Der in Kanada geborene Lorne Greene verkörperte für Generationen von Fans den idealen Vater, zuerst in der langjährigen Fernsehserie Bonanza und dann in der Sci-Fi-Serie Kampfstern Galactica.
Lorne Greene kam am 12. Februar 1915 in Ottawa in Kanada zur Welt. In Kontakt mit der Schauspielerei kam er während seines Studiums. Seine einzigartige Stimme verhalf ihm schließlich zur Position des Nachrichtensprechers im staatlichen kanadischen Radio. Während des zweiten Weltkriegs wurde Greene als Voice of Canada bekannt. Das war für Greene als Nachfahre von osteuropäisch-jüdischen Einwanderern eine besonders herausfordernde Aufgabe. Später führte er auch als Sprecher durch unterschiedliche Dokumentarfilme.
Karriere
Anfang der Fünfzigerjahre zog es Greene schließlich in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er schon bald ein regelmäßiger Gast auf den TV-Bildschirmen war. Zu seinen größten Erfolgen zählen sicherlich seine Rolle als Ben Cartwright in Bonanza, den Übervater der Nation, sowie seine Darstellung des Commander Adama in Kampfstern Galactica. Seine Anfänge machte Green mit einer TV-Adaption von George Orwells 1984 und seinem Hollywood-Debüt als Petrus im Monumentalfilm Der silberne Kelch. Für beides erhielt Greene zwar gute Kritiken, wurde aber dennoch kaum wahrgenommen. Dies änderte sich von heute auf morgen, als er für Bonanza gecastet wurde. Greenes früh ergrautes Haar trug sicherlich dazu bei, dass er die Rolle des Ben Cartwright bekam, doch sein Auftritt in 1984 war hier ausschlaggebend. Die Serie lief insgesamt 14 Jahre lang, und auch Jahre nach Ende der Serie blieb er eng mit seinen Filmsöhnen befreundet.
In den Achtzigerjahren war er Moderator und Stimme der Tier- und Naturserie Lorne Greene’s New Wilderness, die von 1982-1987 ausgestrahlt wurde. Somit zählte Greene zu den frühen Protagonisten des Tierschutzes. Doch Greene war auch in einigen Filmen zu sehen. So ist hier u. a. der 1973 gedrehte Film Der Untergang Japans erwähnenswert. Als er im Film Erdbeben im Jahre 1974 den Vater von Ava Gardner spielte, führte das zu einigen humorvollen Kommentaren, denn schließlich war er nur 7 Jahre älter als sie. Später hatte Greene einen sehenswerten Auftritt in der Miniserie Roots (1977).
Im Jahr 1978 bot man Greene die Rolle des Commander Adama in der teuren TV-Produktion Kampfstern Galactica an. Auch hier war er wieder der Vater, diesmal nicht nur als Oberhaupt einer Familie, aber auch Anführer der gesamten Flüchtlingskolonne.
Greene veröffentlichte auch einige Schallplatten. Zwar konnte er nicht wirklich singen, aber seine sonore Baritonstimme erlaubte ihm eine Art Sprechgesang, die beim Publikum gut ankam. Seine erste Single Ringo wurde bereits 1964 veröffentlicht. Geschäftlichen Erfolg konnte er daraus zwar nicht ziehen, jedoch gab er sein Talent bei verschiedenen TV-Show-Auftritten zum Besten.
Trivia
In Deutschland wurden 1962 die ersten 13 Folgen von Bonanza zunächst bei der ARD ausgestrahlt. Der Sender traf allerdings die absurde Entscheidung, die Serie aus dem Programm zu nehmen, da sie zu „brutal“ war. Das ZDF erwarb schließlich die Rechte und zeigte die Serie ab 1967 nochmal ab der ersten Folge. Daraufhin wurde Greene zu einem Liebling des deutschen Publikums und erhielt 1983 die Goldene Kamera. Im Alter von 70 Jahren erhielt er zudem einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Privates
Lorne Greene führte insgesamt ein skandalfreies Leben. Im Jahr 1938 heiratete er seine erste Frau Rita. Die Ehe wurde 1960 wieder geschieden. Das Paar bekam 1945 die Zwillinge Charles und Belinda. Nancy Deale wurde 1961 seine zweite Ehefrau und schenkte ihm eine weitere Tochter namens Gillian (1968). Sie blieben bis zu seinem Tod verheiratet. Seine Tochter Linda veröffentlichte 2004 die Biografie Die Stimme meines Vaters: Die Biografie von Lorne Greene. Greenes Tochter Gillian heiratete den Regisseur Sam Raimi. Einer ihrer Söhne heißt Lorne, benannt nach ihrem Vater.
1960 baute Greene in Mesa, Arizona, das Ponderosa II-Haus, das eine exakte Nachbildung des Set-Hauses aus Bonanza ist. Heute ist es im Mesa Historic Property Register aufgeführt.
Leider verstarb Lorne Greene am 11. September 1987 viel zu früh an Folgen einer Lungenentzündung, die er sich nach einer Magenoperation zuzog. So musste das Bonanza-Revival, dessen Pilotfilm am 23.03.1988 ausgestrahlt wurde, ohne ihn gedreht werden.
Lorne Greene im Web
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