Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur – Bekannt vor allem durch seine Rollen in den Fernsehserien Kampfstern Galactica und A-Team
Dirk Benedict wurde am 1. März 1945 in Helena, der Hauptstadt von Montana, unter dem Namen Dirk Niewoehner geboren. Seine Mutter Mary Priscilla Mella war Buchhalterin und sein Vater George Edward arbeitete als Rechtsanwalt. Er wuchs gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Ramona und seinem älteren Bruder George Roy auf.
Jugend und Trauma
Mit seinem Vater teilte Dirk die Leidenschaft für die Natur, sie verbrachten viel Zeit gemeinsam in den Bergen. Dort lernte Dirk unter Anleitung seines Vaters mit Schusswaffen und selbst gebasteltem Pfeil und Bogen auf feste und bewegliche Ziele zu schießen. Im Alter von 12 Jahren kletterte er einmal mit einer, wie er dachte, entladenen Waffe durch einen Stacheldrahtzaun. Plötzlich löste sich direkt neben seinem Ohr ein Schuss und er verlor 50% seines Hörvermögens.
Die heile Welt war allerdings nie intakt. Sein Vater galt als gewalttätig. Als sich Mary Priscilla Mella schließlich von ihm trennte, fürchtete sie sich um ihre Kinder und um sich selbst. So erwirkte sie eine einstweilige Verfügung gegen ihren Exmann. 1963 verschaffte sich George Edward Niewoehner jedoch gewaltsam Zutritt zum Wohnhaus der Familie und begann, auf seine getrennte Partnerin einzuschlagen. Dirks Bruder George Roy schaffte es, den Vater aufhalten, allerdings nur durch Waffengebrauch. George Edward Niewoehner starb vor den Augen des damals 18-jährigen Dirk.
Erste Schritte Richtung Erfolg
Auf dem College kam Dirk zum ersten Mal mit der Schauspielerei in Berührung. So gelang es ihm, das Erlebte letztendlich zu verarbeiten und in etwas Positives zu verwandeln. Er sammelte Bühnenerfahrungen und wagte sich schließlich, zum Casting für das Musical Show Boat. Überraschenderweise bekam der unerfahrene Student die Hauptrolle des „Gaylord Ravenal“. Während des Studiums wirkte er in weiteren Musicalproduktionen mit und begann nach seinem Abschluss eine Schauspielerausbildung bei John Fernald.
Sein Manager riet ihm zu diesem Zeitpunkt, seinen Namen Niewoehner abzulegen, da dieser schwer auszusprechen und nicht intuitiv zu schreiben war. Die Geschichte, dass er in einem Restaurant Eier Benedict gegessen hatte, und daraufhin Benedict zu seinem Nachnamen machte, hat er jedoch nie bestätigt.
Ernährungsumstellung und alternative Medizin
Mit 26 Jahren stellte Dirk seine Ernährung komplett um. Während der Dreharbeiten zu seinem ersten Film Giorgia, Giorgia in Schweden lernte er die makrobiotische Ernährung kennen und schätzen. Er wurde Vegetarier und stieg schließlich komplett auf Makrobiotik um. Als ein paar Jahre später (1974) Prostatakrebs bei ihm diagnostiziert wurde, gelang es ihm angeblich nur durch diese Ernährungsform, sich selbst zu heilen.
1991 veröffentlichte er seine Autobiographie mit dem Titel Confessions of a Kamikaze Cowboy. In dem Buch beschreibt er nicht nur seinen Genesungsprozess sondern teilt zudem Hintergrundinformationen der Dreharbeiten zu Kampfstern Galactica und A-Team und vermittelt dem Leser seine Einstellung zum Leben. 2007 folgte dann And then we went fishing, in dem er nochmals seine privaten Rückschläge verarbeitet.
