Brie Larson setzt sich sehr für die Gleichberechtigung ein.

Von Kindheitsbeinen an schauspielbegeistert

Die Kindheit der als Brianne Sidonie Desaulniers geborenen Schauspielerin kann man als turbulent beschreiben. Die am 1. Oktober 1989 zur Welt gekommene Darstellerin war das Kind von Heather und Sylvian Desaulniers, zweier homöopathisch arbeitenden Chiropraktiker, die zusammenarbeiteten. Brie Larson hat auch noch eine Schwester.

Die ersten Jahre ihrer Kindheit waren glücklich, bis sich ihr Vater von ihrer Mutter scheiden ließ, als sie sieben Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon seit einem Jahr Studentin am American Conservatory Theater, weil sie bereits früh Schauspielerin werden wollte. Nach der Scheidung zog sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Los Angeles, wo die Familie in einem Ein-Zimmer-Appartement lebte. Geld und Wohnraum waren knapp, doch für die spätere Aktrice war dies eine glückliche Zeit.

Ihre erste Rolle hatte sie 1998, als sie in zwei Sketches in der Show The Tonight Show with Jay Leno auftrat. In der romantischen Komödie Special Delivery hatte sie eine Rolle als Little Angle. Im Jahr 2000 hätte sie in dem Pilotfilm zur Serie Schimmel einen Auftritt als Samantha gehabt, doch die Produzenten beschlossen, das Konzept der Reihe noch etwas zu überarbeiten, weshalb die Premiere auf 2001 verschoben wurde. Und dann wurde bei dem Hauptdarsteller Robert Schimmel Krebs diagnostiziert, wodurch der Film überhaupt gar nicht erst ausgestrahlt wurde.

Schlechte Erfahrungen und ein Karrieretief

Eine ihrer ersten größeren Rollen war von 2001 bis 2002 in der Comedyserie Raising Dad – Wer erzieht wen?, wo sie gemeinsam mit Kat Dennings die Töchter eines verwitweten Vaters spielten. Dieser versuchte, die beiden zu erziehen, was auch ein Quell des Humors der Reihe war.

Ab dem Jahr 2003 probierte sich Brie Larson an einer Karriere als Sängerin. Sie war begeisterte Musikerin und konnte Gitarre spielen. 2005 wurde schließlich ein Album aufgenommen und Musikvideos wie Brie Larson: Finally Getting Out of P.E. gedreht. Doch obwohl eine ihrer Singles auf den Billboard-Charts einen beachtlichen 31. Platz erreichten und sie sogar mit Jesse McCartney auf Tour ging, floppte das Album. Rückblickend meinte die Sängerin, dass sie desillusioniert mit ihrer Musikkarriere wurde. Sie wollte ihre eigenen Stücke singen, Sneakers tragen und Gitarre spielen. Doch die Musikindustrie fürchtete dies und wollte stattdessen, dass sie hochhackige Schuhe trug und der Wind in ihren Haaren wehte.

Es war nicht der erste Rückschlag, den sie zur damaligen Zeit hinnehmen musste. Sie wirkte 2005 in dem Film Eulen – Kleine Freunde in Gefahr mit, der jedoch vernichtende Kritiken erhielt. Zwar wurde ihre Darstellung gelobt, dennoch war dies der Beginn einer Phase, in der ihre Karriere ein Tief durchlief. Sie kriegte wenn überhaupt nur kleine Rollen, Hauptrollen in vielversprechenden Filmen wie Juno gingen an andere. Desillusioniert überlegte sie zur damaligen Zeit, mit der Schauspielerei aufzuhören und anderen Interessen nachzugehen. Denn parallel hatte sie mit Bunnies and Traps ein eigenes Kunst- und Literaturmagazin gegründet und legte als DJane in Clubs auf.

