J. K. Simmons kann sowohl ein Helfer, als auch ein Dorn für Helden sein.

Musikalische Wurzeln

Eine der bekanntesten Rollen des am 9. Januar 1955 geborenen J. K. Simmons ist die von J. Jonah Jameson. Seine Darstellungsweise passte perfekt zu der Figur. Ein wenig übertrieben, aber nie zu sehr. Auf jeden Fall blieb er dadurch in Erinnerung.

Dabei war der Werdegang des bekannten Schauspielers untypisch. Er kam in Grosse Pointe, Michigan zur Welt. Sein Vater Donald William Simmons war Musiklehrer, was sich auf die Bildung seines Sohnes auswirken sollte. Er ging als eines von drei Kindern der Familie auf die Ferry Elementary School, ehe die Familie, als er zehn Jahre alt war, nach Worthington, Ohio, einem Vorort von Columbus, Ohio, umzog. Er ging von 1970 bis 1972 auf die Worthington High School, wo er an den Drama, American Football und Chor-Clubs teilnahm. 1973, als er 18 war, zogen sie nach Missoula, Missouri, wo sein Vater der Direktor der School of Music der University of Montana wurde. Der jüngste Spross der Familie machte an eben dieser 1978 seinen Abschluss mit einem Bachelor in Musik. Später zog er nach Seattle um, wo er Mitglied des Seattle Repertory Theater wurde. Von dort aus arbeitete er sich in der Schauspielwelt nach oben, bis er schließlich 1992 eine Rolle am Broadway landete.

Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits seine Film- und Fernsehkarriere angefangen. Sein erster Auftritt in diesen Medien war 1986 in dem Fernsehfilm Manhattan Connection, wo niemand Geringeres als der aus Eine schreckliche nette Familie bekannte Ed O’Neil die Hauptrolle innehatte. 1994 wurde er die Stimme von dem gelben M & M und sprach die Figur seitdem immer wieder, wenn sie in den diversen Reklamefilmen auftrat.

Bei Marvel und DC zu Hause

1997 hatte J. K. Simmons eine Nebenrolle in dem Thriller Love Walked In. Und auch in Gottes Werk und Teufels Beitrag (1999) war seine Figur eine eher unbedeutendere. Deutlich bedeutsamer war allerdings sein Auftritt in Law & Order. In dieser amerikanischen Krimiserie hatte er zwischen 1994 und 2010 eine wiederkehrende Rolle als Dr. Emil Skoda. Das Besondere an dieser Figur ist, dass er sie eben nicht in der zuvor genannten Reihe darstellte, sondern ebenfalls in New York Undercover (1994), Law & Order: Special Victims Unit (2000 – 2001) und in Criminal Intent (2002). Außer ihm hat nur die Schauspielerin Leslie Hendix dasselbe geschafft. Interessanterweise stellte er in Law & Order in einer Folge eine völlig andere Figur dar, die mit seinem Standardcharakter nichts zu tun hatte. Etwas, was außer ihm nur noch wenige andere Darsteller, wie beispielsweise Ice-T, schafften.

Unvergesslich ist jedoch sein Auftritt als J. Jonah Jameson in Spider-Man (2002). Er spielte den Zeitungsredakteur, der auf Spider-Man nicht gut zu sprechen war, mit einer spürbaren Lust und Energie, weshalb es auch nicht verwunderte, dass er die Figur ebenfalls in den Fortsetzungen 2004 und 2007 wieder aufnahm. Und dies waren nicht seine letzten Auftritte. Von nun an sollte der Name J. Jonah Jameson mit J. K. Simmons schon fast synonym sein, da der Darsteller den Charakter ebenso woanders zum Leben erweckte. Zuletzt unter anderem in Spider-man: No Way Home (2021).

Zwischen 1997 und 2003 war er Teil des Maincasts der Dramaserie Oz – Hölle hinter Gittern, wo er Vern Schillinger darstellte. Es sollte für ihn den endgültigen Durchbruch bedeuten. Kurz darauf trat er in einer Serie auf, die auf den DC-Comics basierte, dem Konkurrenzverlag zu Marvel, denen ja Spider-Man gehörte. Gemeint ist berühmte Animationsserie Die Liga der Gerechten, wo er zwischen 2004 und 2006 unter anderem General Wade Eiling sprach. Es sollte nicht der letzte Auftritt bei einer Adaption aus diesem Verlag sein.

Eine Nervensäge auch gezeichnet

Auch in Videospielen war J. K. Simmons zu hören und zu sehen. So spielte er 2008 in Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 den amerikanischen Präsidenten Howard T. Ackerman. Es war das Jahr 2012, als er wieder zu J. Jonah Jameson wurde. Allerdings nicht in einer Realverfilmung, sondern in einer der Zeichentrickserien von Marvel. Genauer gesagt geschah dies in einer Episode von Avengers – Die mächtigsten Helden der Welt. Und es sollten noch weitere Auftritte in anderen Trickserien folgen, wie beispielsweise Der ultimative Spider-Man (2012 – 2015) oder Hulk und das Team S.M.A.S.H. (2013 – 2015). Unvergessen aber auch seine Darstellungsleistung als Tenzin, dem Sohn von Aang, dem Avatar, der der Mentor von dessen Nachfolgerin Korra in Die Legende von Korra (2012 – 2014) war.

Doch es war das Jahr 2014, dass J. K. Simmons auch der breiten Öffentlichkeit bekannter machte. Denn seine Darstellung des Terence Fletcher, eines gnadenlosen Jazzlehrers. Seine Performance war so grandios, dass er dafür den Oskar als bester Nebendarsteller gewann. Und es sollte nicht die einzige Auszeichnung sein, die er erhielt. Ebenso wurden ihm auch ein BAFTA, ein Critics Choice, ein Golden Globe und ein SAG Award verliehen. Womit er in der gesamten Filmgeschichte nur einer von 14 Personen ist, denen dies gelungen ist. Zu den anderen gehören unter anderem Christopher Plummer, Heath Ledger oder Jamie Foxx.

2017 hatte der Schauspieler seinen ersten Realauftritt in den DC Realverfilmungen. Er spielte nämlich in Justice League Comissioner Gordon. Und bereits jetzt steht fest, dass er die Figur 2022 in Batgirl wieder wahrnehmen wird. Von 2017 bis 2019 hatte er die Hauptrolle in der SciFi-Serie Counterpart. Zuletzt trat er außer in Spider-Nan: No Way Home ebenfalls in Ghostbusters: Legacy auf und sprach in Invincible Omni-Man.

J. K. Simmons ist seit 1996 mit Michelle Schuhmacher verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, die beide Ambitionen zeigen, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Etwas, was er durchaus unterstützt. Des Weiteren ist er ein Fan der Baseball-Mannschaft Detroit Tigers, für die er 2015 den zeremoniellen ersten Pitch werfen durfte.

J. K. Simmons im Web

Götz Piesbergen
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