Er warnte Sheridan, nach Z’ha’dum zu gehen, und führte Babylon 5 ins Internet
… und so beginnt es
Jeffrey Willerth wurde am 5. Juni 1958 geboren. Er studierte Broadcast Management und arbeitete zunächst als Disc-Jockey und Texter beim Radio. Jeffrey interessierte sich schon als Kind für Autos und Motorsport und so begann er etwa fünf Jahre nach seinem Studium, für Firmen aus diesem Bereich Marketingkampagnen in Zeitschriften, Radio und Fernsehen zu entwerfen und durchzuführen.
1993 wechselte er erneut sein Aufgabenfeld und stieß zu Babylonian Productions, der Firma von Douglas Netter, die Babylon 5 machte. Jeffrey Willerth übernahm auch eine Rolle in der Serie. Er spielte den Vorlonen Kosh und nach dessen Tod Kosh II. Allerdings spielte er nur die körperliche Seite von Kosh. Die Stimme kam von Ardwight Chamberlain. Da die Stimme aber aus einem Übersetzungslautsprecher kommen soll und somit emotionslos klingt, ist es die Körpersprache, die den Charakter des Vorlonen den Zuschauerinnen und Zuschauern am deutlichsten vermittelt. Für eine Figur, dessen Arme man nie sieht, die vor allem den Kopf dreht oder demonstrativ schweigt eine echte Herausforderung.
Mit der 4. Staffel wurde Jeffrey befördert, er durfte sich nun Producer’s Associate nennen. Diese Aufgabe behielt er in der 5. Staffel, den TV Filmen und bei drei Folgen der Nachfolgeserie Babylon 5 – Crusade.
Das Sprungtor ins Internet
Eine seiner Aufgaben für Babylon 5 war von Anfang an die Webpräsentation, insbesondere das Kreieren von interaktivem Webcontent. Webauftritte waren damals ganz neu und Babylon 5 war die erste Fernsehserie, die mit ihren Fans über das Internet kommunizierte. Das hatte auch zur Folge, dass Babylon 5 in Deutschland schon ein Begriff war, als die Serie noch gar keinen Sender hatte, wo sie laufen würde. Tatsächlich wuchs die Popularität von Babylon 5 vor allem bei Internetnutzer:innen an, deutlich mehr, als das bei Star Trek zu jener Zeit der Fall war, wo bis in die frühen 90er Jahre Stammtische und Clubtreffen der Kommunikationsweg war. Vielleicht hätte Babylon 5 nie diese noch heute anhaltende Popularität erreicht, wenn Jeffrey Willerth es nicht verstanden hätte, die Fans im Netz zu erreichen.
Bei der Produktion der Serie lernte er seine Ehefrau kennen, Patricia Tallman, welche die Telepathin Lyta Alexander spielte. Sie heirateten 1999, aber ihre Ehe endete bereits 2008. Oft ist zu lesen, Jeffrey sei der Vater von Patricias Sohn Julian Tallman, was aber falsch ist.
Nach dem Ende von Babylon 5 blieb Jeffrey in der Branche und wurde Visual Effects Coordinator für Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast, X-Men 2 und – noch zu B5-Zeiten – The Faculty. Er gründete 1998 die Firma Erthbound Entertainment (das ist kein Tippfehler, die Firma wird so geschrieben), die er auch heute noch leitet. Nach eigenen Angaben produziert sie Reality-, Lifestyle-, Dokumentar- und Genre-Programme für das Fernsehen und Online-Kanäle sowie Imagefilme für Unternehmen.
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