Im Herbst seiner Karriere wurde Efrem Zimbalist Jr. zum Butler.
Wenn man sich einer anderen Art von Kunst verschreibt
Normalerweise könnte man vermuten, dass ein Kind von berühmten Eltern in die Fußstapfen der Familie tritt. Dass also zum Beispiel, wenn Vater und/oder Mutter bekannte Schauspieler sind, der Nachwuchs das ebenfalls wird. Im Fall von Efrem Zimbalist Jr. lagen die Dinge allerdings anders.
Sein Vater Efrem Zimbalist Sr. war ein russischstämmiger und weltbekannter Violinenspieler. Seine Mutter Alma Gluck war eine rumänische Opernsopranistin, die in Sachen Ruhm ihrem Ehemann in nichts nachstand. Doch anstatt ebenfalls etwas mit Musik zu machen zog es den Sohn zur Schauspielerei.
Er ging auf das Internat St. Paul’s School in Concord, New Hampshire, wo er bereits an Schulaufführungen teilnahm. Für eine kurze Zeit studierte er an der Yale University, wurde allerdings exmatrikuliert, dann wieder aufgenommen und anschließend erneut exmatrikuliert, auf Grund schlechter Noten. Er zog 1936 nach New York, wo er als Page für NBC Radio arbeitete. Nebenbei hatte er eine Reihe kleinerer Rollen und präsentierte Shows. Er verfeinerte sein Schauspieltraining am Neighbourhood Playhouse, ehe er 1941 eingezogen wurde.
Ein Veteran
Im Zweiten Weltkrieg wurde er für die Offizierskadettenschule ausgewählt, wo er 1943 seine Ausbildung abschloss. Ab diesem Zeitpunkt war er als Platoon Leader tätig und partizipierte an der Normandie-Landung. Auch danach nahm er an diversen Kampfhandlungen teil, wie beispielsweise der Schlacht im Hürtgenwald, wo er mehrfach verletzt wurde. Am Ende des Krieges wurde er ehrenhaft entlassen. Zu diesem Zeitpunkt war er ein hochdekorierter Offizier, der unter anderem das Purple Heart und den Bronze Star erhalten hatte.
Nach dem Krieg kehrte Efrem Zimbalist Jr. nach New York zurück, wo er eine erfolgreiche Karriere am Broadway startete. So produzierte er drei Opern von Gian Carlo Monetti. Gleichzeitig fing er auch an, im Film und Fernsehen aufzutreten. Eine seine ersten Rollen war 1946 in dem Fernsehfilm Mr. and Mrs. North. 1949 war er ein Nebendarsteller in dem Film Noir Blutsfeindschaft.
Doch der Tod seiner ersten Frau im Jahr 1950 brachte ihn erstmal dazu, seine Karriere auf Eis zu legen und sich lieber in andere Projekte zu stürzen. Erst 1954 kehrte er wieder zurück, als er in der Fernsehserie Concerning Miss Marlowe eine wichtige Rolle erhielt und in 127 Folgen bis 1955 auftrat.
Einer für kriminelle Fälle
1956 wurde Efrem Zimbalist Jr. von Warner Bros. unter Vertrag genommen und zog nach Hollywood. Und so trat er ein Jahr später in dem Drama Weint um die Verdammten in einer größeren Rolle auf. Berühmt wurde er durch seine wiederkehrende Arbeit in der Westernserie Maverick, wo er von 1957 bis 1958 in fünf Folgen als Dandy Jim Buckly auf. Doch was ihn endgültig in den USA bekannt machen sollte, war die Krimiserie 77-Sunset-Strip, wo er von 1958 bis 1964 in der Rolle des Privatdetektivs Stuart Bailey überzeugen konnte.
Danach war er wieder im Film aktiv, nämlich beispielsweise in dem Western Sieben reiten in die Hölle, wo Max von Sydow die Hauptrolle spielte. Das war im Jahr 1965. Dies war auch das Jahr, wo er in der nächsten Serie mitspielte, die ihn berühmt machen sollte. Das war in F.B.I., wo er Inspector Lewis Erskine darstellte. Die Reihe lief bis 1974.
1978 sollte Efrem Zimbalist Jr. in dem Horrorfilm Terror aus den Wolken – Killer Bienen 2 die Hauptrolle innehaben. 1982 machte er wieder einen Abstecher ins Westerngenre, wo er in The Avenging der zweite Hauptdarsteller war. In all der Zeit, also genauer gesagt von 1962 bis 1983, war er regelmäßiger Gast in der Mysteryanthologieserie Nachdenkliche Geschichten. In 11 Folgen in jeweils verschiedenen Episoden trat er auf.
Ein später Karrierewechsel
Von 1983 bis 1987 trat er insgesamt fünf Mal in der Krimiserie Remington Steele auf. Das war insofern von Bedeutung, als dass seine Tochter Stephanie Zimbalist die Hauptdarstellerin der Serie war. Und von 1984 bis 1988 war er ein regelmäßiger Gast in der Fernsehserie Hotel.
1990 war er in der ersten Season der TV-Serie Zorro – Der Schwarze Rächer Teil des Maincasts. Dort spielte er die Rolle Don Alejandro de la Vega. In der Actionkomödie Hot Shots! – Die Mutter aller Filme, aus dem Jahr 1991, nahm er sich selber und seine Karriere ein wenig auf die Schippe.
Mit der Zeichentrickserie Prinz Eisenherz (1991 – 1993) begann für Efrem Zimbalist Jr. ein Karrierewechsel. Fortan war er weniger als richtiger Schauspieler aktiv, sondern vielmehr als ein Voice Over Artist. In der eben genannten Reihe sprach er so beispielsweise King Arhtur. Und auch in den Videospielen hörte man seine Stimme. So zum Beispiel in Gabriel Knight: Sins of the Fathers.
Er war der Butler!
Doch womit er richtig populär wurde, das war seine Rolle als Alfred, der Butler von Bruce Wayne aka Batman. Er sprach diesen Charakter das erste Mal 1992, in der Batman-Zeichentrickserie. Und wann immer die Figur irgendwo in dem DC Animated Universum auftauchte, konnte man sicher sein, dass seine Stimme die von Efrem Zimbalist Jr. war!
Doch nicht nur bei DC war er zu hören. Auch bei Marvel verlieh er seine Stimmen gewissen Figuren. 1995 war er in Der unbesiegbare Iron Man Justin Hammer aka der Schurke Firepower. Und 1995 bis 1997 war er in New Spiderman Otto Octavius aka Doctor Octopus.
Allerdings vernachlässigte Efrim Zimbalist Jr. das Realfernsehen nicht. Im Gegenteil: Immer wieder konnte man ihn in diversen Serien und Filmen zu sehen. So stellte er in Babylon 5 1997 den Industriellen William Edgars dar, der etwas gegen Telepathen hatte und am Ende von Agenten des Psi Corps umgebracht wurde. Seine letzte Rolle war 2008 der Kurzfilm The Delivery, wo er einen Dr. Engel spielte.
Wenn der Krebs zuschlägt
Der Schauspieler war in seinem Leben zwei Mal verheiratet und beide Male verstarb seine Partnerin an Krebs. Seine erste Ehefrau war von 1941 bis 1950 Emily Munroe McNair, mit der er zwei Kinder hatte. 1956 wurde Loranda Stephanie Spalding seine zweite Frau. Sie starb im Alter von 73 Jahren im Jahr 2007.
Efrem Zimbalist Jr. verschied am 2. Mai 2014 im Alter von 95 Jahren an natürlichen Ursachen.
Efrem Zimbalist Jr. im Web
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