niederließen. Das war 1971, als der Vater beim Militär aufhörte und stattdessen Polizeidienstleiter wurde.
Michael J. Fox ging auf die Burnaby Central Secondary School und entwickelte schon früh eine Liebe zur Schauspielerei. Und so sprach er, als er 15 Jahre alt war, für die Rolle des zehnjährigen Jamie in der Fernsehserie Jamie and Me vor. Das war 1976 und er erhielt den Zuschlag. Dabei sollte dies auch ein Merkmal in der Frühzeit seiner Karriere sein: dass er, bedingt durch seine jugendliche Stimme und sein Aussehen, oft Charaktere spielte, die deutlich jünger waren als er.
Ein Junge seiner Zeit
Um seine Schauspielkarriere weiter auszubauen, zog er 1978, als er 18 Jahre alt war, nach Los Angeles. Es waren mühsame Jahre, wo er sich von Rolle zu Rolle hangelte, stets auf den Durchbruch wartend und immer knapp bei Kasse. So lieh er sich auch zeitweise von seinen Eltern Geld oder verkaufte Zeitungen.
In jener Zeit registrierte er sich bei der Screen Actors Guild. Ursprünglich wollte er seinen Geburtsnamen, den er in Kanada auch als seinen Künstlernamen nutzte, weiterhin verwenden. Doch da es bereits einen Schauspieler mit dem Namen Michael Fox gab, fügte er das J. hinzu. Er orientierte sich dabei an dem berühmten Darsteller Michael J. Pollard. Und als Michael J. Fox trat er unter anderem 1980 in der Komödie Wahnsinnsjagd um Mitternacht in einer Nebenrolle auf.
Eine seiner ersten wiederkehrenden Rollen hatte er von 1980 bis 1981, als er in Palmerstown, U.S.A. in allen 17 Episoden Willy-Joe Hall spielte. 1982 trat er in dem Film Die Klasse von 1984 in einer Nebenrolle auf. Doch seinen Durchbruch feierte er 1982, als er in der Comedyreihe Familienbande Alex P. Keaton darstellte. Seine Figur war der republikanisch eingestellte Sohn von Hippieeltern, der sehr aufs Geldverdienen aus war, ganz dem damaligen Zeitgeist entsprechend. Ronald Reagan soll ein Fan der Serie gewesen sein. Und für den Schauspieler gab es 1988 für seine Darstellung sogar einen Emmy-Award.
Höhepunkte und Tiefschläge
Außerhalb seiner Auftritte in der Serie, in der er bis 1989 auftrat, wirkte er 1985 in der SciFi-Komödie Zurück in die Zukunft mit. Er war dort, neben Christopher Lloyd, der Hauptdarsteller. Für ihn sollte dies den endgültigen Hollywooddurchbruch darstellen. Der Kinofilm ist mittlerweile Kult, ebenso wie die Horrorkomödie Teen Wolf aus demselben Jahr. Zwei Jahre darauf konnte man ihn in der Liebeskomödie Das Geheimnis meines Erfolgs bewundern, ehe er 1989 in Zurück in die Zukunft II seine Rolle als Marty McFly aus dem vorherigen Teil wieder wahrnahm. In jenem Jahr endete übrigens auch die Familienbande-Reihe, weshalb er sich voll und ganz der Filmkarriere widmete wie dem abschließenden Teil der Zurück in die Zukunft-Trilogie 1990.
Ab und an kehrte er zurück zum Fernsehen wie beispielsweise 1991, als er in der Horrorserie Geschichten aus der Gruft nicht nur in einer Folge mitwirkte, sondern dabei auch das erste Mal Regie führte. Das tat er ein Jahr später erneut für eine Episode in der Reihe „Brooklyn Bridge“, danach allerdings nie mehr. Dafür fing er ab 1995 an, als Produzent zu arbeiten. Sein allererster Film in dieser Rolle war die Actionkomödie Bloody Sunday und seine erste Serie die kurzlebige Reihe Anna Says von 1999.
Doch es sollte die Comedyreihe Chaos City sein, die ein voller Erfolg wurde. Sie lief von 1996 bis 2002, wobei Michael J. Fox nur bis 2001 mitwirkte und dann von Charlie Sheen abgelöst wurde. Der Grund für seinen Weggang war leider ein trauriger, denn er litt seit 1991 an der parkinsonschen Krankheit. Er filmte damals die Komödie Doc Hollywood und bemerkte, dass einer seiner Finger zuckte und nicht mehr aufhörte. Die Krankheit war während der Dreharbeiten zu Chaos City soweit fortgeschritten, dass er meistens seine linke Hand in die Jackentasche steckte, damit es nicht auffiel. Doch im Jahr 2000 musste er schließlich wegen der Erkrankung die Serie verlassen. Er blieb ihr aber noch bis zum offiziellen Ende als Creative Consultant erhalten.
Im Kampf gegen die Krankheit
Von da an widmete er sein Leben dem Kampf gegen die Krankheit, für die er unter anderem die Michael J. Fox Foundation gründete, vernachlässigte dabei seine Hollywood-Karriere jedoch nie völlig. So trat er 2006 in einer wiederkehrenden Rolle in der Serie Boston Legal auf, jener Comedyreihe, in der auch William Shatner mitwirkte. 2009 spielte er für fünf Folgen in der Dramareihe Rescue Me mit.
Eines seiner letzten großen Werke war die Comedyserie The Michael J. Fox-Show, die er produzierte und in der er die Hauptrolle innehatte. Diese lief von 2013 bis 2014. Außerdem hatte er von 2010 bis 2016 eine wiederkehrende Rolle in The Good Wife. Insgesamt 26 mal stellte er Lous Canning dar, eine Figur, die er ebenfalls 2020 in The Good Fight zweimal schauspielte. Dies war eine seiner letzten Darbietungen neben einer Sprachrolle, bei der er sich selbst in einer Episode der Zeichentrickserie Corner Gas Animated sprach und ein letztes Mal Marty McFly in dem Musikvideo The Origins of ‚Holiday’ von Lil Nas X 2020 spielte.
2020 war das Jahr, in dem er das Ende seiner Schauspielkarriere bekannt gab. Als Grund gab er an, dass er wegen seiner Erkrankung immer schlechter sprechen könne, was für einen Schauspieler alles andere als gut sei. Er sprach noch einmal 2021 in dem Kurzzeichentrickfilm Back Home Again die Figur Michael J. Bird, doch das war es dann.
Michael J. Fox ist nicht nur Darsteller und Botschafter im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit, sondern ebenso erfolgreicher Autor. Er schrieb vier Autobiografien zwischen 2002 und 2020. Seit 1999 ist er auch Amerikaner und seit 1988 mit der Schauspielerin Tracy J Pollan verheiratet. Das Paar hat vier gemeinsame Kinder, von denen eines, sein Sohn Sam Fox, in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist.
Michael J. Fox im Web
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