Bob Gunton trat erst verhältnismäßig spät vor die Kamera.
Zum Glück andere Prioritäten gesetzt
Normalerweise ist es so, dass bei vielen Film- und Fernseh-Schauspielern die Karriere gleich abläuft. Dass sie erste Erfahrungen im Theater machen, um dann, sobald sie können, nur noch vor der Kamera auftzureten.
Bei dem am 15. November 1945 geborenen Bob Gunton sind die Dinge etwas anders. Er war der Sohn eines Gewerkschaftsvorsitzenden, der, als gläubiger Katholik, sogar überlegte, Priester zu werden. Doch zu unserem Glück entschied er sich dagegen.
Auch wurde er nicht sofort Schauspieler, sondern trat 1969, als er 24 Jahre alt war, der US-Armee bei. Er diente als Funker bis 1971 und war während dieser Zeit ebenso in Vietnam. Als seine Basis von den Vietcong belagert wurde, konnte er noch rechtzeitig wichtige Funkanlagen vor dem Feind retten, was ihm einen Bronze Star einbrachte.
Zu Beginn im Theater zu Hause
Bereits vor seiner Dienstzeit war Bob Gunton als Bühnenschauspieler aktiv, als er 1965 in Tennessee U.S.A. Johny Timberlake darstellte. Seine Bühnenkarriere setzte er in den 1970ern und 1980ern weiter fort, wobei er unter anderem auch in Musicals auftrat. Dabei wurde er unter anderem für seine Rolle in dem Musical Evita, in dem er Präsident Juan Perón schauspielerte, für den renommierten Toni Award nominiert und gewann einen Drama Desk Award für seine Darstellung.
Anfang der 1980er Jahre trat er das erste Mal vor die Kamera, genauer gesagt 1981, als er in Das Rollover-Komplott Sal Naftari darstellte. Jane Fonda und Kris Kristofferson hatten übrigens die Hauptrollen inne. Was seine Filmkarriere prägen sollte, war, dass er vor allem auf die Darstellung von strikten und autoritären Figuren gebucht war.
Überwiegend waren Bob Guntons Auftritte in diesem Jahrzehnt allerdings eher Gastauftritte, wie zum Beispiel 1985, als er in einer Episode von „Der Equalizer“ auftrat. Parallel dazu war er natürlich auch noch auf der Theaterbühne zu sehen, wo er beispielsweise von 1987–1990 in dem Sweeney Todd-Musical die Hauptrolle innehatte und dafür ebenfalls einige Nominierungen erhielt.
Rollen in der Science Fiction
Erst ab Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre begann er seine Film-und Fernsehkarriere zu intensivieren. 1988 war er Teil der kurzlebigen Comedyreihe Hot House und hatte 1989 eine kleine Rolle in dem Tom-Cruise-Film Geboren am 4. Juli. 1991 sollte er dann in der „TNG“-Episode Der Rachefeldzug Captain Benjamin Maxwell darstellen. Ein Jahr darauf hatte er in Die Stunde der Patrioten eine kleine Rolle als Interviewer.
1993 wirkte er in Oliver Stones Mysteryserie Wild Palms in der Rolle des Dr. Tobias Schenkl mit. Er trat in alle fünf Episoden der Miniserie auf. In demselben Jahr konnte man Bob Gunton auch in dem SciFi-Actionfilm Demolition Man – mit Sylvester Stallone und Wesley Snipes in den Hauptrollen – bewundern. 1994 konnte er mit Kyle MacLachlan und Martin Sheen in dem SciFi-Film Roswell – Ufoabsturz über New Mexiko zusammenarbeiten.
1994 war seine Rolle als der tyrannische Gefängniswärter Norton in Die Verurteilten unvergesslich und 1995 wurde er erneut Teil einer Fernsehserie. Courthouse lief zwar nur 11 Folgen lang, doch trat er in allen elf als Richter Homer Conklin auf. 1997 hatte er eine Nebenrolle in dem Krimidrama Mitternacht im Garten von Gut und Böse.
Zurück ans Theater
Anfang des neuen Jahrtausends war er auch wieder verstärkt auf Theaterbühnen unterwegs, so zum Beispiel 2004, wo er in dem Stück The Great Ostrovsky die Titelfigur darstellte und dafür für den Barrymore Award for Excellence in Theater nominiert wurde. Parallel trat er auch weiter im Fernsehen auf, so beispielsweise in der kurzlebigen Dramareihe Mister Sterling, mit Josh Brolin in der Titelrolle, wo Bob Gunton in vier Episoden zu sehen war. Eine größere Rolle sollte er ein Jahr später in dem Filmmusical Ichabod! haben. Und von 2002 bis 2004 war er Teil des Maincasts der Comedyreihe Greg the Bunny. 2007 sprach er außerdem in einer Folge der Zeichentrickserie The Batman die Figur Gorman.
Von 2007 bis 2010 spielte er in 24: Twenty Four Ethan Kanin, was eine prominente Rolle darstellte. 2012 wirkte er in dem Clint-Eastwood-Film Back in the Game in einer Nebenrolle mit. Unvergessen allerdings sein Mitwirken in der ersten Staffel von Marvel’s Daredevil, wo er den amerikanischen Verbrecherboss Leland Owsley schauspielerte. Von 2010 bis 2016 hatte er in der Comedyreihe Royal Pains eine wiederkehrende Rolle. Zuletzt konnte man ihn in Ghostbusters Legacy sehen, wo er als Körperdouble den Part von Egon Sprengler übernahm.
Bob Gunton war von 1980 bis 2006 mit Annie McGreevy verheiratet. Und seit 2006 führt er eine Ehe mit Carey Pitts. Er hat ein Kind unbekannten Geschlechts. Ansonsten ist über sein Privatleben nichts bekannt.
Bob Gunton im Web
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