Durchbruch und privates Glück
Nach seinem ersten Film Georgia, Georgia zog Dirk nach New York und übernahm mehrere Rollen am Broadway. Darunter war auch ein Part in der Produktion Butterflies Are Free. Dieses Engagement konnte er im Anschluss der Broadway-Aufführung auch auf Hawaii wiederholen, was ihm eine Gastrolle in der Fernsehserie Hawaii Fünf-Null verschaffte. So erlangte er die Aufmerksamkeit des Produzenten von SSSnake Kobra (1973), der ihm prompt die Hauptrolle in diesem Film anbot.
1974 wurde er Teil der Hauptbesetzung der Serie Chopper 1. Sein Durchbruch kam schließlich 1978 mit der Rolle des Lieutenant Starbuck in Kampfstern Galactica. Nach seinem Ausstieg nach nur einer Staffel wurde er Mitglied des A-Teams. Er verkörperte den smarten Lieutenant Templeton „Face“ Peck, einen Frauenhelden, der in jeder Folge seinen Charme spielen ließ und einer Dame seines Herzens den Kopf verdrehte.
Im Gegensatz dazu schloss Dirk im Jahr 1986 den heiligen Bund der Ehe mit Toni Hudson, ebenfalls Schauspielerin, die er während der Dreharbeiten einer A-Team-Folge kennenlernte. Die Geburt zweier Söhne, George und Roland, komplettierten die kleine Familie. Als die Ehe neun Jahre später wieder geschieden wurde, bekam er das Sorgerecht und zog mit seinen Söhnen auf eine Ranch in Montana. Er kümmerte sich eine Zeit lang ausschließlich um seine Kinder und legte seine Karriere erst mal auf Eis.
Ein Leben nach den Serienerfolgen
Nach dem Ende des A-Teams wandte er sich 1987 wieder dem Theater zu. Er spielte Hamlet am Abbey Theatre, allerdings wurde sowohl das Stück wie auch seine Performance von der Kritik zerrissen. Danach übernahm er weiterhin Gastrollen in Fernsehserien wie z.B. Mord ist ihr Hobby mit Angela Lansbury und Baywatch an der Seite von David Hasselhoff. Zudem spielte Dirk auch in Filmen wie Blue Tornado – Männer wie Stahl (1991) oder Alaska – Die Spur des Polarbären (1996).
Im Jahr 2000 stellte er schließlich sein erstes Drehbuch fertig. Der Film Cahoots, bei dem er selbst auch Regie führte, wurde auf dem Vancouver Film Festival gezeigt. Der Film handelt von einer verlorenen Männerfreundschaft. Keith Carradine übernahm eine der Hauptrollen.
Peter Thorwarth konnte Dirk 2006 für die Rolle des Douglass Burnett in dem deutschen Kinofilm Goldene Zeiten gewinnen. Der erhoffte Erfolg an den Kinokassen blieb jedoch aus. Das nächste Mal hörte man 2007 wieder von ihm, als er in der fünften Staffel des britischen Promi Big Brother teilnahm. Er war Finalist und belegte schließlich den dritten Platz.
Kritik am neuen Battlestar
Auf der Galacticon (Celebrating 25 Years of Battlestar Galactica) im Jahre 2003 sprach Dirk zum ersten Mal von seinem dritten Sohn, von dem er selbst jahrelang nichts wusste. John kam 1968 zur Welt und wurde damals von seiner Mutter zur Adoption frei gegeben. Sie lernten sich erst kennen, als John schon erwachsen war.
Zum Reboot der Serie Battlestar Galactica äußerte sich Dirk eher kritisch. Die Serie sei zu dunkel und vermittle einen moralischen Relativismus. Zudem würde sie auch die aktuelle Anti-Männlichkeits-Agenda bestätigen, in dem Starbuck in eine weibliche Figur verwandelt worden sei.
2019 spielte er einen TV-Moderator in dem Horrorfilm Space Ninjas. 2020 übernahm er eine Rolle in der Miniserie After Hell, für die es allerdings noch keine Details für die Veröffentlichung gibt.
Dirk Benedict im Web
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