Colin Farrell ist ein äußerst vielseitiger Schauspieler.
Blutgrätschen vermieden
Beinahe wäre es nicht dazu gekommen, dass Colin Farrell Schauspieler wurde. Man muss nämlich wissen, dass er am 31. Mai 1976 in eine sehr sportliche irische Familie geboren wurde. Sein Vater Eamon Farrell und sein Onkel Tommy Farrell spielten beide Fußball für den Verein Shamrock Rovers FC und auch bei ihm selbst stand eine Zeitlang im Raum, dass er in die Fußstapfen seiner Verwandten schlüpfen würde.
Doch zunächst ging der in Castlenock, Dublin, geborene Darsteller auf die St. Brigid National School, nur um dann danach auf die private und exklusive Jungenschule Castlenock College zu gehen. Kurz darauf war er Schüler am Gormanston College in County Meath. Interessanterweise versuchte er zu diesem Zeitpunkt, Teil der Boyband Boyzone zu werden, schaffte es jedoch nicht durchs Casting. Stattdessen ging er auf die Gaitey School of Acting, schloss diese Ausbildung allerdings nicht ab, da er 1998 Teil der BBC-Serie Ballykissangel wurde.
Zur Schauspielerei kam er, weil er durch Henry Thomas Darstellung in E.T.- Der Außerirdische zu Tränen gerührt war. Und es war sein älterer Bruder Eamon Jr., der ihn dazu ermutigte, die schauspielerische Ausbildung zu durchlaufen. Übrigens hat der Schauspieler auch noch zwei Schwestern.
Kein Method Acting-Material
Die Schauspielkarriere von Colin Farrell begann bereits vor der BBC-Serie. Sein erster verzeichneter Film- und Fernsehauftritt geschah 1995, als er in dem Kriegsdrama Frankie Starlight eine Rolle mit dem Namen „Young man in Cinema No. 2“ hatte. Jedoch wurde er dafür, wie es bei solchen Statistenauftritten obligatorisch ist, nicht in den Credits gelistet. Drei Jahre darauf hatte er in dem Fernsehfilm Falling for a Dancer eine größere Rolle. 1998 war auch das Jahr, wo er, wie gesagt, Teil der BBC-Serie Babykissangel wurde und dort eine Season lang bis 1999 auftrat.
Ab dem neuen Jahrtausend begann die Karriere von Colin Farrell, Fahrt aufzunehmen. Er trat zunächst in einigen Filmen auf, die zwar von der Kritik gefeiert wurden, kommerziell allerdings nicht sonderlich erfolgreich waren. So konnte er beispielsweise 2000 in dem Kriegsdrama Tigerland als arroganter Rekrut Private Roland Bozz überzeugen. Seinen Durchbruch konnte er schließlich 2002 in Minority Report feiern, als er Danny Witwer darstellte, einen Justizbeamten, der den potentiellen Kriminellen John Anderton, dargestellt von Tom Cruise, jagte.
2003 spielte er in der Superheldenverfilmung Daredevil den Schurken Bullseye. Eine Zeitlang war er für die Titelrolle vorgesehen, ehe allerdings Ben Affleck für diese unterschrieb. Um sich vorzubereiten, las der Schauspieler die Comics, vor allem die, die von Frank Miller gestaltet wurden. Diese inspirierten ihn auch dazu, den Antagonisten komplett übertrieben darzustellen, wobei er selber meinte, dass man mit diesem Charakter nun nicht gerade Method Acting machen könne. Übrigens wurde er dazu ermutigt, für diese Rolle seinen irischen Akzent zu behalten.
Vielseitig
2003 war ebenfalls das Jahr, wo Colin Farrell in dem Actionfilm S.W.A.T. – Die Spezialeinheit neben Samuel L. Jackson Hauptdarsteller war. Ein Jahr darauf konnte er wieder beweisen, dass er auch ein Charakterdarsteller war, als er in Ein Zuhause am Ende der Welt einen jungen Mann darstellte, der in einem Liebesdreieck mit einer Frau und seinem besten Freund steckte. 2006 bewies er erneut seine Einfühlsamkeit, als er an der Seite von Selma Hayek in In den Staub geschrieben zu sehen war. Seine komische Seite zeigte er in der Krimikomödie „Brügge sehen … und sterben?“ aus dem Jahr 2008. In Das Kabinett des Doktor Parnassus war er einer von drei Schauspielern, die den viel zu früh verstorbenen Heath Ledger in der Hauptrolle ersetzten. Gleichzeitig spendete er seine gesamte Gage der Tochter des toten Kollegen, die leider nicht in dessen Testament bedacht wurde, weil das zuletzt noch vor ihrer Geburt aktualisiert worden war.
2010 spielte er in dem Historiendrama The Way Back einen Mann, der mit anderen aus einem sibirischen Gulag zu Fuß nach Indien flieht. 2012 war er der Hauptdarsteller in dem „Total Recall“-Remake. Und 2013 war das erste und bislang auch einzige Mal, wo Colin Farrell in einem Animationsfilm einer Figur seine Stimme verlieh. Das war in Epic – Verborgenes Königreich. Im Jahr 2015 wirkte er nach langer Zeit erneut in einer Fernsehserie mit. Das war in der damaligen laufenden Season von True Detective. 2016 stellte er in dem „Harry Potter“-Spin-off Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind die Figur Graves dar.
2018 war er der Erzähler in der kurzlebigen Fantasy-Serie Legend of Cambria. Und 2019 spielte er in der Realverfilmung des Disney-Zeichentricklassikers Dumbo die Hauptrolle. In der Buchverfilmung Artemis Fowl, war er der Vater des Titelhelden. Und zuletzt wirkte er 2021 in dem SciFi-Thriller Voyagers mit. Übrigens wird er 2022 erneut in einer Comicverfilmung auftreten. Denn für The Batman wurde er als Oscar Cobblepot, besser bekannt als der Pinguin gecastet.
Colin Farrell hatte im Laufe seines bisherigen Lebens mehrere Beziehungen, auch wenn daraus nie etwas Dauerhaftes wurde. Er war mit der englischen Sängerin und Schauspielerin Amelia Warner im Jahr 2001 zusammen. Mit dem amerikanischen Modell Kim Bordenhave hat er einen gemeinsamen Sohn, James Padraig, der an der seltenen genetischen Erkrankung Angelman Syndrom leidet. Er war mit Emma Stone zusammen und hat mit der polnischen Darstellerin Alicja Bachleda-Curuś 2009 seinen zweiten Sohn Henry Tadeusz gezeugt. Allerdings endete diese Beziehung in der Mitte der 2010er Jahre.
Colin Farrell im Web
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