Jake Lloyds größte Rolle sollte sich leider negativ auf sein Leben auswirken.
Der Absturz nach dem Erfolg
Kinderschauspieler in Hollywood zu sein ist alles andere als einfach. Die Filmgeschichte ist voll von jenen, die es nicht schafften, nach ihrer Kindheit an ihre früheren Erfolge anzuknöpfen. Man denke da nur an Shirley Temple, die, als sie volljährig wurde, schließlich als Diplomatin arbeitete. Oder an Will Wheaton, der für seine Rolle als Wesley Crusher aus TNG jede Menge Anfeindungen überstehen musste und erst später als bekennender Nerd wieder erfolgreich war und von den Fans endlich als Teil der Star Trek-Familie akzeptiert wurde.
Jake Lloyd gehört ebenfalls zu jenen Kinderschauspielern, die große Probleme hatten. Auch wenn diese anderer Natur waren, als die seiner Kollegen. Und am Ende die von so manchem in den Schatten stellten.
Der Schauspieler wurde am 5. März 1989 in Fort Collins, Colorado geboren. Und als er das erste Mal Terminator 2: Tag der Abrechnung sah, inspirierte ihn dies, sich ebenfalls als Darsteller zu probieren. Und deshalb begann er 1996 seine Schauspielkarriere.
Der größte Erfolg, heftig kritisiert
Er trat zunächst in Werbefilmen auf, ehe er für vier Folgen in Emergency Room: Die Notaufnahme auftrat. Interessanterweise hatte er dabei auch ein paar Szenen an der Seite von Ewan McGregor, der ebenfalls zur damaligen Zeit in der Fernsehserie zu sehen war. Beide sollten einander in Star Wars: Episode I wieder begegnen. Zwischen 1996 und 1999 trat Jake Lloyd in einigen Folgen der Serie Pretender auf, wo er verschiedene Figuren darstellte.
1999 wurde er schließlich in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung als Anakin Skywalker, der spätere Darth Vader, gecastet. Es war seine größte Rolle, die er ebenfalls in fünf Videospielen wahrnahm, die auf diesem Film basierten und bis 2001 herauskamen. Und gleichzeitig auch diejenige, die am Ende dafür sorgte, dass er mit der Schauspielerei aufhörte.
Das Problem war, dass der Kinofilm teilweise heftig kritisiert wurde. Hauptfokus der negativen Kritiken waren vor allem Jar Jar Binks und die hölzerne Schauspielleistung von Jake Lloyd. Dabei verteidigte der Regisseur und Schauspieler Ron Howard, der ebenfalls Kinderschauspieler war, die Leistung des Jungen.
Eine heftige Diagnose
Doch die Kritiken rissen nicht ab. Und verfolgten ihn auch bis auf die Schule, wo er wegen des Films gemobbt und gehänselt wurde. Weshalb er sich 2001 nach seinem Auftritt in dem Dramafilm Madison dazu entschloss, mit der Schauspielerei aufzuhören.
Er konzentrierte sich auf seine schulische Laufbahn und machte 2007 seinen Abschluss an der Carmel High School. Parallel trat er auch auf diversen Scifi- und Comicfestivals auf. Er studierte an dem Columbia College in Chicago Film und Psychologie, hörte allerdings nach einem Semester auf. Er gründete mit Pumpkin Pact Productions seine eigene Produktionsfirma, die jedoch 2015 dichtmachte.
Es war im Jahr 2015, als bekannt wurde, dass Jake Lloyd große Probleme hatte. Zunächst wurde er im März verhaftet, nachdem er seine Mutter angegriffen hatte. Die zeigte ihn allerdings nicht an, sondern erklärte, dass ihr Sohn schizophren war und seine Medikamente nicht genommen hatte. Im Juni wurde er schließlich in Südkalifornien unter dem Namen Jake Broadbent festgenommen. Er fuhr rücksichtslos ohne Führerschein und widersetzte sich der Verfolgung. Es wurde zwar eine Kaution erlassen, doch am Ende musste er trotzdem ins Gefängnis. Nachdem er zehn Monate einsaß, wurde er daraus in eine psychiatrische Anstalt entlassen. 2020 gab seine Familie bekannt, dass er wieder näher zu ihnen gezogen sei und mit einer paranoiden Schizophrenie diagnostiziert worden war.
Seit seine psychischen Probleme bekannt geworden sind, hat Jake Lloyd kein Interview mehr geführt und war auch sonst nicht mehr in der Öffentlichkeit aktiv.
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