Doch 2009 nahm ihre Karriere wieder Fahrt auf. Zum einen wurde sie in dem Coming-of-Age-Film Die Mädchen von Tanner Hall in einer der Hauptrollen gecastet. Und zum anderen sorgte sie in der Comedyserie Taras Welten als die Tochter der Titelfigur für Aufsehen. Auch trat sie 2010 in dem Kultfilm Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt als Envy Adams auf.

Brie Larson

Ein wahres Multitalent wird zur Superheldin

Ab 2012 begann Brie Larson sich auch in anderen Bereichen des Filmgeschäfts auszuprobieren. Mit The Arm führte sie das erste Mal bei einem Film Regie und verfasste mit das Drehbuch. In dem Kurzfilm Weighting war sie noch zusätzlich Hauptdarstellerin und Editor. 2014 spielte sie an der Seite von Mark Wahlberg und John Goodman in dem Krimifilm The Gambler mit. Und spätestens 2015, als sie für ihre Darstellung in dem Drama Der Raum einen Oskar für die weibliche Hauptrolle erhielt, dürfte auch dem Letzten klar gewesen sein, dass ihre Karriere sich von der Tiefphase erholt hatte und wieder im Aufwind begriffen war.

Das zeigte sich auch 2017, als sie an der Seite von Tom Hiddelston, Samuel L. Jackson und Jon Goodman in Kong: Skull Island überzeugen konnte. 2017 drehte sie mit dem Comedydrama Unicorn Island ihren ersten eigenen Film in voller Kinolänge. Gleichzeitig war sie auch die Produzentin und Hauptdarstellerin. Übrigens war Samuel L. Jackson erneut einer ihrer Mitschauspieler.

2019 wurde sie in der Rolle der Superheldin Captain Marvel gecastet und hatte in dem gleichnamigen Film dann auch gleich ihr Debüt im Marvel Cinematic Universe. Ursprünglich zögerte sie, den Charakter darzustellen. Doch als sie die Fehler und die Menschlichkeit der Figur fand und sie gleichzeitig ebenfalls als Plattform ansah, mit der sie junge Frauen inspirieren konnte, nahm sie sie an. Sie bereitete sich extensiv für die Darstellung vor, indem sie unter anderem neun Monate Judo, Boxen und Ringen trainierte. Es gab allerdings im Vorfeld einige Kontroversen, weil Brie Larson beispielsweise die mangelnde Diversität bei den Filmkritikern bemängelte, was dazu führte, dass viele Trolle den Captain Marvel-Film auf Rotten Tomatoes negativ bewerteten. Dennoch war der Kinofilm erneut ein Erfolg für Marvel und sie stellte die Figur auch in Avengers: Endgame (2019) dar. Übrigens musste sie in Captain Marvel mit einer Katze interagieren und das, obwohl sie auf diese Haustiere allergisch reagiert.

Preisüberhäuft

2019 produzierte sie eine Episode der Serie The Messy Truth in VR und trat auch selber mit auf. Dafür erhielt sie einen Emmy Award. Zuletzt kam von ihr mit So I Made a Decision erneut ein Kurzfilm heraus, für den sie das Drehbuch schrieb. Nächstes Jahr wird sie in The Marvels wieder ihre Rolle als Captain Marvel aufnehmen und wird in der Historienserie Lessons in Chemistry mitspielen. Für diese Reihe ist sie des Weiteren der Executive Producer.

Wie bereits erwähnt, setzt sich Brie Larson sehr für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit ein. Sie ist außerdem eine Aktivistin für Überlebende von sexuellen Angriffen. Über ihr Privatleben dringt so gut wie nichts nach außen, genauso, wie sie Fragen, die ihr unangenehm sind, nicht beantwortet. Von 2013 bis 2019 war sie mit dem Musiker Alex Greenwald zusammen. Des Weiteren wurde sie im Laufe ihrer Karriere insgesamt für 174 verschiedene Preise und Auszeichnungen nominiert. Am Ende gewann sie davon 114, von denen zwei der bekanntesten in der Kurzbio bereits genannt worden sind.

Brie Larson im Web

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Götz Piesbergen
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