Jon Favreau ist sowohl vor als auch hinter der Kamera erfolgreich.
Ein wagemutiger Schritt
Jon Favreau ist jemand Besonderes. Nicht nur, dass er es scheinbar mühelos schafft, in teilweise extrem unterschiedlichen Berufen erfolgreich zu sein, ebenso ist er jemand, der maßgeblich mit dazu beigetragen hat, dass zwei Marken, die jetzt zu Disney gehören, über alle Maße von Erfolg gekrönt geworden sind.
Er kam am 19. Oktober 1966 in Flushing, Queens, New York, zur Welt. Seine Mutter war Grundschullehrerin jüdischen Glaubens, derweil sein Vater ein Sonderschulpädagoge war, der der katholischen Religion angehörte. Doch das Schicksal meinte es mit dem Jungen nicht gut, da seine Mutter 1979 an Leukämie verstarb.
Zur damaligen Zeit hatte Jon Favreau die Hebräischschule verlassen, ging jedoch nach dem Tod wieder auf diese, damit er seine Bar Mitzvah erhalten konnte. Er machte 1984 seinen Schulabschluss an der Bronx High School of Science, die sich vor allem an begabte Kinder richtete, und ging dann von 1984 bis 1987 auf das Queens College. Er verließ die Hochschule allerdings vorzeitig, um für die Investmentbank Bear Stearns zu arbeiten, nur um 1988 erneut wieder zurück aufs College zu gehen. Doch nach nur einem Semester, kurz vorm Abschluss, brach er das Studium endgültig ab und zog nach Chicago, um Schauspieler zu werden.
Ein Multitalent entsteht
Und diese Karriere nahm 1992 ihren Anfang, als er in Eine ganz normal verrückte Familie einen Kurzauftritt als Chicago Taxi Driver hatte. 1994 hatte er eine kleine Rolle in dem Biodrama Mrs. Parker und ihr lasterhafter Kreis. Und 1995 sollte er in Batman Forever einen Assistenten darstellen. Letzter Film war sogar so etwas wie wegweisend, da der Schauspieler im neuen Jahrtausend unter anderem durch Superheldenverfilmungen Bekanntheit erlangen sollte.
Doch seinen Durchbruch konnte Jon Favreau bereits 1996 feiern, als er das Drehbuch zu dem von ihm produzierten Comedydrama Swingers verfasste, wo er außerdem eine der Hauptrollen hatte. Hauptdarsteller sollte Vince Vaughn sein, mit dem er im Laufe der Jahre noch des Öfteren zusammenarbeiten sollte. Interessant ist übrigens, dass dieser das Skript zu dem Film mit einer Computersoftware schrieb, die ihm sein Vater gab.
In jedem Fall war dies für ihn der Moment, wo er in Hollywood langsam Fuß fassen konnte. Es folgten unter anderem sechs Gastauftritte in der Friends-Serie (1997) sowie eine Nebenrolle in dem Katastrophenfilm Deep Impact (1998). Das war auch das Jahr, wo der Darsteller das erste Mal in dem Fernsehfilm Bad Cop, Bad Cop Regie führen sollte. Ein Jahr darauf war er dann wieder Regisseur, Drehbuchautor und Executive Producer in Personalunion. Das war in dem TV-Film Smog.
Erneut Superhelden
Auch als Voice Over-Artist probierte sich Jon Favreau. Denn in der Zeichentrickserie Captain Buzz Lightyear sollte er die Figur Crumford Lorax sprechen. Mal was anderes war die Talkshow Dinner for Five, die er produzierte. Er lud von 2001 bis 2005 jeweils vier unterschiedliche Hollywood-Freunde zu sich ein, wo sie gemütlich beim Essen über ihre Karrieren sprachen. 2002 schrieb er einen Drehbuchentwurf für die Komödie The First $20 Million is always the hardest.
2003 trat er wieder in einer Superheldencomicverfilmung auf. In der Adaption der Comicreihe Daredevil stellte er Matt Murdocks Partner Franklin „Foggy“ Nelson dar. Und dabei war dies noch nicht das letzte Mal, dass er in einer solchen Verfilmung zu sehen sein sollte.
2005 führte er in Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum Regie. Der Film war übrigens ein spirituelles Sequel zu der 1990er berühmten Comedy Jumanji. Und bei der Videospieladaption dieser Fortsetzung nahm Jon Favreau erneut auf dem Regiestuhl Platz, ebenso wie er einer der Produzenten des Games sein sollte.
Geburtshelfer eines erfolgreichen Universums
Es war 2008, als er mit Iron Man eine neue Ära einleitete. Der Film, bei dem er Regie führte und als Happy Hogan mitspielte, war der Anbeginn des bis heute noch erfolgreichen Marvel Cinematic Universe. Bei dem er bis heute immer wieder auftritt und auch bei vielen Filmen, wie beispielsweise Avengers: Endgame, einer der Produzenten ist. Interessanterweise sollte er in all den Jahren nur noch einmal in diesem Universum Regie führen, als er 2010 das Sequel Iron Man 2 drehte. Auf jeden Fall macht ihn das zum ersten Mitglied des MCUs, der sowohl in einer früheren Marvel-Verfilmung auftrat, wie auch Regie führte.
Im Jahr 2010 kam es anschließend zur ersten Begegnung mit Star Wars, als er in der Animationsserie The Clone Wars bis 2013 die Figur Pre Vizla sprechen sollte. 2014 kam dann wieder eines der Projekte heraus, wo er Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller war. Das war die Komödie Kiss the Cook: So schmeckt das Leben.
2016 heuerte ihn Disney an, um den Zeichentrickfilmklassiker Das Dschungelbuch real zu verfilmen. Jon Favreau tat dies und produzierte diese Realfilmadaption ebenfalls. Gleichzeitig sprach er in The Jungle Book, so der Titel der Realverfilmung, auch noch den Charakter Pygmy Hog. 2017 durfte er dann eine Episode von The Orville produzieren und dabei ebenfalls Regie führen.
Erneut der Geburtshelfer eines Erfolgs
2019 knüpfte er an Dinner for Five an, als er die Dokumentation The Chef Show für Netflix produzierte und drehte. Das Konzept war ebenso einfach wie bestechend: Er und der Küchenchef Roy Choice sollten das Essen in und aus der Küche mit prominenten Freunden und anderen Köchen erkunden.
2019 gelang ihm dann ein Geniestreich sondergleichen. Denn Jon Favreau sollte die Serie The Mandalorian kreieren, für die er als Showrunner und Drehbuchautor tätig ist. Ebenso hatte er bei der Episode 9 Regie geführt und sprach in der dritten Folge Paz Vizsla. Zuletzt kehrte zu Marvel zurück, um in What If…? in der Killmonger und der Zombies-Folge einmal mehr Happy Hogan zu sprechen.
Aktuell befinden sich mehrere Projekte in Entwicklung, an denen er beteiligt ist. Da ist zum einen The Book of Bobba Fett oder The Jungle Book 2. Auch wird er in Spider-man: No Way Home erneut Happy Hogan darstellen.
Jon Favreau ist seit dem Jahr 2000 mit der Ärztin Joya Tillem verheiratet. Das Paar hat drei Kinder, von denen der Sohn Max Favreau einen Kurzauftritt in Iron Man 2 hatte. Die Szene wurde später so umgedeutet, dass er der Junge Peter Parker gewesen sein soll.
Jon Favreau im Web
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