Brock Peters war in Star Trek sowohl Vorgesetzter als auch Vater und Restaurantbesitzer.
Früh übt sich, wer ein Musiker werden will
Geboren wurde der Schauspieler als George Fisher am 2. Juli 1927 in Harlem, New York. Seine Mutter war Alma A. Fisher und sein Vater Sonnie Fisher, ein Senegalese, der für die französische Navy als Matrose arbeitete. Bereits von Kindheitsbeinen an wollte Brock Peters ins Showgeschäft. Seine Mutter ermunterte ihn dazu, eine musikalische Karriere anzustreben, sodass er im Alter von zehn bis 14 Jahren Violine lernte. Allerdings fand er bald heraus, dass ihm das Singen eher lag. Deshalb unterschrieb er, als er auf die berühmte New York School of Music and Arts ging, bei vielen Musiktheaterproduktionen.
Doch ehe er davon leben konnte, sollte noch viel Zeit vergehen. So lange, bis dies für ihn möglich war, übernahm er diverse, verschiedene Jobs. So war er unter anderem als Krankenpfleger tätig. Allerdings verlor er nie den Kontakt zu der sich gerade entwickelnden Kreativ- und Theaterszene von New York.
Der erste Schritt in Richtung „von seinem Traumberuf zu leben“ kam direkt nach dem zweiten Weltkrieg, als er Teil des Leonard DePaur Infantry Chorus wurde. Für diesen brach er sogar sein Studium am City College of New York ab. Während dieser Zeit wurde er von dem namensgebenden Chorleiter und später von dem Opernsänger William Warfield unter die Fittiche genommen. Dies war dann auch die Periode seines Lebens, in der er sich in Brock Peters umbenannte. Grund dafür war die Empfehlung seines Agenten, da der Name so leichter in Erinnerung blieb.
Prominente Freunde
Sein erster Film war das Musical Carmen Jones aus dem Jahr 1954. Doch seinen Durchbruch feierte er erst mit der Verfilmung des Romans Wer die Nachtigall stört aus dem Jahr 1961. Er trat dort an der Seite von Gregory Peck auf. 1962 überzeugte Brock Peters in Das indiskrete Zimmer. Und in dieser Zeit wurde er für seine Rolle in dem Broadway-Musical Lost in the Stars für einen Tony-Award nominiert.
In den 1960er-Jahren war er neben seiner Karriere als Schauspieler und Musicalstar auch als Sänger aktiv. Er sang in vielen Stücken von Harry Belafonte mit. Die beiden wurden damals schnell beste Freunde, da sie dieselben politischen Ansichten und Herangehensweisen an ihren beruflichen Werdegang teilten. Für Aufsehen sorgte seine Rolle in Der Pfandleiher aus dem Jahr 1964. Er stellte dort den Charakter Rodriguez dar, eine der ersten Filmfiguren, die offen homosexuell war, was für die damalige Zeit eine große Kontroverse darstellte.
In den nächsten Jahren trat er in vielen weiteren Filmen und Filmklassikern auf. In Soylent Green stellte er den Lieutenant Hatcher dar und ein Jahr später, 1974, war er auch in der Verfilmung des Musicals Lost in the Stars vertreten, das er bereits aus seiner Zeit am Broadway kannte.
Admiral und Vater zugleich
1981 spielte Brock Peters den entflohenen Sklaven Jim in der Filmadaption von Die Abenteuer von Huckleberry Finn. 1986 stellte er zum ersten Mal den Admiral Cartwright in Star Trek IV dar. Er sollte die Rolle fünf Jahre später in Star Trek VI wieder aufnehmen, wo die Figur sogar wesentlich mehr Szenen erhielt.
Doch nicht nur mit Star Trek hatte er im Laufe seiner Karriere zu tun. Auch Star Wars war Teil seines beruflichen Werdegangs. Denn er sprach Darth Vader in den Radioadaptionen der ersten drei Filme der bekannten Reihe, die zwischen 1981 und 1996 auf dem National Public Radio gesendet wurden.
In den 90er-Jahren trat er wieder mit Star Trek in Verbindung. Dieses Mal allerdings nicht als Fleet Admiral Cartwright, sondern als Joseph Sisko, Vater von Benjamin Sisko (Avery Brooks), dem Stationskommandanten von Deep Space Nine, in der gleichnamigen Fernsehserie. Als dieser lebte er auf der Erde in New Orleans und besaß dort ein eigenes Restaurant.
Eine bekannte Stimme
In dieser Zeit begann er als Sprecher in diversen Zeichentrickserien zu arbeiten. So verlieh er Lucius Fox seine Stimme, wann immer die Figur in Batman: The Animated Series auftrat. Ebenso sprach er den Charakter Morris Grant aka Soul Power in Static Shock.
Brock Peters war auch abseits der Bühne sehr mit dem Theater und dem Film verbunden. Er war 1993 ein Mitglied der Berlinale-Jury, war der Vorsitzende des Dance Theatre of Harlem und erhielt 1990 den Screen Actors Guild Award für sein Lebenswerk. Er war mit Charlton Heston befreundet, mit dem er in den 1940er- und 1950er-Jahren gemeinsam in vielen Theaterproduktionen auftrat. Und er sprach die Lobrede auf der Beerdigung von Gregory Peck 2003.
Von 1961 an war er mit Dolores „DiDi“ Daniels verheiratet. Das Paar hatte eine Tochter, Lisa Jo Peters, die 1963 geboren wurde. 1989 verstarb seine Frau. Brock Peters selbst starb 2005 an Prostatakrebs in Los Angeles. Er ist auf dem Hollywood Hills Forest Lawn Cemetery in Nord-Hollywood begraben.
Brock Peters im Web
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