Amanda Plummer gerät ganz nach ihrem Vater.

Wie der Vater, so die Tochter

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, heißt es so schön im Volksmund. Das trifft auch auf Amanda Plummer zu. Die Tochter der Schauspielerin Amanda Grimes und des Schauspielers Christopher Plummer ist, genau wie ihre Eltern, ein Mitglied der darstellenden Zunft geworden. Und wie einst ihr Vater so kann sie ebenfalls auf eine abwechslungsreiche Schauspielkarriere zurückblicken, inklusive der Rolle einer Figur, die einen berühmten Star Trek-Captain enorm herausfordert.

Sie kam am 23. März 1957 in New York City zur Welt. Sie ging auf die Elite Trinity School, ehe sie ihren Schulabschluss an der United Nations International School machte. Für zweieinhalb Jahre studierte sie am Middleburough College, ehe sie als junge Erwachsene ihren künftigen Beruf am Neighboorhood Playhouse School of the Theatre in New York City lernte.

Das Besondere an Amanda Plummers Karriere war, dass sie nicht lange brauchte, ehe sie eine angesehene und gern eingesetzte Schauspielerin war. Ihr Debüt gab sie in dem Westerndrama Zwei Mädchen und die Doolin-Bande (1980), wo sie in einer Nebenrolle Annie darstellte. Sie wirkte zwei Jahre später in der Literaturverfilmung Garp und wie er die Welt sah mit, wo sie an der Seite von Robin Williams und Glenn Close schauspielen konnte.

Ein Film zum Ignorieren

1987 wirkte sie für eine Episode in der Kultkrimiserie Das Modell und der Schnüffler mit, bei der Bruce Willis der männliche Hauptdarsteller war. Zwei Jahre darauf spielte sie auch für eine Folge in der Horrorserie Geschichten aus der Gruft mit. 1991 konnte sie wieder mit Robin Williams zusammenarbeiten, dieses Mal in der Komödie König der Fischer, wo auch Jeff Bridges mitspielte.

Es sollten gleich drei berühmte Darsteller sein, die gemeinsam mit Amanda Plummer in dem SciFi-Film Freejack – Geißel der Zukunft (1992) auftraten. Es waren Mick Jagger, Anthony Hopkins und Rene Russo. Das Ergebnis war allerdings trotz dieser prominenter Besetzung eher mittelprächtig, und es ist daher auch kein Wunder, dass der Film in Vergessenheit geraten ist.

1993 waren es Max von Sydow und Ed Harris, mit denen sie in In einer kleinen Stadt, einer Verfilmung eines Stephen-King-Romans, gemeinsam arbeitete. Doch ihren großen Durchbruch konnte sie ein Jahr später feiern, als sie in Quentin Tarantinos Kultfilm Pulp Fiction auftrat. Sie war Honey Bunny, die zusammen mit ihrem von Tim Roth dargestellten Pumpkin versuchte, ein Lokal auszurauben und von Samuel L. Jackson in seiner Figur als Jules davon abgehalten wurde, völlig zu eskalieren.

Amanda Plummer

Eine vielseitige Schauspielerin

Ein Jahr darauf konnte man Amanda Plummer in dem Film God’s Army – Der letzte Kreuzzug bewundern. Dort hatte sie mit Christopher Walken und Viggo Mortensen zwei prominente Mitschauspieler. 1996 hatte sie in der Mysteryserie Dark Skies – Tödliche Bedrohung einen Kleinstauftritt als entführte Frau, wurde für ihren Auftritt allerdings nicht namentlich gelistet. Ein Jahr später war sie in einer Nebenrolle in dem Familienfilm Der Zauberwunsch zu sehen. Zwischen 1996 und 2000 war sie übrigens zwei Mal in der damaligen Inkarnation von The Outer Limits zu Gast. Dies war das erste Mal, dass sie in einer Fernsehreihe mehr als ein einziges Mal auftrat.

2002 hatte die Darstellerin einen Gastauftritt in der Anthologieserie Night Visions und wirkte 2003 in dem Direct-to-Video-Sequel Mimic 3 mit. Auch bei Battlestar Galactica sollte sie 2006 für eine Episode als Gast vorbeigucken. 2008 verfasste sie gemeinsam mit anderen Schauspielerinnen das Drehbuch zu dem satirischen Film über Befruchtung, Inconceivable, wo sie ebenfalls vor der Kamera auftrat. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass sie an einem Skript mitarbeitete, wobei dies in ihrer Karriere nicht allzu oft geschah.

Denn auch 2010 schrieb sie zusammen mit anderen Kollegen/innen an einem Drehbuch, wo sie ebenso vor der Kamera mitwirkte. Das war die Komödie The Making of Plus One, wo Amanda Plummer in einem Segment auftrat. 2011 war sie in dem Horrorfilm Vampire eine der Hauptdarstellerinnen. Und 2012 spielte sie in dem japanischen Liebesfilm Atarashii kutsu wo kawanakucha mit.

In die Fußstapfen des Vaters

Die Zeichentrickserie Phineas und Herb war eine der wenigen, wo sie mehr als ein Mal auftrat. Genauer gesagt sprach sie zwischen 2009 und 2013 insgesamt vier Mal überwiegend Professor Poofenplotz. 2016 war sie Teil des französischen Filmdramas Die Tänzerin und sprach zwei Jahre später in dem Animationskurzfilm Freaks of Nurture die Mutter.

Aktuell kann Amanda Plummer in der dritten Season von Star Trek – Picard begeistern. Genau wie ihr Vater Christopher Plummer stellt sie einen Antagonisten dar. In ihrem Fall ist es die mysteriöse und gefährliche Vadic, die mit ihrem Raumschiff „Würger“ der Protagonistentruppe das Leben schwer macht. Parallel dazu ist sie Teil der Serie Ratched, von welcher die zweite Staffel demnächst kommen wird.

Über das Privatleben der Schauspielerin ist kaum etwas bekannt. Sie war wohl in den späten 1990ern mit dem Drehbuchautoren Paul Chart zusammen. Neben ihrer Arbeit in Film und Fernsehen tritt sie auch im Theater auf und gewann 1982 einen Tony Award für ihre Rolle in dem Stück Agnes of God. Sie ist somit die einzige Gewinnerin dieses Preises, deren Eltern ihn ebenfalls gewonnen haben.

Amanda Plummer im Web

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Götz Piesbergen
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