Andreas Findig, der unter anderem das erste Perry Rhodan Kinderbuch geschrieben hat, war ein österreichischer Schriftsteller.
Jugendzeit
Geboren wurde Andreas Findig, dessen bürgerlicher Nachname Huber lautete, am 4. August 1961 im österreichischen Linz. Aufgewachsen ist er jedoch in Neuhofen an der Krems, einer Marktgemeinde im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich. Er besuchte das Bundesrealgymnasium Traun, jedoch ohne die Matura (österreichische Reifeprüfung, ähnlich dem deutschen Abitur) abzulegen. Stattdessen zog es ihn in verschiedene Landkommunen in Frankreich, der Schweiz und in Österreich. Statt Schulstoff zu pauken, ging er lieber aufs Feld, pflanzte und erntete, molk Ziegen und Kühe, kurzum lebte ein ländliches Leben inmitten einer Schar von ökologisch geprägten Aussteigern. Während dieser Zeit schrieb er seine sogenannten „experimentellen Gedichte“. Ein kleiner Einblick findet sich im Gedichtwürfel seiner Homepage.
Nach gut zwei Jahren hatte er genug, wurde Zivi in einer Jugendherberge, zog anschließend nach Wien und wurde schließlich Buchhändler, nachdem er in verschiedenen Jobs gearbeitet hatte.
Vom experimentellen Schreiber zum Schriftsteller
Findig schrieb seit seiner Jugend. Seit seinem 15. Lebensjahr veröffentlichte er Beiträge in Magazinen wie Rampe oder Manuskripte. Nach einer Zeit des Experimentierens wollte er ernsthafter schreiben. „Ich schrieb alles Mögliche und noch viel mehr Unmögliches“, gab Findig selbst zu. Dabei gründete er die Gesellschaft für poetische Umtriebe sowie die Studiengruppe für angewandte Poesie, kurz STAPO (was in Österreich zufällig auch Staatspolizei bedeutet). Aus dem Buchhändler wurde ein Bucheinkäufer, der sich später zum Journalisten und Schriftsteller mauserte, was sich glatter liest als es war. Findig selbst sprach von „holprigen Wegen“.
Nach einer gemeinschaftlichen Veröffentlichung mit Dr. Dr. Günther Nenning (Die Schlacht der Bäume, 1985), schrieb Andreas Findig unter anderem Kinderbücher. 1991 veröffentlichte er Das einsame Zweihorn Tama-La, vier Jahre später erschien Die Inseln aus dem Hut. 1999 erschien das Perry Rhodan-Kinderbuch Lausbiber-Alarm!. Auch Hörspiele stammen aus Findigs Feder. 1991 wurde Legende vom Tramperbus veröffentlich, 1997 erschien Der Stern mit Schluckauf. Als Journalist schrieb Findig für die Neue Züricher Zeitung und die Wiener Zeitung für die jeweiligen Feuilletons. Neben der Zeitung schrieb er Radiobeiträge und Theaterstücke, wie Das Fest des Voyeurs – Ein Spiel für Stimmen und Spiegel, welches 1988 zum ersten Mal vorgeführt wurde.
Phantastik
Während seiner literarischen Schaffenszeit kristallisierte sich langsam eine Richtung heraus: die Phantastik. Seine bereits erwähnten Kinderbücher gehören allesamt in dieses Genre. Phantastische Geschichten schrieb Andreas Findig bereits in den 1980er Jahren. Sie erschienen unter anderem in von Dr. Franz Rottensteiner herausgegebenen Anthologien der Phantastischen Bibliothek des Suhrkamp-Verlages. Für die Erzählung Gödel geht bekam Findig 1991 den Literaturpreis des Science-Fiction Club Deutschland, kurz SFCD, einer 1955 gegründete bundesweite Vereinigung von Freunden der Science-Fiction. 1995 belegte er mit der Kurzgeschichte Ganercs Tränen den 4. Platz beim William Voltz Kurzgeschichten Wettbewerb. Zu diesem Zeitpunkt war er noch kein Autor bei Perry Rhodan. Bei PR landete er streng genommen 1999, obwohl er damals noch keinen Heftroman beigetragen hatte, sondern das Kinderbuch Lausbiber-Alarm!. Seinen ersten Heftroman veröffentlichte Andreas Findig ein Jahr später mit Heft 2016 – Die Einsamen der Zeit. Im selben Jahr erschien Heft 2033 – Tod im Türkisozean. Insgesamt schrieb Findig nur vier Heftromane für Perry Rhodan. 2001 erschienen Heft 2055 – 13 gegen Arkon und Heft 2101 – Der Konquestor. Zu weiteren Romanen kam es leider nie. Grund dafür mag das extrem hohe sprachliche und inhaltliche Niveau Findigs gewesen sein. Sowohl Leser und Autorenkollegen als auch Kritiker haben Andreas Fing für seinen Stil sehr geschätzt. Allerdings verschlang das Aufrechterhalten dieses Niveaus so viel Zeit, dass eine regelmäßige Mitarbeit bei Perry Rhodan ausgeschlossen war.
Rückzug
Nach den Heftromanen wurde es ruhiger um Andreas Findig. Er veröffentlichte nur noch weniges. Bei der Reihe Stellaris erschien 2008 die Kurzgeschichte Samenflug. Dennoch hielt Findig den Kontakt zu Perry Rhodan aufrecht, wenngleich er nichts mehr schrieb. Zwar wurde mehr oder minder regelmäßig über einen Wiedereinstieg Findigs bei PR diskutiert, jedoch konnte dies nicht mehr realisiert werden. Der Schriftsteller erkrankte schwer und verstarb schließlich am 7. Mai 2018.
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