Jeri Taylor gehört zu denen, die in den 1990ern die Geschicke von Star Trek leiteten.
Eine der wenigen Frauen, die die Geschicke von „Star Trek“ lenkten
Im Laufe der Jahre haben schon viele Leute hinter den Kulissen von Star Trek gearbeitet. Häufig waren es Männer wie der Erfinder des Franchises, Gene Roddenberry, oder sein Nachfolger Rick Berman. Nur wenige Frauen schafften es in all den Jahren, ebenfalls zur Entwicklung dieses so geliebten SciFi-Universums beizutragen. D. C. Fontana ist eine von diesen. Jeri Taylor eine andere.
Jeri kam am 30. Juni 1938 zur Welt. Über ihre Kindheit und Familiengeschichte ist offiziell nichts bekannt. Was man jedoch weiß, ist, dass sie an der Indiana University Englisch studierte und dort ebenfalls ihren Bachelor machte. Ihren Master erhielt sie 1966 – ebenso im Fach Englisch – dieses Mal allerdings an der California State University in Northridge.
Das erste Mal kam Jeri Taylor wohl 1973 mit dem Fernsehen in Berührung, als sie in der Spieleshow It’s your Bet teilnahm. Doch erst ab dem Ende der 1970er Jahre fing sie auch an, richtig für dieses Medium zu arbeiten. Denn damals schrieb sie ihre ersten Drehbücher.
Ein Who’s who der Krimiserien
Ihr erstes verfilmtes Skript war für die Fernsehserie California Fever, für die sie eine Folge schrieb. In den darauffolgenden Jahren war sie unter anderem auch für Unsere kleine Farm tätig und für Der unglaubliche Hulk. Und 1981 machte sie den nächsten Schritt auf der Karriereleiter.
Für die berühmte Krimiserie Quincy wurde sie nämlich 1981 zum Executive Story Editor. Ein Jahr darauf war Jeri Taylor sogar Produzentin, ein Posten, den sie bis zum Ende der Reihe 1983 innehatte. In dieser Zeit führte sie auch zum ersten und einzigen Mal in zwei Episoden Regie.
Nach dem Ende der Reihe blieb sie aber nicht lange arbeitslos. Nachdem sie 1984 für die Fernsehserie Das fliegende Auge wieder zur Produzentin wurde, arbeitete sie danach an einem wahren Who’s who der bekannten Krimiserien der 1980er Jahre. Von 1987 bis 1988 wirkte sie bei Magnum hinter den Kulissen mit, von 1988 bis 1989 war sie bei In der Hitze der Nacht Supervising Producer und von 1989 bis 1990 bei Jake & McCabe – Durch Dick und Dünn sogar der Co-Executive Producer. In jener Zeit ermöglichte sie übrigens einem gewissen John Michael Straczynski erste Erfahrungen mit einer Show zu sammeln, die eine Stunde lang lief. Dieser erfand und produzierte später mit Babylon 5 eine der besten Science-Fiction-Serien aller Zeiten.
Bis zum Ende aktiv dabei
Es war mit Beginn der vierten Season, als Jeri Taylor schließlich zu Star Trek – The Next Generation überwechselte. Nach einer Empfehlung ihres Kollegen Lee Sheldon wurde sie als Supervising Producer angeheuert, eine Position, die sie bis 1993 hielt. In der letzten Staffel wechselte sie in die Funktion des Co-Executive Producers.
Während ihrer Zeit bei The Next Generation schrieb sie auch Drehbücher für insgesamt 13 Episoden. Von ihr stammten die Skripte zum Beispiel für Der Rachefeldzug, jener Folge, in der die für Deep Space Nine so wichtigen Cardassianer eingeführt wurden. Sie lieferte auch das Drehbuch für den ersten Teil des Wiedervereinigung?-Zweiteilers, in der Spock das erste Mal in TNG auftrat. Und sie war auf das Skript zu Das Standgericht besonders stolz.
Während der letzten Season von The Next Generation erdachte und konzipierte sie gemeinsam mit Rick Berman und Michael Piller die Star Trek – Voyager-Serie, in deren Produktionscrew sie nach dem Ende der erstgenannten Reihe überwechselte. Mit dem Beginn der dritten Staffel wurde Jeri Taylor dann auch bis zum Finale der vierten Season zum Showrunner der Serie. Danach zog sie sich in den Ruhestand zurück, wobei sie bis zum Ende der Reihe immer noch als Creative Consultant arbeitete.
Ein Schatz für die kommenden Drehbuchautoren
Natürlich schrieb sie während ihrer Zeit bei Voyager diverse Folgen. So stammte beispielsweise das Skript zum Serien-Finale Endgame aus ihrer Feder. Und auch sonst griff sie für die Reihe „in die Tasten“, indem sie drei Romane verfasste, die sogar teilweise – was für die damalige Zeit ungewöhnlich war – als offizieller Kanon galten.
Zwischen 1995 und 1998 übergab Jeri Taylor der Indiana University Lily Library eine Sammlung ihrer Drehbucharbeiten. Darunter befanden sich nicht nur Skripte oder Outlines zu diversen Star Trek-Episoden, ebenso waren manche von diesen von ihr handschriftlich kommentiert worden.
Die berühmte Produzentin war zwei Mal verheiratet. Ihre erste Ehe dauerte von 1963 bis 1973 mit dem bekannten US-Sportkommentator Dick Enberg. Aus dieser Hochzeit hat sie drei Kinder. Von 1986 bis 2018 war ihr Kollege David Moessinger ihr zweiter Ehemann. Leider verstarb er im letztgenannten Jahr.
Jeri Taylor im Web
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